Es klingt beeindruckend: Google hat auf dem Event in San Francisco seine Vision für die Zukunft vorgestellt und gleich die passende Hardware dazu präsentiert. Das Unternehmen möchte „ein persönliches Google für jeden“ kreieren – über einen intelligenten Assistenten. Auf dem Google-Smartphone, auf dem Heimassistenten, im Messenger, als App, am Handgelenk – überall soll Google präsent sein und persönliche Daten verarbeiten sowie dazu lernen.
Um diese Vision umzusetzen, baut Google aktuell ein Ökosystem auf, das man bisher so nur von Apple kennt. Hardware und Software in untrennbarer Kombination. Dass Google nicht mehr nur als Suchmaschine wahrgenommen werden will, zeigt die aktuelle Kampagne (Video), in der sich aus dem kleinen Suchschlitz ein Handy formt.
Pixel, das Google-Smartphone.
Angefangen beim Smartphone. Mit dem Google Pixel stellt die Alphabet-Tochter ein Handy vor, das von Sondervorzügen profitiert. Es ist das erste Gerät mit dem neuen Google-Assistenten. Die künstliche Intelligenz greift dabei auf alles zurück, was Google so zu bieten hat: Eure Fotos, die mithilfe von AI ausgewertet werden, auf den Translator, der nun überraschend gut funktioniert, auf Youtube, um Videos abzuspielen, auf die Suchmaschine, um Daten wie Restaurants in der Nähe auszugeben, auf Google Maps, um euch dahin zu navigieren, und vieles mehr. Der Google Assistent versteht Zusammenhänge und kombiniert eure Aussagen mit eurem aktuellen Ort, euren Kalender-Einträgen und der Zeit. So könnt ihr quasi eine richtige Konversation führen – vom Termin über die Navigation bis hin zur Tisch-Buchung in der Bar am Abend.
https://www.youtube.com/watch?v=6pxIcH_0MH0
Was hat das Google Pixel noch zu bieten? Ein Aluminium-Design mit Fingerabdrucksensor und die Wahl zwischen 5 Zoll und 5,5 Zoll. Außerdem hebt Google die Kamera des Gerätes hervor. Sie soll auf jeden Fall besser als das iPhone 6s sein, erklärt man auf der Bühne. Bilder lassen sich schneller als bei jedem anderen Smartphone schießen, um keinen Moment zu verpassen. Was Videos angeht, besitzt das Pixel eine Bildstabilisierung und 4K-Fähigkeit.
Die Medien werden natürlich direkt in Google Fotos abgespeichert, wo Nutzer unbegrenzt Speicherplatz zur Verfügung haben.
Das Pixel verfügt über eine Schnellladefunktion, die euch innerhalb von 15 Minuten satte 7 Stunden Akkulaufzeit schenkt. Außerdem hat man für die Software automatische Updates eingebaut. Bei neuen Versionen installiert sich diese einfach im Hintergrund und beim nächsten Neustart habt ihr die Aktualisierung schon drauf. Um auch iOS-Nutzer abzuholen hat Google ein neues Tool gebaut, das all eure Daten – Kontakte, Fotos, selbst iMessages – auf das Pixel überträgt.
Für die Fakten-Liebhaber: Das Google Pixel kommt mit einem Qualcomm Snapdragon 821 Quad-Core Prozessor daher, besitzt 4 GB RAM und lässt sich über USB-C laden. Es ist in drei Farben verfügbar und im Google Store sowie bei der Telekom ab heute für 649 US-Dollar vorbestellbar.
Das Pixel ist für Google ein perfektes Smartphone, um all seine Dienste zu vereinen. Der Assistent, Maps, Fotos, Duo, Allo, Daydream und vieles mehr. Google möchte nicht mehr nur die Suche sein, man will als ein Unternehmen verstanden werden, das ganzheitlich denkt – ein rundum umfassendes Ökosystem für jeden Nutzer besitzt und im Alltag fest verankert ist. Wir können also mit Spannung beobachten, was die Zukunft bringt und ob der Plan nicht an dem durchaus schlechten Datenschutz-Image von Google scheitert.
Das Google Pixel im Video.
https://www.youtube.com/watch?v=Rykmwn0SMWU
Google Home, der Heimassistent.
Damit Googles persönlicher Assistent auch zu Hause bequem genutzt werden kann, hat das Unternehmen schon vor geraumer Zeit „Home“ vorgestellt. Konsequent: Das displaylose Gerät sucht nicht nur im Web, sondern liest die Antworten direkt von verschiedenen Webseiten vor. Außerdem lernt es dazu: Hört man nur Spotify, öffnet das Gerät Musik über diesen Service. Der Heimassistent kann natürlich auch jedwede andere Info ausgeben: Wetter, Nachrichten, Erinnerung – alles genauso kein Problem wie die Smart Home Steuerung. Wir haben euch hier schon darüber informiert.
Heute hat Google weitere Infos zum Start bekanntgeben: Google Home wird demnach für nur 129 Dollar ab heute vorbestellbar sein und im November geliefert werden. Das Gerät gibt es in verschiedenen Ausführungen – einfach zum Anschrauben.
Und ach ja: Ein Deutschland-Start? Erstmal nicht.
Was sonst noch so war…
Daydream View, die neue VR-Brille.
Das Pixel ist das erste Smartphone, das mit dem ebenfalls neu vorgestellten Daydream View kompatibel ist. Die neue VR-Brille hat es in sich, zumindest hardwareseitig: Sie sieht nicht nur besser aus, als alle aktuellen Alternativen auf dem Markt, sondern trägt sich auch noch bequemer. Stoffüberzug und ein neuer Aufbau, der 30 Prozent leichter ist, machen das möglich. Eine Fernbedienung ist auch dabei. Damit man diesen Controller nicht verliert, gibt es eine Lasche in der Brille, falls man sie nicht braucht.
Das Smartphone muss man einfach in die VR-Brille reinlegen. Über 50 Partner bauen dazu passende Programme und Spiele, um Virtual Reality richtig auszuschöpfen. Google selbst hat seine Fotos-App und auch Streetview bereits kompatibel gemacht. Natürlich ist Youtube ebenfalls mit von der Partie: Ihr könnt jedes – wirklich jedes – Video auf der Brille anschauen. Es gibt aber auch angepasste 360-Grad-Videos, damit ihr quasi direkt im Geschehen drin seid. Das Daydream View kostet 79 US-Dollar.
Außerdem hat Google heute den Chromecast auf 4K-Niveau angehoben und einen Router präsentiert, der durch mehrere Module ein starkes Netz im ganzen Haus ermöglicht.
80 Gedanken zu „„Persönliches Google für jeden“: Wie Google seine Vision umsetzt“
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