Im Rahmen der Umstrukturierung der Designabteilung bei Apple ist in den letzten Tagen ein eher unbekannter Name gefallen: Richard Howarth. Den neuen Leiter der Hardwaredesign-Abteilung wollen wir euch nun einmal genauer vorstellen.
Howarth, der Nachfolger von Jony Ive auf der Position, wurde in Lusaka, Sambia geboren. Zwar liegt kein genaues Geburtsdatum vor, da er seinen Abschluss 1993 am Ravensbourne College of Design and Communication machte, wird er Anfang/Mitte 40 sein. Vom College ging es für ihn erst einmal nach Japan. Bei Sony trat er dort eine Lehre an und durfte am Prototyp eines Minidisk-Walkmans mitarbeiten. Von Japan zog ihn es dann nach San Francisco zur Designfirma IDEO, die es auch heute noch gibt. Sein nächster Arbeitgeber war verglichen mit den vorigen Reisen gleich um die Ecke: 1996 ging es zu Apple, wo er anscheinend bis heute glücklich ist. Jony Ive höchstpersönlich rekrutierte ihn damals. Vor kurzem sagte Ive über ihn, er sei „unglaublich, beinahe absurd talentiert“.
Obwohl viele noch nie von Howarth gehört haben, ist er für Apple eine äußerst wichtige Person. Er arbeitete praktisch an jedem Apple-Gerät seit Mitte der 90er mit, dazu gehören der erste iPod, das PowerBook G4, die ersten Plastik-MacBooks und natürlich das iPhone.
Für das iPhone spielte er sogar eine sehr große Rolle. Jony Ive gab gegenüber dem Telegraph beispielsweise zum Protokoll: „Richard war von Anfang an der führende Designer des iPhones“. Bevor das erste iPhone überhaupt das Licht der Welt erblickte, entwarf er ein sogenanntes „Sandwich“-Design (Bild oben) für das Gerät. Nur weil man es 2007 noch nicht dünn genug machen konnte, fand Howarths Vision erst 2010 und 2011 in Form des iPhone 4 und 4s seinen Weg in die Hände der Nutzer.
In fast 20 Jahren bei Apple war er an insgesamt 806 Designpatenten beteiligt. Dazu zählt jede Generation des iPhones, das originale MacBook Air, sowie zahlreiche Docks, Kabel und Accessoires.
Obwohl Howarth ab sofort in eine ranghohe Position tritt, darf man nicht allzu viele öffentliche Auftritte erwarten. Schon in der Vergangenheit hielt er sich ziemlich bedeckt – seine Präsenz im Internet besteht lediglich aus einem Facebook-Profil und einer LinkedIn-Seite.
20 Gedanken zu „Im Portrait: Richard Howarth, ein „absurd talentierter“ Designer“
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