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Düstere Prognose: WeChat-Aus im App Store könnte iPhone-Verkäufe in China einbrechen lassen

Symbolbild China | MaoNo / Pixabay

Apples iPhone-Geschäft könnte durch den derzeitigen Kreuzzug der Trump-Administration auch in den USA Schaden nehmen. Wenn nämlich die Chat-App WeChat in den USA oder anderen Märkten verboten werden sollte, könnte dies die Verkäufe von iPhones in dem Land merkbar bremsen.

Apples iPhone-Geschäft droht womöglich eine Gefahr, die im eigenen Heimatmarkt entsteht, darauf weist aktuell der Analyst Ming-Chi Kuo hin. In einer entsprechenden Notiz von TF International Securities schreibt er, ein Verbot von WeChat könne sich deutlich negativ auf die Verkäufe des iPhone auswirken. Er bezieht sich damit auf eine kürzlich von US-Präsident Donald Trump unterschriebene Anordnung, die einen Verkauf verschiedener chinesischer Dienste oder andernfalls ein Verbot dieser Anwendungen in den USA vorsieht. Hierbei würde es für US-bürger- und Unternehmen unter Strafe gestellt, weiterhin mit den chinesischen Mutterkonzernen von TikTok und eben auch WeChat Geschäfte zu machen.

Solche Schritte der US-Politik haben in vergleichbaren Fällen in der Vergangenheit auch oft dazu geführt, dass Unternehmen in anderen Märkten den US-Vorgaben folgten, um ihre eigenen Geschäftsprozesse zu schützen. Für den Fall nun, dass WeChat weltweit aus dem App Store von Apple verschwinden müsste, sieht der Analyst einen Rückgang der iPhone-Verkäufe aufs Jahr gesehen um erstaunliche 25% bis 30% in China.

Auch andere Produktgruppen von Verbot betroffen

WeChat ist eine vor allem in China äußerst populäre Plattform, deren Funktionalität weit über ein soziales Netzwerk hinausgeht. Über WeChat lassen sich Filme schauen, Nachrichten lesen, Spiele spielen, Produkte bestellen und im Handel bezahlen. Für viele chinesische Verbraucher ist WeChat der zentrale Dreh- und Angelpunkt für digitalen und analogen Konsum. Vor diesem Hintergrund sieht der Branchenbeobachter auch eine potenzielle Beeinträchtigung von Verkäufen anderer Produkte von Apple in China.

So glaubt er, die Verkäufe von iPad, Apple Watch, AirPods und Mac könnte bei einem weltweiten Ausschluss von WeChat aus dem App Store um zwischen 15% und 25% zurückgehen. Würde die App dagegen nur aus dem amerikanischen App Store entfernt werden, würden die iPhone-Verkäufe dagegen nur zwischen 3% und 6% nachgeben. Bei den Verkäufen anderer Produkte ergäbe sich ein Minus von weniger als 3%.

Der Analyst geht sogar so weit, Investoren zu empfehlen, ihre Anteile an Unternehmen in Apples Lieferkette wie LG Innotek und Genius Electronic Optical in Erwartung einer sinkenden iPhone-Produktion zu verringern. Ob es freilich so schlimm kommt, bleibt offen, wenn auch der Anteil verkaufter iPhones in China jährlich rund 15% von Apples iPhone-Verkäufen ausmacht. Aktuell sieht es wie berichtet danach aus, als würde Microsoft zumindest das US-Geschäft von TikTok übernehmen.

Nachtrag
In einer früheren Version des Artikels wurde im Titel irrtümlich von einem drohenden weltweiten Einbruch der Verkäufe gesprochen, dies wurde korrigiert.

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Roman van Genabith
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7 Kommentare zu dem Artikel "Düstere Prognose: WeChat-Aus im App Store könnte iPhone-Verkäufe in China einbrechen lassen"

  1. Wolfgang D. 10. August 2020 um 10:31 Uhr ·
    Ist halt Pech für Apple, wenn China der letzte große Absatzmarkt für den Gerätehersteller mit Sitz in den USA ist, *und* die gesetzlichen Vorgaben befolgt werden müssen. Huawei hat sanktionsmäßig ja schon seine Erfahrungen gemacht, konnte aber Alternativen anbieten – wenn auch unbequeme. Dazu sieht man wieder, ein total geschlossener App Store + „alles aus einer Hand“ ist nicht immer von Vorteil. Ganz im Gegensatz zu Android, in China ohne Google Dienste, weltweit „mit“. Ob Apple jetzt endlich auch die einfache Installation von Apps außerhalb vom Store zulässt? Bin gespannt.
    iLike 2
    • Devil97 10. August 2020 um 11:44 Uhr ·
      Hoffentlich nicht. Und es wurde schon zu so vielen Themen geunkt. Und am andern Tag kommt wieder so eine Meldung …Apple Aktie neuer Höchststand etc., Insofern lieber den AppStore weiter dicht halten, dann ist es eben so wie es ist
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      • Wolfgang D. 10. August 2020 um 13:06 Uhr ·
        @Devil97 „lieber den AppStore weiter dicht halten“ Wunschdenken ist ja was Schönes, nur ist alles ohne Wechat App in China unverkäuflich, und wenn die nicht von Hand nachinstallierbar wird, bleiben die Geräte im Regal liegen. In China läuft wirklich nichts ohne diese App auf dem Smartphone. Wenn die Verordnung der Regierung also nicht zurückgenommen wird, muss Apple sich was Gutes einfallen lassen, um nicht den Markt komplett zu verlieren.
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  2. Highly Suspicious 10. August 2020 um 12:29 Uhr ·
    Chinesen, die ihr iPhone zum Erfassen ihres Reissackbestandes verwenden, könnten auch weniger iPhones kaufen, nachdem man ihnen ihre Reissäcke weggenommen hat. DARÜBER BERICHTET MAL WIEDER NIEMAND.
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  3. macmercy 10. August 2020 um 15:24 Uhr ·
    Würde ja auch heißen, dass Android-Handys genauso betroffen sind (die in den USA verkauft werden). Hier lassen sich allerdings abseits des Playstores .apk installieren. Und über ein passend konfiguriertes VPN sollte es auch weiterhin mit WeChat und Konsorten in den USA funktionieren. Oder habe ich da einen Denkfehler?
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  4. Marco 10. August 2020 um 21:02 Uhr ·
    Das wäre echt übel, Trumpi hat eindeutig einen an der Waffel. Aber das würde doch sicher nicht nur Apple treffen, da hat fast jedes Smartphone mit Android auch ein Problem und die USA würden dabei auch minus machen am Ende. Es würde sich wahrscheinlich nur für Huawei usw lohnen und das is ja nicht Trumpi sein Ziel, daher wird es bestimmt nicht soweit kommen…
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    • Wolfgang D. 11. August 2020 um 13:34 Uhr ·
      @Marco „Trumpi hat eindeutig einen an der Waffel“ Ja, klar, nur weil deinem Fetisch eine berechtigte Einschränkung auferlegt wird? Auch ein anderer Präsident sollte nicht anders handeln. Und als nächstes heulst du, weil dein Arbeitsplatz bzw. der deiner Eltern wegfällt weil nach China/Indien verlagert. Allerhöchste Zeit, dagegen zu steuern, und das bedeutet natürlich auch, den wirtschaftlichen Vorwärtsdrang und die Datensammelei für die chinesische Regierung zu stoppen. Auch wenn es euch Häschen weh tut.
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