Der Handelskonflikt zwischen China und den USA erhält neues Futter: Öls ins Feuer goss diesmal nicht Donald Trump persönlich, sondern einer seiner Berater. Die Handschrift ist aber ähnlich.
Die Trump-Administration sorgt erneut für Unmut in den internationalen Beziehungen. Diesmal ist nicht Donald Trump persönlich für die fraglichen Kommentare verantwortlich, den Job hat hier sein wirtschaftspolitischer Berater Larry Kudlow übernommen. Der ist allerdings offensichtlich ein gelehriger Schüler gewesen, denn seine Auslassungen hätten auch vom Präsidenten persönlich stammen können.
Er wirft China vor, Technologie gestohlen zu haben und zwar von Apple.
Larry Kudlow: Kann es nicht beweisen, aber…
Konkret – oder im vorliegenden Fall auch nicht so konkret – spricht Kudlow über Technologiediebstahl, der von China ausgeht. CNBC zitiert ein Bloomberg-Interview, in dem er ausführt, dass – völlig überraschend – die chinesische Hightech-Wirtschaft inzwischen erstaunlich wettbewerbsfähig geworden sei, unter anderem auch bei Smartphones. Das könne nur daher kommen, dass man eifrig von amerikanischen Unternehmen wie Apple abgekupfert habe. Er könne zwar keine konkreten Beispiele bringen, aber Apples Technologie habe zum chinesischen Wirtschaftsaufschwung beigetragen.
Weiterhin klagt er über die mangelnde Strafverfolgung chinesischer Industriespionage, der endlich Einhalt geboten werden müsse.
Das ganze ist mitten in der entscheidenden Phase der Verhandlungen zur Entschärfung des amerikanisch-chinesischen Handelskonfliktes sicher keine gesprächsfördernde Maßnahme, darüber hinaus sind die Ausführungen auch wenig gehaltvoll. Die chinesischen Aktivitäten, Know-How aus Industrieländern wie Deutschland oder den USA abzuziehen, sind schließlich ein lange bekanntes Phänomen, das teilweise durch laschen Werkschutz und fehlendes Risikobewusstsein noch befördert wird.
Dass die chinesischen Hightech-Erzeugnisse eine Mischung aus eigenem Fleiß und Kreativität und gestohlener beziehungsweise abgeguckter Fachkompetenz und Designs sind, kann sich auch niemandem entziehen, der den fernöstlichen Absatzmarkt auch nur flüchtig betrachtet hat. Vor diesem Hintergrund muss schon die Frage erlaubt sein, nach welchen Kriterien wichtige Berater-Posten in der Trump-Administration besetzt werden.
12 Gedanken zu „Überraschung: Trump-Berater sieht gestohlene Apple-Technologie in den Händen der Chinesen“
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