Die neue App-Tracking-Transparenz führt bei Werbekunden bereits wenige Wochen nach ihrer Einführung zu strategischen Neuorientierungen. iOS wird als Werbefläche offenbar rasch unattraktiver, viele Werbetreibende verlagern ihre Aktivitäten nun in Richtung Android, wo es aber bekanntlich schwieriger ist, Geld zu verdienen.
Apple macht iOS zuletzt deutlich unattraktiver für Werbekunden, das zeigt eine aktuelle Erhebung in Branchenkreisen. Grund dafür ist die neue App-Tracking-Transparenz, die Apple unter iOS 14.5, iPadOS 14.5 und tvOS 14.5 für alle Kunden verfügbar gemacht hatte.
Sie verpflichtet nun alle Entwickler, sich die Erlaubnis zum App-Tracking vom Nutzer zu holen, wozu offenbar nur wenige Nutzer bereit sind.
Der schnell einsetzende Effekt ist eine Verlagerung des Werbebudgets der Agenturen und Werbenetzwerke. Diese beginnen, ihre Investitionen in Werbung auf Android-Geräten auszuweiten: So wurden zuletzt zwischen knapp 10% und bis zu 21% mehr Geld für Werbung ausgegeben, die Android-Nutzern ausgespielt wird.
iOS ist für Werbende Chance und Problem zugleich
Gleichzeitig beginnt das Werbebudget für iOS zu schrumpfen, wenn auch bis jetzt noch leicht. So gingen zuletzt die Werbeausgaben unter iOS um nur 3% zurück und das, obwohl nur vergleichsweise wenige Nutzer dem App-Tracking zustimmen: Dieser jüngsten Erhebung nach sind es immerhin gut ein Drittel, eine andere Auswertung hatte ergeben, dass gerade einmal 4% der US-Nutzer von iOS App-Tracking erlauben würden, wie wir in einer weiteren Meldung berichtet hatten.
Allerdings ist und bleibt iOS für Werbende dennoch ein wichtiger Markt: iOS-Nutzer sind im Schnitt nach wie vor deutlich kaufkräftiger und auch konsumbereiter, woraus sich für die Branche ein Dilemma entwickelt. Wie Facebook sich dieser neuen Situation stellen möchte, haben wir in einer weiteren Meldung berichtet.
1 Gedanke zu „Android im Fokus: iOS wird durch App-Tracking-Transparenz zunehmend unattraktiv für Werbekunden“
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