Mit iOS 8 hat Apple vor über zehn Jahren die sogenannte Familienfreigabe eingeführt. Damit lassen sich Medien, Apps und andere Inhalte mit bis zu fünf Familienmitgliedern teilen. Was im Grunde eine praktische Sache ist, wird im Trennungsfall zur potentiellen Gefahr, denn: Nur ein Elternteil verfügt über die Kontrolle der Familienfreigabe und damit verbunden die iPhones der Kinder.
Dass darunter getrennte Eheleute und vor allem deren Kinder leiden können, zeigt die Geschichte einer geschiedenen Frau, die von Wired aufgeschrieben wurde. Obwohl sie nach der Trennung das alleinige Sorgerecht der Kinder bekommen hat, kann ihr Ex-Mann über deren Standorte und Bildschirmzeit verfügen und kontrollieren. Apple-Mitarbeiter geben an, ihnen seien trotz richterlicher Entscheidung die Hände gebunden.
Familienfreigabe fordert einen Organisator
Der Grund dafür ist einfach und wäre vermutlich genau so einfach zu beseitigen. Zur Organisation der Familienfreigabe und Verwaltung der Kinder-iPhones, benötigt es einen organisierenden Apple Account. Dieser hinterlegt beispielsweise Zahlungsmethoden und verfügt über die Kontrolle der Familienfreigabe. Weigert sich der Inhabende dieses Accounts nach etwa einer Trennung, die Familienfreigabe zu beenden, können die oben genannten Instrumente zur Gefahr werden.
Die naheliegende Lösung wäre, dass die Accounts beider Elternteile eine gleiche Berechtigung bekämen. Warum Apple das nicht umsetzt, ist nicht klar. Das Unternehmen will laut Wired keine Stellungnahme abgeben. Um der Kontrolle durch den Ex-Partner zu entkommen, bleibt aktuell nur die Aufgabe der bisher verwendeten Apple Accounts. Damit geht allerdings auch der Verlust alles bisher getätigten Käufe.
 


6 Gedanken zu „Verzwickt: Apples Familienfreigabe wird bei Trennung zum Instrument“