1. Juli 2016

Aaron Baumgärtner

Apple lehnt ab: Keine Freigabe für Spotify-Update

Mit rund 30 Millionen zahlenden Abonnenten gehört Spotify zu den Spitzenreitern der aktuell verfügbaren Steamingdienste. Apple liegt mit seinem eigenen Dienst Apple Music derzeit mit der Hälfte bei rund 15 Millionen zahlenden Nutzern. Sicher ist, dass hier viel Geld fließt und jede Entscheidung von großer Bedeutung sein kann. So auch das derzeit anstehende App-Update der Spotify-App, das von Apple keine Freigabe erteilt bekommt. Gründe hierfür seien angeblich die zur WWDC bekannt gegebenen neuen Richtlinien.

http://www.billboard.com/biz/articles/news/digital-and-mobile/6157847/spotify-founder-daniel-ek-talks-russia-apple-and-beats

Das Update der Spotify-App wartet bereits seit einigen Tagen auf eine Freigabe seitens des US-amerikanischen Unternehmens. Apple winkt die neue Version jedoch nicht durch und gibt als Grund bekannt, dass neue Richtlinien Schuld seien, die zur WWDC angekündigt wurden. Am 26. Juni reichte Spotify dann erstmals eine Klage ein, die durch den Anwalt Horacio Gutierrez vollzogen wurde. Hier heißt es, dass Apple Spotify mit der Ablehnung des App-Updates einen erstzunehmenden Schaden zufügen würde. Auch die Spotify-Nutzer würden darunter leiden, wenn solche Update-Prozesse behindert werden.

Apple verdient mit Spotify gutes Geld

Der eigentliche Grund für Apple’s Verhalten könnte eine Änderung des Abrechnungssystems sein, dass Spotify künftig einführen möchte. So bietet Apple App-Betreibern die Möglichkeit ein komfortables In-App-Kaufsystem in die eigene App einzuprogrammieren, um Käufe schneller innerhalb der App abwickeln zu können. Apple erhält hierfür natürlich eine saftige Provision von nicht unerheblichen 30 Prozent. Das sorgt bei einer Reichweite wie der des Musik-Streaming-Dienstes Spotify für deutliche Einnahmen.

Spotify möchte nun – mit dem neuen App-Update – auf genau diesen Service von Apple verzichten und Neukunden und Abonnenten zum externen Bezahlen verweisen. Gelockt werden sollen potenzielle Kunden mit einem drei Monate Streaming-Service für nur drei US-Dollar, wenn sie nicht in der iOS-App, sondern ihre Buchung auf der Spotify-Webseite vornehmen würden.

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Zur eben genannten Aktion ist ein Streit vorausgegangen, der nun jedoch gegipfelt wird. Apple forderte Spotify darauf hin auf weiterhin auf die gewohnten iTunes-Abrechnungsmethode zu setzen – denn Apple will mit Spotify auch künftig Gewinne erzielen. Spotify will jetzt aber nicht mehr mitspielen. Durch die Ablehnung des Spotify-App-Updates schadet Apple Spotify nicht unerheblich, was auch Spotify-Anwalt Gutierrez deutlich macht.

So erläutert er in einer Stellungnahme, dass das jüngste Beispiel der Update-Ablehnung seitens Apple ernsthafte Bedenken aufwerfe und sowohl unter US- als auch unter EU-Wettbewerbsrecht nicht zu vertreten sei. Apple habe den Schritt nicht klar durchdacht und erzeuge nun ein allgemein beunruhigendes Verhaltensmuster in dieser Diskussion. Er beendet seine Aussage mit den Worten, dass man Apple nicht tatenlos zusehen könne, wie das Unternehmen den Genehmigungsprozess der Apps in den App Store als regelrechte Waffe einsetze. Offizielle Stellungnahmen von Spotify oder Apple sind derzeit nicht bekannt.

Da sind wir wieder beim Thema: Apples große Machtposition.

