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Das Apple-Abo? Her damit! (Die Kolumne)

Gäbe es für jedes Apple-Gerücht zehn Cent in eine Kasse für notleidende Tiere, wir hätten Wellness-Tierheime mit Einzelbetreuung und festangestellten Tierärzten. Eines dieser Gerüchte lautet, Apple plane ein Hardware-Abonnement-System, zum Beispiel für den Topseller unseres lokalen Telefonnahversorgers, das iPhone. Und, was soll ich sagen, ich wäre dabei! Ich würde sofort ein solches Abo abschließen. Blind. Naja, vielleicht nicht blind, also rechnen wir mal ein wenig.

Rückgabe nach einem Jahr

Ein Hardware-Abo von Apple würde bedeuten, mir ein Gerät für einen bestimmten Zeitraum zu leihen. In dieser Zeit zahle ich einen Betrag X pro Monat, statt den vollen Kaufpreis am Anfang. Da ich das Gerät nur leihe, müsste ich es, nach zum Beispiel einem Jahr, wieder zurückgeben und würde – so das Abo weiterläuft – ein funkelnagelneues Gerät erhalten. Konkret: Ich gebe das iPhone 13 zurück und erhalte zum Verkaufsstart das iPhone 14.

Wertverlust

Wie teuer also darf ein solches Abo von Apple sein? Um das beurteilen zu können, benötige ich zwei Preise: Den Kaufpreis und den (möglichen) Verkaufspreis, nennen wir die Differenz den Wertverlust. Ist dieser Wertverlust niedriger als die Abogebühr, ist es gut, sonst ist es schlecht.

Beispiele mit Trade In

Rechnen wir das iPhone 13 Pro mit 128 GB für 1150 Euro und das 14 Pro für schlappe 1.300 Euro. Schon heute bietet Apple ein Eintauschprogramm namens „Trade In“. Dort erhalte ich beim Tausch des iPhone 13 Pro auf das iPhone 14 Pro 470 Euro. Schlauere KIs als ich sehen sofort, dass beim Eintausch etwa 40 Prozent des Werts angesetzt werden, was übrigens auch für die anderen Modelle gilt. Fairerweise müssen wir berücksichtigen, diese Rechnung im Februar 2023 gemacht zu haben, also für die Monate September 2021 bis Februar 2023, damit 17 Monate. Legen wir deshalb eine etwas niedrigere Abschreibung von 50 Prozent für zwölf Monate zugrunde. Anders gesagt: Mein iPhone 13 Pro war nach einem Jahr nur noch die Hälfte wert, der Wertverlust betrug rund 50 Prozent, so wird es mir mit jedem iPhone ergehen!

Her damit!

Das Abo für ein iPhone 14 Pro würde somit (halber Preis geteilt durch 12 Monate) 54 Euro kosten. Das sind übrigens ziemlich genau die Raten der 24-Monate-Finanzierung unseres Lieblingskonzerns. Unterstellen wir, dass ein Leihgerät durch AppleCare+ für 12 Euro im Monat abgedeckt sein muss: Also 66 Euro (für das 14 wären es übrigens 54 Euro, für das Pro Max 72 Euro). Damit erkaufe ich mir eine maximale Stressfreiheit in der Nutzung und Wechsel auf das neueste Modell ohne Schockwelle in der Kreditkartenabrechnung! Sollte Apple wirklich diesen Preis ansetzen: Her damit!

 Option Verkauf

Erhalte ich aber nach einem Jahr mehr als 50 Prozent des Kaufpreises über eBay oder einem Ankaufportal wie ReBuy oder Zoxs, so würde das Abo finanziell nicht lohnen. Wir alle wissen, dass ein solcher Verkauf sehr vom Zustand des Geräts und entspannten Käufern abhängt. Ich persönlich würde eine stressfreie Rückgabe bevorzugen.

Für wen lohnt sich das und für wen nicht?

