10. September 2016

Philipp Tusch

Zahlreiche Entlassungen: Apple überdenkt Auto-Projekt

Shortnews: Sowohl die New York Times als auch das Wall Street Journal berichten zur Zeit über einen herben Rückschlag für Apple in der Entwicklung eines eigenen, selbstfahrenden Autos. Demnach seien jüngst dutzende Mitarbeiter entlassen worden, weil Apple seine Strategie noch einmal überdenken will.

apple-car-renderings-by-motor1-780x439

Das 1000-köpfige Team unter der Leitung des ehemaligen Hardware-Chefs Bob Mansfield hatte bereits erste Prototypen auf internen Testrouten ausprobiert, berichten die Zeitungen. Allerdings habe man nun Teile des Projekts komplett gestoppt und will die Ausrichtung neu erfinden. In der Vergangenheit gab es bereits Gerüchte darüber, dass Apple den Fokus nicht mehr so sehr auf das Auto, sondern auf die Software lege:

Apple is rethinking what it plans to do about self-driving cars, just as other big tech companies appear ready to plow ahead with competing efforts. In a retrenchment of one of its most ambitious initiatives, Apple has shuttered parts of its self-driving car project and laid off dozens of employees, according to three people briefed on the move who were not allowed to speak about it publicly.

Es ist unklar, ob es einen speziellen Anlass für den Sinneswandel gab.