39 Gedanken zu „Apple lehnt ab: Keine Freigabe für Spotify-Update“

    • Was genau ist falsch daran an bestehende Regeln festzuhalten, allein schon aus Gerechtigkeitsgründen gegenüber anderer App Programmierer?
      • Was für eine Gerechtigkeit?! Dieser Konzern wird immer mehr zum Profit-Hai und krallt sich Gewinne wo es nur geht. Anstatt den App-Store als Kaufgrund für i-Devices zu betreiben, wird er gnadenlos ausgeschlachtet, um möglichst viel mitzuverdienen. Und vor allem beim Beispiel Spotify sieht man, dass Apple zweifach verdienen möchte. Einerseits Spotify zwingen auf App-interne Zahlung zu setzen, damit Apple mitverdient, andererseits sie ausbremsen um selbst mit Music zu profitieren.
    • Was hat spotify denn geleistet? Wem hat spotify denn was gebracht? Und vor allem, warum sollte es Apple interessieren wenn jemand in ihrem Laden nicht nach den Regeln spielt bzw ständig rumnörgelt? Dann soll spotify einfach woanders seinen scheiss anbieten. Sei mir nicht böse, aber spotify benimmt sich in der letzten Zeit einfach nur wie ein kleines Kind in der Pubertät. Aber nimm du mal dein billig billig Anbieter in Schutz der bis dato den Markt „kontrolliert“ hat. Aber so weit reicht das bonsaihirn in deinem Kopf wahrscheinlich nicht.
  1. Spotify wird mit dem Musikangebot immer schlechter und hinkt bei aktuellen releases und exclusives enorm hinterher, Appe Music holt einfach zu schnell auf. 1 Jahr noch , dann folgt die Ablösung meiner meinung nach.
  2. Hier ist Apple komplett daneben. Das wird Apple viel Geld kosten, denn die US Gerichte spassen bei solchen Sachen (zurecht) nicht.
    • Was wenn es wirklich an den Richtlinien liegt? Möglich wär auch, dass Spotify schlampige Programmierarbeit verschleiern will…möglich wärs zumindest, in meiner Zeit mit Spotify war ich zumindest seltenst mit der App zufrieden und stellenweise ganz froh, dass ich Musik hören konnte ohne abschmierende App…
    • Und ob sie müssen. Wer eine offene Plattform anbietet, kann nicht einzelne ablehnen, weil sie nicht nach den eigenen Vorstellungen tanzen. Immerhin haben sie Richtlinien, nach denen Apps zu erstellen sind. Wenn diese einfmgehalten werden, wäre eine Ablehnung unlauterer Wettbewerb.
  3. Apple muss gestoppt werden. Es kann nicht sein, dass diese Firma den freien Wettbewerb so behindert um sich ein Monopol zu schaffen.
    • Das ist doch völliger Unsinn! Es gibt Regeln und Richtlinien wenn ich etwas anzubieten habe. Dagegen kann Firma XY dann nicht einfach verstoßen und sagen, is nicht. Soweit kommts noch!
  4. Ja, Apple bestimmt im AppStore die Regeln und gibt auch den Zahlungsweg vor. Dabei hat Apple mit < 20 % Marktanteil auch keine marktbeherrschende Stellung, wo Google viel stärker ist. Also hat Spotify 3 Optionen: 1. Den aktuellen Weg gehen und auf Konfrontation zu Apple gehen inkl. Klagen etc. Wenns schlecht läuft, fliegt Spotify aus dem AppStore = Katastrophe 2. Den 30 % bzw. zukünftig auch 15 % Anteil von Apple an den AppStore-Umsätzen akzeptieren. Teuer für Spotify, aber komfortabel für die Kunden. Mit Aktionen wie 3 Monate für 3 Euro wird Spotify dauerhaft versuchen, den Anteil der "AppStore-Bezahler" zu reduzieren, aber schwierig bei der momentanen Expansion, und dauerhaft eine Belastung für die Wirtschaftlichkeit 3. Alle Zahlungsoptionen aus der App herausnehmen, also kNeuabschluss und Vertragsänderungen nur übers Internet. Konsequent, aber unkomfortabel für die Kunden. Jetzt die Frage an Euch: Welche Strategie wird Spotify Eurer Einschätzung nach fahren?
    • Wenn ich Spotify wäre, dann würde ich einfach alle Abrechnungsmethiden aus der App raus nehmen und nur den Login anbieten. Die Kunden wissen schon das sie das Abo im Netz abschließen müssen.
  5. Versteh den Klagegrund nicht. Wenn die App den regularien von Apples AppStore nicht entsprechen, die ja vorher bekannt waren, ist es doch kein Wunder wenn die betreffende App abgelehnt wird. Konsequenz kann dann ja ist sein die App nicht mehr für iPhones anzubieten. Wenn man natürlich sein Geschäftsmodell so darauf ausrichtet das man auf die clientel eines einzigen Smartphone Hersteller mehr angewiesen ist als auf andere, ist das ein intern gemachtes Problem. Im übrigen ist spotify in De ja in Kooperation mit der Telekom. Datenvolumen von Spotify wird nicht abgerechnet, das von AppleMusic aber schon! Wer also hat da Nachteile? Würde die Telekom AppleMusic so behandeln wie Spotify, hätte AppleMusic auch mehr Nutzer. Die haben sich beide nichts vorzuwerfen! Bullshit das ganze! Meine Meinung.
    • Spotify geht schon länger auf Konfrontationskurs und seit es Apple Music gibt heulen sie eigtl über alles und jedes Verhalten so rum wo es nur geht. Spotify ist seit dem eigtl ein absolutes no go für mich…selten so affiges Verhalten gesehen…
  6. Der Verweis auf externes Bezahlen ist schon immer verboten – was ich für nicht richtig halte. Geändert wurden anderen Dinge, zB das die Musik auf dem Gerät ohne Hinweis/Abfrage an den Benutzer ausgelesen werden kann. Vielleicht liegt es daran?
    • dann such dir nen Samsung Blog… schön dass du der Meinung bist Samsung bzw. Android sind besser als Apple und iOS, aber solche Kommentare tragen in etwa so viel zu einer Diskussion bei, wie wenn mir ein Veganer in jedem 2. Satz erklärt, dass er Veganer ist…richtig, überhaupt nicht
  7. „“Offizielle Stellungnahmen von Spotify oder Apple sind derzeit nicht bekannt.““ Wozu dann die News, wenn beide sich nicht geäußert haben?
  8. Ich finde das „Startup“ Apple Music hatte auch Schutz verdient. Und Spotify hätte den „Alternativdienst“ den Interessenten auch anbieten müssen. ;-)
  9. Nun, in finanziellen Angelegenheiten egal welcher Art vertraue ich lieber . Was den Streaming Dienst angeht, bin ich von Apple Music begeisterd …. Kleine Schönheitsfehler gibt es überall… Nichts ist perfekt ?

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