WhatsApp Symbolbild

17. Januar 2021

Roman van Genabith

Druck der Massen: WhatsApp verschiebt Einführung neuer AGB

WhatsApp hat die Einführung seiner neuen AGB einstweilen verschoben. Statt Anfang Februar, sollen sie nunerst Mitte Mai eingeführt und bis dahin auch noch einmal überarbeitet werden. Grund für diesen Schritt war eine heftige Reaktion innerhalb der Nutzerschaft von WhatsApp.

WhatsApp hat die Einführung seiner neuen AGB und Datenschutzrichtlinie verschoben. In den letzten Wochen war allen Nutzern des Dienstes, der zu Facebook gehört, ein Dialog angezeigt werden, der die Nutzer aufforderte, die neuen AGB zu akzeptieren, Apfelpage.de berichtete. Bis zum 08. Februar mussten die Nutzer den neuen Regeln zustimmen, andernfalls wären sie von der Nutzung WhatsApps ausgeschlossen worden. Nutzer in der EU wären von den neuen AGB ohnehin unberührt geblieben.

In der Folge hatten sich einige hundert Millionen Nutzer bei anderen Messengern angemeldet: Telegram, Threema und Signal, von wo die aktuelle Ende-zu-Ende-Verschlüsselung WhatsApps stammt, konnten sich über viele Neuregistrierungen freuen.

WhatsApp verschiebt neue AGB und klagt über Falschinformationen

Die Einführung der neuen AGB wird einstweilen verschoben, erklärte WhatsApp in einem Blog-Beitrag. Sie sollen nun erst ab dem 15. Mai gelten und bis dahin auch noch einmal überarbeitet werden.

In diesem Zusammenhang klagten Vertreter des Messengers über Falschinformationen betreffend der neuen AGB, die sich unerfreulich weit verbreitet hätten. Hierzu ist zu sagen: Ganz falsch liegt WhatsApp damit nicht. Tatsächlich waren und sind viele der Nutzer, die zuletzt von WhatsApp abwanderten, im falschen Glauben gegangen, WhatsApp würde etwa die Verschlüsselung ihrer Nachrichten aufweichen. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die von Signal stammt, bleibt indes nach wie vor so sicher, wie sie es auch die letzten Jahre schon war. Die eigentliche Neuerung der neuen AGB, ein noch umfangreicherer Abgleich von Nutzerdaten wie Kontaktlisten und Profilbildern innerhalb der Facebook-Gruppe, ist bei vielen Nutzern nicht angekommen. Es ist eine ironische Wendung, dass ausgerechnet der Betreiber einer der größten Kommunikationsplattformen der Welt, die in der Vergangenheit so oft zur Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen missbraucht wurde, nun selbst zum Opfer dieser Entwicklung wird.

15 Gedanken zu „Druck der Massen: WhatsApp verschiebt Einführung neuer AGB“

  1. Druck der Massen ist ja wohl mehr als lächerlich. Als ob es Facebook jucken würde, wenn sich plötzlich Millionen Leute bei Alternativen anmelden. Das wird erst dann relevant, wenn die Leute ihren WhatsApp-Account dann auch löschen (was nur konsequent und richtig wäre), DAS machen aber so wenige, dass es keine Sau interessiert. Auch die Alternativen haben rein gar nichts von Millionen Accountleichen weil sich plötzlich mehr Leute registrieren. Die Apps müssen auch genutzt werden. Alles nur dämliches blabla -.-
  2. Hab’s heute auch komplett gelöscht und hab Telegram und Signal drauf und fertig. Sonst gibts ja noch die alte sms 😅
      • threema habe ich seit ueber 6 jahren. als eidgenosse so wie so ehren sache🙂. als das erste geruecht auf kam, frazenbuck will, wa kaufen. war die app am gleichen tag geloescht. in meinem umfeld gab es bis heute nur zwei, die auch threema nutzen. dem rest sind die 3 chf zu teuer. jammern mich aber voll, dass ich wider wa nutzen soll, man koenne mich ja nicht erreichen. schreiben mit aber trotz dem sms, oder rufen an. meine antowrt ist auch immer die gleiche: kauft threema, und gut ist.
  3. Welch nutzlose Diskussion. Hier wird eine App verteufelt, nur weil diese offenlegt, was sie mit euren Daten macht. Andererseits rennen dann alle zu anderen Messengern, denen sie vom Hörensagen her vertrauen. Wie paranoid seid ihr?
    • Es geht doch nicht darum, DASS sie es offen legen, sondern um das, WAS sie mit den Userdaten machen/wollen ;). BTW: unabhängige Tests zu den Messagern gibt es genüge.
    • Es ist allgemein bekannt das Facebook die Daten verwertet und sogar weiter verkauft. Warum sollte man denen dann blind alles hinterher werfen?
  4. Falsch: Facebook hat bereits in der Vergangenheit Daten von What’s App genommen, was sie auch nicht durften, weil umsonst haben sie nicht ein paar Millionen an die EU zahlen müssen! Und das werden sie jetzt nicht mehr machen? Lächerlich!

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