Die Apple Card sorgt für weitere schlechte Stimmung bei Goldman Sachs. Das Finanzprodukt ist offenbar für anhaltende rote Zahlen im Privatkundenbanking der Großbank verantwortlich. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Die Partnerschaft mit Apple ist für manche Unternehmen eine Gelddruckmaschine gewesen, für andere wird sie aber auch zum Milliardengrab, so geschehen mit Goldman Sachs. Die US-Großbank hat seit Einführung der Apple Card, die von ihr herausgegeben wird, schon rund eine Milliarde Dollar in Zusammenhang mit dieser Partnerschaft abschreiben müssen und die Verluste reißen nicht ab.
Aus den jüngst vorgestellten Quartalszahlen geht hervor, dass es im Privatkundenbanking des Instituts alles andere als rund läuft, dort haben sich zuletzt Verluste in Höhe von 667 Millionen Dollar angehäuft.
Die Apple Card macht Goldman traurig
In dieser Abteilung bündelt die Bank die Bilanzen der Apple Card, eines kürzlich getätigten FinTech-Zukaufs namens GreenSky, diverse Co-Branding-Kreditkarten mit GM sowie weitere eigene Privatkundenprodukte.
Platform Solutions, wie die Abteilung genannt wird, hatte schon im ersten Quartal des Jahres rund 250 Millionen Dollar Verlust gemacht. Obwohl nicht ganz klar ist, wie groß der Anteil der Apple Card an diesen schlechten Zahlen ist, dürfte er nicht gering sein.
Goldman habe die heftige Konkurrenz im Privatkundensektor unterschätzt, heißt es aus Branchenkreisen, zudem fehlt dem Personal die jahrzehntelange Erfahrung des Personals der Konkurrenten. Darüber hinaus sorgt die Apple Card für zusätzliche Einschränkungen: Hier hat Apple durchgesetzt, auch bei einer schlechteren Kreditwürdigkeit dennoch Karten auszustellen, was zuletzt dazu geführt hat, dass Goldman seine Rückstellungen für Kreditausfälle drastisch aufstocken musste. So hat der Umsatz bei Platform Solutions zwar zugelegt, die Abteilung ist dennoch im Minus geblieben.
Goldman möchte die Apple Card am liebsten loswerden und führt hierzu schon Gespräche mit American Express, Apfelpage.de berichtete. Ob und wann der Premium-Kartenanbieter die Partnerschaft aber übernehmen könnte oder möchte und ob und zu welchen Konditionen Apple Goldman aus ihr entlässt, ist noch nicht klar.
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