Mit „Anmelden mit Apple“ gibt es bald endlich eine angenehme Alternative zur Anmeldung mit Facebook, die zwar bequem ist, bei der man aber immer ein latent dummes Gefühl hat. Mit dem neuen Dienst positioniert sich Apple weiter als Wächter der Privatsphäre in der Online-Welt.
Auf der Keynote am Montag hat Apple nicht nur neue Soft- und Hardware gezeigt. Über die diversen neuen Updates und Produkte haben wir bereits ausführlich berichtet.
Eine kompakte Zusammenfassung aller Neuerungen bietet zudem unser Videoüberblick zur Keynote.
Doch es gab bekanntlich auch neue Dienste, die am Montag präsentiert wurden. Besonders interessant ist hier „Anmelden mit Apple“.
Ein Angriff nicht nur auf Facebook
Seit wir immer mehr und mehr Konten bei den verschiedensten Diensten nutzen, wird es zunehmend lästig bis kaum noch beherrschbar, sich die dutzenden Logininformationen zu merken. Passwortmanager wie der Apple-eigene Schlüsselbund können hier etwas Abhilfe schaffen, doch es geht auch noch bequemer: Statt sich umständlich immer neu anzumelden und diverse Felder auszufüllen, können Kunden vieler Dienste sich auch einfach über andere Dienste für ein neues Konto registrieren.
Google, Twitter und auch Amazon bieten solche Single-Signon-Dienste, der bekannteste Anbieter ist aber natürlich Facebook und – Hand aufs Herz – wer hat sich nicht schon einmal mit Facebook bei einem Dienst als Neukunde registriert? Es geht einfach blitzschnell, doch ein schlechtes Gefühl bleibt. Genau hier will man mit „Anmelden mit Apple“ ansetzen.
Der Dienst funktioniert genau gleich, unterstützt Face ID und, das ist für die Kunden wohl das beste, wird überall verfügbar sein, wo es auch die übrigen Anmeldemöglichkeiten mit Facebook und co. gibt. Apple schreibt das so vor und verärgert damit nicht nur Facebook.
Auch andere Anmeldeanbieter wie die weitgehend glücklosen deutschen Initiativen NetID oder das Verimi-Projekt, ein Zusammenschluss der deutschen Internetwirtschaft, sehen ihre Felle davonschwimmen. An dieser Stelle sei einmal gefragt: Hat von euch jemand schon einmal von diesen beiden Diensten gehört, oder sie gar benutzt?
Genauso bequem, aber besser
„Anmelden mit Apple“ ist aber nicht nur ebenso komfortabel wie die Anmeldung mit Facebook, sie ist dabei auch deutlich privatsphäreschonender. Apple erlaubt es so etwa, Wegwerf-E-Mail-Adressen für jedes Konto zu erzeugen, über die die Nachrichten eines Dienstes dann zum Kunden geleitet werden. Der Dienstanbieter erfährt die tatsächliche E-Mail-Adresse des Kunden nie, wenn dieser das nicht wünscht. Auch hierüber dürfte man nicht überall glücklich sein, zumal sich der Dienst nicht nur unter iOS nutzen, sondern auch in Web-Umgebungen einsetzen lässt.
Was bleibt, ist vermutlich die Erkenntnis, dass der Dienstanbieter weiter mit dem Kunden kommunizieren kann und damit wird man sich zufrieden geben müssen.
13 Gedanken zu „„Anmelden mit Apple“: Endlich eine Alternative zur Facebook-Anmeldung“
Die Kommentare sind geschlossen.