Lang erwartet, jetzt vorgestellt. Nach dem durchaus mit einigen Fehlern und Bugs behaftetem Start von iOS 8 letztes Jahr, liegen nun die Hoffnungen bei iOS 9. Die neue Version wurde von Apple soeben vorgestellt und darf sich in Zukunft auf dem iPhone und iPad beweisen. Zunächst wieder nur für Beta-Tester, später auch für alle Nutzer.
Die Funktionen von iOS 9.
Proactive Assistant. Apple stellt mit iOS 9 einen neuen Proactive Assistant vor. Dieser berücksichtigt, wie Google Now, Nutzergewohntheiten und kann dem Anwender schon Ergebnisse zeigen, bevor er überhaupt danach sucht. Der Kalender sagt beispielsweise, wann ihr losfahren müsst, um den Termin zu erreichen. Die Musik-App schlägt euch passende Musik für den Morgen vor, wenn ihr jeden Morgen die gleiche Art von Musik hört. Oder der Assistent erleichtert euch den Weg zu euren Lieblings-Apps oder den regelmäßigen Kontakten – genau dann, wenn ihr sie braucht. Wenn eine Email-Einladung hereinkommt, dann sagt ihr Siri einfach nur „Erinnere mich daran“ – und fertig. Siri wurde generell in Proactive eng verdrahtet und bekommt neue Funktionen: Denn die Sprachassistentin kommt nun im bereits von der Apple Wach gewohnten Outfit daher. Außerdem ist Siri mit der Foto-App verbunden und weiß, ob ihr mit dem Auto fahrt oder nicht. So könnt ihr anweisen: Erinnere mich, wenn ich mit dem Auto losfahre an… – Praktisch.
Außerdem gibt es eine neue API für die Spotlight-Suche. Damit lässt sich nach Inhalten innerhalb von Apps suchen. Entwickler können sich also direkt in die Suche mit einklinken.
Spotlight hat nun wieder einen eigenen Platz links neben dem Homescreen und wird so zum Dreh- und Angelpunkt von iOS 9. Die Software lernt dazu und versucht euch so, den Umgang deutlich zu vereinfachen.
Öffentliche Verkehrsmittel in den Karten. Wie erwartet, hat Apple unter anderem an seinem Kartenmaterial gearbeitet. Diese wurden nämlich um den Transit erweitert. Das heißt: Fortan finden sich Zug-, Bus- und Flugverkehr sowie die U-Bahn, Shuttles, Fähren und Helikopter in den Maps. Damit lässt sich die Reiseroute detaillierter und umfangreicher berechnen. Fahrpläne sind dabei inklusive. Zu Beginn werden aber nur einige ausgewählte Städte verfügbar sein. In Deutschland als einzige Stadt: Berlin – die Liste wird aber in Zukunft stetig erweitert, verspricht Apple. Des Weiteren gibt es eine neue „Nearby“-Funktion, die Restaurants, Cafés und Ähnliches in der Nähe mit Filterfunktionen listet.
Passbook wird zu Wallet. Schluss mit Passbook. Apple benennt den Dienst ab sofort Wallet und stattet ihn mit einem neuen Icon aus. Dort lassen sich nun auch Rabatte- und Mitgliedskarten hinterlegen.
Notizen-App wird umfangreicher. Eine weitere App, die ein Update erhalten hat, ist die Notizen-App. Dort lassen sich nun bequem Check- oder ToDo-Listen anlegen, kleine Skizzen mit dem Finger zeichnen und Schriftarten- und Größen formatieren. Darüber hinaus hat Apple die Funktion von Links nachgereicht.
News-App von Apple. Ab sofort vorinstalliert ist auch eine neue „News“-App direkt von Apple. Diese wird, so kündigte man heute an, personalisierte News bieten. Zu Beginn kann der Nutzer die Themen und Medien auswählen, für die man Interesse zeigt. Die Nachrichten werden dann zu einer Zeitung zusammengefasst. Eingebettet werden können Bilder, Videos und flexible Layouts in einem vorgefertigten Design. Apple will damit das Durchklicken von Webseiten überflüssig machen. Auch Lesezeichen stehen zur Verfügung, um Artikel später zu lesen. Das Ganze erinnert ehrlich gesagt sehr stark an Flipboard.
Der Launch von „News“ geht einher mit dem Aus von Newsstand. Die App gibt es allerdings mal wieder nicht in Deutschland, sondern nur in USA, Großbritannien und Australien.
Tastatur auf dem iPad. Die oberhalb der Tastatur befindliche Leiste von Quicktype wurde auf dem iPad um neue Funktionen ergänzt. Dort finden sich jetzt auch neue Shortcuts zum Kopieren, Einfügen und Ausschneiden oder um Texte zu formatieren. Außerdem ist es möglich, die Tastatur zum Trackpad zu machen und mithilfe von zwei Fingern so den Cursor zu verschieben.
Multitasking für das iPad. Auf dem Apple-Tablet können Nutzer außerdem einen Split-Screen-Modus in Anspruch nehmen. Dazu wurde das Multitasking neu definiert. Streicht man vom Rand in die Mitte, so lässt sich eine andere App hereinziehen und parallel auf der einen Seite des Displays nutzen. Entweder im Verhältnis 70/30 oder sogar 50/50. Die Fenster können auch miteinander interagieren – per Drag&Drop beispielsweise. Außerdem können Videos als Mini-Fenster im Bild angezeigt werden.
Split-Screen Modus:
Slide-Over Modus:
Bild-in-Bild-Funktion:
Der Split-Screen Modus funktioniert nur auf dem iPad Air 2, während der Slide-Over Modus und das Bild-in-Bild-Feature auch ab dem iPad Air 1 und iPad mini 2 kompatibel ist. Einen neuen App-Switcher (Bild unten) gibt außerdem für iPhones und iPads.
Stabilität und Performance. Den Rotstift hat Apple aber nicht nur am Design oder den Funktionen angesetzt. Auch was die Stabilität betrifft, bestand in der Tat Nachbesserungsbedarf. iOS 9 soll zu alter Qualität zurückfinden – bessere Batterielebensdauer, Sicherheit und Performance. Viele neue Funktionen haben insbesondere in der Vorgängerversion für viel Nutzerkritik und überfüllte Apple-Support-Hotlines gesorgt.
Zwar hat Apple kräftig an der Batterielaufzeit geschraubt, es wird aber in iOS 9 auch einen Low-Power-Mode geben, der 3 Stunden Extralaufzeit liefert.
Verfügbarkeit von iOS 9
iOS 9 wird ab iPhone 4S und iPad 2 kompatibel sein. Im Juli schon soll die Public Beta erscheinen – für Entwickler geht es ab heute los. Der endgültige Release ist auch den Herbst datiert.
69 Gedanken zu „iOS 9: Proactive Assistant, Multitasking, Karten & mehr“
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