Dass Innovationen nicht unbedingt viel Geld schlucken müssen – dafür ist Apple das beste Beispiel. Denn ausgerechnet der Innovationsspitzenreiter ist in puncto Forschungsausgaben vor allem eins: knausrig.
Gerade einmal 3 Prozent seines Umsatzes investierte der Konzern letztes Jahr in die Forschung und Entwicklung. Das ist mager. Zieht man den Vergleich mit Microsoft (rund 15 Prozent) und Google (13 Prozent) wirken diese Unternehmen wie pure Verschwender.
Das soll nicht heißen, dass Apple geizig ist. Im Gegenteil: Die geringen Ausgaben gehören zum Konzept – oder wie Steve Jobs es formuliert hatte:
Innovation hat mit den Forschungsausgaben nichts zu tun. Als Apple den ersten Mac vorstellte, hat [der größte Konkurrent] IBM 100 Mal mehr in Entwicklung investiert, als wird. Es geht nicht ums Geld. Es geht um die Mitarbeiter, die man hat […].
TUAW hat sich einmal intensiv mit den Forschungsausgaben der letzten Jahre beschäftigt und sie in einem Diagramm veranschaulicht. Festzustellen sind – neben der Tatsache, dass die Investitionen stets steigen – auch einige relevante Umbrüche. So kletterten die Ausgaben beispielsweise leicht in die Höhe, als Steve Jobs zur Firma zurückkehrte. Allein die Umstellung des Firmenkonzepts benötigte viel Geld. Bis 2006 blieben die Ausgaben dann aber stets konstant.
Seit 2007 schlagen sich die Bemühungen um Innovationen aber auch bei Apple in den Kosten nieder. Das iPhone, das iPad und der Mac schluckten allein in den letzten drei Jahren die Hälfte aller Forschungsausgaben seit 1995. 2013 investierte Apple 4,5 Milliarden US-Dollar. Die Ausgaben sind offiziell damit begründet, dass der Konzern sehr viele neue Mitarbeiter einstellt. Trotzdem bleiben die Kosten weiterhin gering. Microsoft hat 2013 beispielsweise 10 Milliarden US-Dollar ausgegeben, forscht aber auch auf mehr Gebieten.
Die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Methode von Apple ist kaum zu schlagen. Branchenbeobachter rechnen aber längst damit, dass die Ausgaben unter Tim Cook weiter in die Höhe schießen werden. Bleibt zu hoffen, dass Apple dahingehend auch Ergebnisse erzielen kann.
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