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Apples Quartalszahlen mal anders (Die Kolumne)

Dollar-Note

Es ist aber auch verwirrend. Ein Geschäftsjahr ist kein Kalenderjahr. Umsatz ist nicht gleich Gewinn, nachbörslich ist vorbörslich (wie beim nächsten Fußballspiel). Ordnen wir Apples Quartalszahlen mal anders.

92 Tage

Das Geschäftsjahr für Apple beginnt am 01. Oktober. Das ist Neujahr in Cupertino. Ein Quartal… klaro… und damit endet das erste Quartal eines Geschäftsjahres für Apple am faktischen Silvestertag, also am 31. Dezember. Am 02. Februar (so lange brauchen die Buchhalter mit einem Abakus) veröffentlichte Apple also seine erste Bilanz des Geschäftsjahres. Alle Quartalszahlen sind somit für den Zeitraum 01. Oktober bis 31. Dezember aka 92 Tage.

Für jeden Brasilianer

Der sympathische Großkonzern machte in diesen 92 Tagen einen Umsatz von 117,2 Milliarden Dollar (rund 95 Milliarden Euro). Umsatz ist das, was Apple an iPhones, iMacs, Watches, iPads, AirPods, Apple TVS, Armbändern, Zubehör und Services verkaufte. Experten nennen das den Wert der verkauften Waren und Dienstleistungen einer Periode, hier in 92 Tagen. Wäre Apple Mercedes, hätte es 1,9 Millionen C 300 verkauft, pro Tag 20.500 Fahrzeuge. Wäre Apple Steiff, hätte es 1,9 Milliarden Schlaf-gut-Bären verkauft, pro Tag 20,5 Millionen. Wäre Apple Kellogg´s, hätte es 19 Milliarden Packungen Frosties verkauft, pro Tag 205 Millionen. Das ist jeder Brasilianer von groß bis klein, der jeden Tag der 92 Tage eine Packung gekauft hätte. Na, klar!

Gruß an Amazon

Nun kann der Umsatz gigantisch sein, aber trotzdem bleibt wenig in der Kasse. Denn das eigentlich Interessante ist der Gewinn eines Unternehmens, wie wir sagen, der Überschuss, nachdem die Stromrechnung und die Portokosten bezahlt wurden. Einen schönen Gruß an der Stelle an Amazon, Tesla und Uber, die gigantische Umsätze machen, aber… Sie ahnen es!

Stundenlohn 39.500 Euro

Apple machte vom Weltvegetariertag bis zum Bitte-nicht-stören-Tag 2022 einen Gewinn von 36,2 Milliarden Dollar, sagen wir 29 Milliarden Euro. In 92 Tagen sind das 316.000 Euro pro Tag, für uns hart arbeitende Bevölkerung an einem Achtstundentag einen Stundenlohn von 39.500 Euro. Dafür kann man doch morgens mal aufstehen, oder? Und trotzdem könnte man weinen, waren es doch im letzten Jahr noch fünf oder sechs (welche Rolle spielt das?) Milliarden mehr!

Kaufen wir mal ein

Mit den 29 Milliarden Euro für die 92 Tage könnte Apple im DAX einkaufen und sich alle Aktien (das nennen schlaue Menschen dann Marktkapitalisierung, quasi den Börsenwert eines Unternehmens) von RWE (27,4 Milliarden Euro) kaufen und hätte noch ein paar Groschen für eine Party. Oder zwei kleinere wie Zalando (12) und Puma (10) Und mit dem Rest von 7 Milliarden Euro noch RTL. Und das dann viermal pro Jahr!

Services mit 18 Prozent an Gesamtumsatz

Leider fächert unsere kleine US-amerikanische Firma die Zahlen nicht genauer auf, aber doch ein wenig: 66 Milliarden und damit mehr als die Hälfte des Umsatzes machte Apple mit den iPhones, knapp 8 Milliarden mit Macs, mit Wearables 13,5, mit iPads 9,4 und die Services knapp 21 Milliarden Dollar. Anders ausgedrückt: 56 Prozent sind iPhones, 7 Prozent Macs, 11,5 Prozent Wearables, 8 Prozent iPads und 18 Prozent die Services, die wir früher so belächelt haben.

Tim

Alles richtig gemacht, Tim! flüstert der Kapitalist in mir.

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Marco Fileccia
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2 Kommentare zu dem Artikel "Apples Quartalszahlen mal anders (Die Kolumne)"

  1. Carsten 11. Februar 2023 um 09:32 Uhr ·
    Sehr erfrischend geschrieben! Danke und gerne mehr davon 😉
    iLike 0
  2. jh 11. Februar 2023 um 16:56 Uhr ·
    29 Milliarden in 92 Tagen sind pro Tag 3,16 Millionen Euro und dann fast 400.000€ pro Stunde.
    iLike 0

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