Nach etwa zwei Jahren mache ich in dieser Beispielrechnung ein Verlustgeschäft, dann übersteigt der Mietpreis den Anschaffungspreis. Ein Abo lohnt sich also nicht, wenn

  • ich ein iPhone mehr als zwei Jahre behalte,
  • das Gerät als Zirkeltraining in der Familie weitergeben wird,
  • ich mit Panzerhüllen und -folien arbeite und keine Gebrauchsspuren hinterlasse,
  • ich eine einmalige Investition mehr schätze als eine monatliche Belastung,
  • ich das Gefühl von Eigentum brauche,
  • eine Firma den regelmäßigen Austausch macht oder
  • ich eine eBay-Expertin bin, die das Letzte aus jedem Verkauf herausholt.

Lohnt sich das für Apple?

Macht Apple damit ein Geschäft? Dreimal dürfen die erfahrenen Leser von apfelpage raten! Selbstverständlich macht Apple damit ein Geschäft! Ein gutes sogar. In ihrem Refurbished-Store bieten sie iPhones mit Garantie an, die etwa zwanzig Prozent billiger sind als Neuware. Fünfzig Prozent des Preises werden vom Mieter bezahlt, 80 Prozent vom Spätkäufer, sind 130 Prozent des Ich-kaufe-das-Ding-und-basta-Preises. Hinzu kommen zwei Argumente, die für Apple sicherlich eine Rolle spielen: Die Hürde für teurere Modelle wird gesenkt und sie erlangen mehr Kontrolle über den Markt mit Gebrauchtgeräten.

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Marco Fileccia
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7 Kommentare zu dem Artikel "Das Apple-Abo? Her damit! (Die Kolumne)"

  1. Wolfgang 23. Februar 2023 um 18:08 Uhr ·
    Wenn ich mir die Rückkauf- und Refurbish-Angebote von Apple anschaue sind die, meiner Meinung nach, unattraktiver wie die der Mitbewerber. Unter dem Aspekt kann ich mit nicht vorstellen dass Apple ein interessanteres Miet-/Abo-Angebot als Grover oder Cyberport (c2) auflegt. Grundsätzlich wäre ich an ein Apple eigenes Angebot interessiert…
    iLike 0
  2. SonnyUltraMax 23. Februar 2023 um 19:39 Uhr ·
    Also für 55€ bei nem pro INKL Apple care bin ich dabei
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  3. Rolf 23. Februar 2023 um 20:23 Uhr ·
    Ich kann mir das nicht vorstellen,da dass Angebot von Apple unattraktiv ist. Bislang habe ich bei eBay immer das doppelte des Ankaufspreis von Apple bekommen. Fürs iPhone 12 Pro Max 256 GB bekam ich noch das doppelte an Euro im September 2022 als das was Apple dafür angesetzt hatte. Auch bei der Apple Watch 6 Edelstahl GPS-Cellular war der Preis bei eBay hervorgegangen den Ich bekommen hab,auch da war der Ankaufspreis bei Apple viel zu niedrig. Schluss Folgerung : nie bei Apple in Zahlung geben.
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    • guest1234 25. Februar 2023 um 12:43 Uhr ·
      Man muss ja nicht mal zu Ebay/Kleinanzeigen gehen – im Artikel steht ja: ‚Erhalte ich aber nach einem Jahr mehr als 50 Prozent des Kaufpreises über eBay oder einem Ankaufportal wie ReBuy oder Zoxs, so würde das Abo finanziell nicht lohnen.‘ – und das ist nun mal bei rebuy und co grundsätzlich der Fall. Insofern ist die Rechnung etwas ‚faul’ weil sie sich eben nur auf Apple konzentriert was nichts mit der Marktrealität zu tun hat sondern nur mit faulen Kunden.
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  4. marv 23. Februar 2023 um 21:46 Uhr ·
    Generell ist so ein Angebot ja auch für Leute , denen es nicht um jeden Cent geht und die jedes Jahr das neuste iPhone haben wollen … Und dann macht es Sinn , weil man sich auch nicht ums verlaufen kümmern muss … Generell würde ich sagen , dass man sein iPhone 3 Jahre locker nutzen kann und damit man günstiger weg kommt …
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  5. macmeier 24. Februar 2023 um 09:16 Uhr ·
    Wer sein iPhone bei Kleinanzeigen verkaufen möchte, braucht starke Nerven und ein wenig Glück, um Abzocker und Vollidioten herauszufiltern.
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    • Patrick Bergmann 24. Februar 2023 um 13:29 Uhr ·
      Oh ja, mit Macs und iPads ist es das gleiche
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