Gericht Symbolbild

3. Mai 2021

Roman van Genabith

Apple vs. Epic zum Prozessauftakt: Sicherheit als Preis fürs Monopol?

Die Verhandlung zwischen Epic Games und Apple ist eröffnet: Zum Prozessauftakt brachten beide Firmen ihre jeweiligen Positionen noch einmal ausführlich vor: Apple argumentierte hier mit der Sicherheit eines geschützten Ökosystems, Epic pochte wiederholt auf den Umstand, dass Apple mit dem App Store ein Monopol errichtet habe.

Die Schlacht vor Gericht ist eröffnet: Das Verfahren zwischen Epic Games und Apple beginnt mit einer ausführlichen Darstellung der beiden Prozessbeteiligten am ersten Verhandlungstag. Stein des Anstoßes war ursprünglich die Verbannung von Fortnite aus dem App Store, Apple reagierte damit auf die Einrichtung einer Direktzahlungsschnittstelle durch Epic, mit der Spieler von Fortnite am App Store und iTunes vorbei Zahlungen tätigen konnten, wodurch Apple um seine 30% gebracht wurde.

Sicherheit gegen Umsatz

In der länglichen Einlassung zum Prozessauftakt erklärte Apple nochmals seine Position: Danach sorge man dafür, dass nur geprüfte Apps in den App Store gelangten, wodurch Apple ein sicheres Umfeld für Nutzer geschaffen habe. Dieses infrastrukturelles Engagement verursache Kosten, die sich Apple über die Umlage in Höhe von 30% für größere Entwickler zurückholen wolle. Zugleich habe der App Store einen bedeutenden Anteil an einer wachsenden App-Ökonomie und in den letzten Jahren für die Schaffung tausender Jobs gesorgt.

Auf der anderen Seite steht Epic Games. Deren Anwälte erklärten, Apple habe einen Walled Garden geschaffen, ein Begriff, der ein geschlossenes und abgeschottetes Umfeld wie eben den App Store oder auch einige soziale Netzwerke wie Facebook beschreibt. Die Abgabe in Höhe von 30% seien der Versuch, ein Monopol zu errichten und könnten keineswegs mit der Zielsetzung, das beste Umfeld für die sichere Ausführung von Apps zu schaffen, erklärt werden.

Das Verfahren wird sich über lange Zeit hinziehen, währenddessen laufen aber auch andernorts Bemühungen etwa der Politik, die eine Aufweichung der Abschottung des App Stores zum Ziel haben, etwa in Australien und in der EU. Auch diese Aktivitäten werden aber noch einiges an Zeit benötigen.

10 Gedanken zu „Apple vs. Epic zum Prozessauftakt: Sicherheit als Preis fürs Monopol?“

  1. Apple argumentiert völlig zu recht mit der Sicherheit. Keine Firma vermittelt mir persönlich mehr Sicherheit als Apple.
  2. Das ist für mich der einzige Grund gewesen mich für Apple zu entscheiden statt für Android. Sicherheit ist mir sehr wichtig.
  3. Mal abgesehen von der Sicherheit. Epic Games hat klar gegen Regeln verstoßen. Punkt. Hat meiner Meinung nach nichts mit Monopol zu tun. Jeder kann jederzeit einen AppStore gründen. Oder seine Spiele gern allein verkaufen
    • Eben auf dem Iphone nicht. Das ist ja der Kern des Streits.Und natürlich ist das ein Monopol was Apple mit dem Appstore hat.Die Frage ist eher wie man Freiheit der Entwickler mit der apple typischen Sicherheit kombiniert.
  4. Fakt ist 30% Umsatzbeteiligung ist Wucher. Amazon und anderen wird auch Rabatt gewährt, auch das ist ein Unding. 30% wegen der Sicherheit ist ein absolut lächerliches Argument. Genaus wie das weglassen vom Netzteil wegen der Umwelt.
  5. Apple sollte die Prozente komplett streichen, gleichzeitig 90% der Mitarbeiter entlassen, viele Standorte komplett schließen und sich bei der Politik bedanken. Dann wäre was los…. Hoffentlich gewinnt Apple!!!!!

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