39 Gedanken zu „Zahlreiche Entlassungen: Apple überdenkt Auto-Projekt“

  1. wenn ein seit gefühlten 10 jahren davon gesprochenes auto erscheinen wird, dann müssen wir uns denke ich bis zum jahr 2095 gedulden.
  2. Wahrscheinlich will Apple das E-Auto im Handy verbauen. Auf Knopfdruck verwandelt sich das Handy wie bei den Transformern zum Auto.
  3. Apple wäre schlauer bedient gewesen, wenn sie das Geld nicht in den Autobau investiert hätten, sondern in eigene Produktionslinien und Forschung von Chips, Displaytechnik und sonstige Hardwarteile für Smartphones und andere technische Geräte. Dort passieren die wirklichen Innovationen. Apple agiert nur als Dirigent, der fertige Hardware zusammenschiebt. Irgendwann werden die wirklichen Hersteller ihre Hardwareinnovationen für Drittanbieter zurückhalten und priorisiert in eigenen Smartphones verbauen.
    • Naja so wie ich das verstanden habe, lässt Apple nur zusammensetzen. Sie geben einen genauen Plan was für ein Hardwareteil sie wollen und wie es gebaut wird. Die Fertigung wird dann von einem Drittanbieter wie Foxconn oder Samsung übernommen. Aber diese kommen nicht und sagen: „Hey wir haben ein schärferes Display oder einen schnelleren Prozessor entwickelt. Baut doch den ins neue IPhone rein!“ Wenn Apple was neues will, müssen dies schon selbst entwickeln…
      • Apple macht vielleicht einen Plan für die Zusammensetzung der Module zu einem Smartphone. Einzelne Module werden aber in der Regel komplett übernommen. Ich denke da z.B an den Kamerasensor für die Kamera, der zuletzt komplett von Sony geliefert wurde. Der größte Teil der aktuell verbauten OLED-Panel kommt beispielsweise entweder von LG oder Samsung. Diese Firmen bauen aber auch selber Smartphones. Selbst wenn Apple einen Plan für die Entwicklung eines OLED-Panels hätte, wer sollte innerhalb weniger Jahre eine Produktionslinie für mehrere Millionen Einheiten bauen, wenn die „Großen“ mal nicht wollen? Ich finde, dass Apple sich in eine falsche Abhängigkeit begibt. Zumal ein Unternehmen, das OLED-Displays im großen Stil baut, sicher besser weiß wo mögliche Innovationen möglich sind oder auch Problem während der Produktion auftreten. Man kann das auch nicht mit den Zulieferern aus der Automobilindustrie vergleichen, schließlich bauen diese selber keine Fahrzeuge und sind somit keine direkte Konkurrenz zu den Großen Automarken.
    • Das heißt das einzige was irgendwann passieren kann ist, dass die Hersteller lieber für sich produzieren als für Apple und dann muss Apple einen neuen Hersteller finden. Aber mit Innovationen hat das so direkt glaub ich nichts zu tun…
    • Nach deiner Aussage (ich gebe dir ja recht) wäre  wie geschaffen als Automobilhersteller einzusteigen… BMW, Daimler… Dirigieren doch auch nur noch vom hohen Ross herab…
  4. Apple schafft es nicht mal ordentlich zu lackieren. Als Zubehör gibt es ein Kondom für das apple car. Ein auto ist nicht nur einfach ein schönes Design zu entwerfen. Tesla hat ein „schönes design“ und auch viel power. Die fahrwerkabstimmung ist aber unterste schublade. Alles beim Auto optimal abzustimmen ist nicht mal kurz mit viel geld ausgeben geklärt. Ich habe bei einen grossen deutschen Autohersteller im prototypenbau gearbeitet. Selbst in 10jahren werden sie nicht mal da sein wo tesla jetzt ist.
    • Wie kommst du darauf, dass die Fahrwerksabstimmung unterste Schublade ist? Sehr viele Tester loben das Fahrwerk. Das übrigens von Continental hergestellt wird, die Lenkung ist von ZF.
  5. Nur weil dieses Unternehmen im Geld badet und schier unendliche Ressourcen zu haben scheint, bedeutet es nicht, dass sie sich an jedes Produkt heranwagen können. Ein Automobil, das – und so schätze Ich Apple ein – mit Produkten von Daimler, BMW und Porsche konkurrieren will, sollte schon eine eierlegende Wollmilchsau sein. Ich kann es nicht oft genug sagen: Apple wird es auch mit der 3. oder 4. Generation ihres Apple Cars nicht schaffen, ein sportlicheres Auto als Porsche, ein besser vernetztes und bedienbares Fahrzeug wie BMW oder ein komfortableres Auto als Mercedes-Benz auf den Markt zu bringen. Wobei Ich beim Infotainment nicht so sicher bin. Ein Automobil ist eben eine ganz andere Liga was Entwicklungsarbeit und Komplexität betrifft. Nur mal so als Beispiel, um das Ganze zu verdeutlichen: In einem gängigen OS wie macOS oder Windows stecken 20 Mio. Zeilen Code, in einem modernen Premium-Pkw wie von Benz oder BMW stecken locker über 100 Mio. Zeilen Code.
    • Aber warum sollten sie es denn nicht tun? Klar ist, dass in einem iPhone oder Mac deutlich weniger Entwicklungsaufwand steckt als in einem ganzen Auto. Aber Tesla hat es doch auch geschafft. Sportlich ist das Model S allemal und Infotainmen-technisch ist es ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau, wenn man die Verwendung eines Touchscreens im Auto nicht generell als unsinnig ansieht. Das Kapital ist ja allemal vorhanden und Zeit können sie sich eigentlich so viel nehmen wie sie wollen. Wenn dabei ein Auto herauskommt, das als wettbewerbsfähig angesehen werden kann ist das doch gut und bringt vielleicht auch mehr Deutsche Automobilhersteller dazu, endlich mal mehr in die Elektromobilität zu investieren.
  6. Apple…1.000 Mitarbeiter nur für das Auto, und nix kommt… Wo bleiben die Innovationen? watch 2 ist ernüchternd, iPhone 7 nur eine Weiterentwicklung Ehrlich, ich gebe die Hoffnung auf… Steve Jobs war doch der einzige Motor der echte Innovationen…
    • Du bist ja ein Früchtchen. Meinst wohl einfach 1000 Leute anstellen und schupp ist das Auto fertig? Es dauert locker 10 Jahre bis die Entwicklung fertig ist und die Produktion beginnt. Tesla war etwas schneller, aber es hat auch etliche Jahre gedauert.
    • Steve war ein Visionär. Ganz einfach. Und er hat seine Visionen durchgesetzt, ohne Wenn und Aber… Das heutige Apple ist strukturiert, dort sind Verantwortliche, die sich was ausdenken und das wird dann im Vorstand besprochen. Wenn es durchgewunken wird, wird entwickelt, wenn nicht, dann nicht. Wie in so vielen anderen Unternehmen auch. Deswegen ist bei Apple nun auch die Luft raus… Man sollte sich „Steve Jobs“ ansehen, mit Michael Fassbinder, dann weiß man, was im heutigen Apple fehlt…
  7. Ein autonom fahrendes Auto ist ein äußerst komplexes Produkt, welches die Vision eines Menschen wie Steve Jobs erfordert, worüber Apple leider nicht mehr verfügt. Drum ist man in diesem Konzern höchstwahrscheinlich zu dem Entschluss gekommen, dieses zu canceln
  8. Ein Projekt, welches von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist -wie das selbstfahrende Auto, welches kein Mensch je benötigen wird (es gibt dies ja bereits in Form von Bus und Bahn!)-, wird nicht dadurch gerettet, daß Apple sich daran versucht. Daß diese Firma dies jetzt, praktisch und geldwert, zu spüren bekommt, ist nicht nur mehr als logisch, sondern auch mehr als gerecht …
      • Heinz, das kanst Du heute schon haben: nimm z. B. einfach ein Taxi. Leute wie ich ziehen es vor, nicht nur bequem einzusteigen, sondern ebenso bequem zu fahren, sprich: Reiseroute, Reisegeschwindigkeit, usw., selber zu bestimmen. Inklusive Fahrweise, versteht sich – diese gehört meines Erachtens untrennbar zum Fahrspaß. Doch jedem das Seine …
  9. Prinzipiell ist man damit gut beraten, erst zu denken, dann zu handeln. Man wird das mit dem Überdenken hoffentlich vor den Entlassungen gemacht haben und nicht danach. Die Idee mit dem e-Bike finde ich gar nicht mal so übel. Da besteht echt Bedarf. Aber bei Apples Preisen …
  10. Bin erstaunt, dass in vielen Kommentaren von einem Apple Sportwagen ausgegangen wird. Sofern Apple in diesen Markt einsteigt würde ich eher einen smart-/Fiat 500-/ Mini- Konkurrenten erwarten. Halt etwas für die Stadt…

Die Kommentare sind geschlossen.