Cellebrite will alle iPhones geknackt haben, selbst unter iOS 11. Das Sicherheitsunternehmen aus Israel ist schon lange dafür bekannt, maßgeschneiderte Angriffe für iOS zu entwickeln. Das FBI soll einst ein guter Kunde von Cellebrite gewesen sein, doch bislang konnte das Unternehmen dem Vernehmen nach nur ältere iPhones öffnen.
Apples iPhones sind sicher und lokal und wenn man Backups in der iCloud außen vor lässt erstmal so gut wie nicht zu knacken, das ist die allgemein anerkannte Einschätzung unter Experten. – noch, denn das israelische Sicherheitsunternehmen Cellebrite behauptet nun, auch die Sicherheitsmechanismen der aktuellsten Versionen von iOS 11 auf Apples neuester Hardware überwinden zu können.
Diese Neuigkeit ist schon ein wenig spektakulär: Bislang waren die von Cellebrite verursachten Einschläge vergleichsweise weit entfernt.
Bekannt ist, dass das Unternehmen etwa ein iPhone 5c entsperren konnte, genau das ist wohl auch beim sogenannten San Bernadino-Attentäter geschehen, als sich Apple weigerte, das iPhone eines der Schützen zu entsperren. Damals soll das FBI einen iOS-Hack für einen Betrag unbekannter Höhe von Cellebrite eingekauft haben. Später dann wurde über funktionierende Angriffe auf ein iPhone 6 gesprochen, die aktuellen Modelle galten weiter als nicht geknackt.
Wie nun berichtet wird, hat sich das jetzt geändert: Auch die aktuellsten Geräte unter iOS 11 bis hin zum iPhone X können nun von Celebrite geöffnet werden, heißt es nun. Das Entsperren eines iPhone X Habe im vergangenen Herbst rund zwei Wochen gedauert.
Entsperren ist teuer
Face ID sei dabei nicht überwunden worden, aber wie genau der Angriff abläuft, ist noch unklar. Strafverfolgungsbehörden verschiedener Länder sind indes wenig überraschend sehr interessiert an der neuen Technik. Cellebrite gibt an, auch bereits mit einigen Kunden ins Geschäft gekommen zu sein, darunter erneut die US-Behörden.
Das FBI hatte zuletzt geklagt, auf einem Berg beschlagnahmter iPhones zu sitzen, an deren Inhalt man nicht herankäme. Das könnte die amerikanische Bundespolizei nun nachholen, alle Geräte von der Privatwirtschaft öffnen zu lassen, kommt den Steuerzahler aber teuer: Wie es aussieht, wird pro iPhone, das Cellebrite entsperrt, 1.500 Dollar fällig.
Bei Apple dürfte man das alles garnicht gerne hören, eine Stellungnahme aus Cupertino gibt es aber erwartungsgemäß noch nicht.
7 Gedanken zu „Auch iPhone X und iOS 11: Cellebrite will alle Apple-Geräte geknackt haben“
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