23. März 2023

Roman van Genabith

Epic-CEO: Apple wird das Metaverse zerquetschen oder ausbluten

Apple ist nach Ansicht von Tim Sweeney eine ernste Gefahr für die Entwicklung eines für alle Seiten offenen Metaverse. Während Apple dieses Konzept, zumindest aber den Begriff ablehnt, wird doch erwartet, dass das Unternehmen mit seiner Reality-Brille zumindest ein wenig in die Richtung eines virtuellen Datenraums gehen wird.

Apple und Epic werden wahrscheinlich in diesem Leben keine Freunde mehr, das zeigt sich einmal mehr in den Worten von Tim Sweeney, CEO des Spiele-Publishers. Seit Apple dem Unternehmen sein iOS-Geschäft mit Fortnite praktisch kaputt gemacht hat, sind die Unternehmen in einen komplexen Rechtsstreit verstrickt. Darin folgten die Richter zwar in vielen Punkten der Argumentation von Epic, dass der App Store eine Art Monopol sei, wollten sich den Forderungen der Klage aber aus formal-rechtlichen Gründen nicht anschließen.

Epic-Chef: Apple wird das Metaverse verhindern oder ausquetschen

Der Spiele-Manager fürchtet neuerliche Beschränkungen, wenn die Reise ins Metaverse geht. In einem Interview mit einem Branchendienst erklärte der CEO: Apple werde sicherlich eine Art neuen App Store schaffen, der wiederum ein ummauerter Garten sein wird, womit eine Plattform gemeint ist, zu der der Zugang einzig über einen Gatekeeper möglich ist.

Apple werde dann die Nutzung einer eigenen Betaverse-Engine vorschreiben und die Innovation des aufkommenden neuen Datenraums abwürgen. Man werde nicht Unreal oder eine andere Engine nutzen können, sondern auf das beschränkt sein, was Apple vorschreibt, ist die Befürchtung. Befürchjtung.Entweder das neue Metaverse wird von Anfang an zerquetscht, oder Apple wird versuchen, alles Geld aus ihm herauszuquetschen, beides zum Nachteil der Unternehmen und Nutzer.

Eine Einschätzung

Mit Blick auf den App Store, dessen Aufbau und Apples Hartleibigkeit bei Veränderungen ist es nicht abwegig zu befürchten, dass zumindest das Apple-Ökosystem auch in der VR genau so restriktiv bleiben wird. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass nicht nur Apple die Akteure melken möchte. Meta nimmt in seiner Horizon-Umgebung des entstehenden MetaVerse Provisionen um die 50%, man mag sich fragen, wie unter diesen Bedingungen ein neues Ökosystem wachsen und gedeihen soll.

13 Gedanken zu „Epic-CEO: Apple wird das Metaverse zerquetschen oder ausbluten“

  1. Wie schreibt eigentlich bei euch die Texte ? Ich hab selten so einen Mist gelesen. „ Seit Apple dem Unternehmen sein iOS-Geschäft mit Fortnite praktisch kaputt gemacht hat,“ Ist es nicht eher so, dass Epic sich zu weit aus dem Fenster gelegt hat und voll auf die Fresse gefallen ist? Die haben sich ihre eigene Plattform weg gebombt.
    • Sie wollten ein erpresserisches Wegelagerer-Geschäftsprinzip nicht akzeptieren und das hat sie ihren erfolgreichen Titel gekostet. So sind doch die Fakten. Wir sind zwar ein Apple-Magazin, die Wettbewerbspraxis des Unternehmens ist nichts desto trotz schon lange eine Katastrophe.
      • Also muss man bei euch nichts zahlen, wenn man auf eurer Seite werben will? Jemanden als Wegelagerer zu bezeichnen der eine Plattform anbietet mit der man Millionen Menschen erreichen kann zeigt von reinstem Unwissen im Geschäftsbereich. Abgesehen davon dass EPIC und all die anderen es gleich tun, sollte ein Magazin wohl keine Stellung für eine Seite beziehen.
  2. Schade, dass bei manchen hier der Ton oft gleich so scharf wird. Können wir einfach darauf achten, dass wir Meinungen austauschen und nicht Halbgötterwissen 😊 Der Punkt ist ja nicht, DASS Apple Gebühren nimmt, sondern der Stein des Anstoßes sind ja die Höhe der Gebühren. Schönes WE uns allen!
    • Ja gut, muss ja keiner sein Programm etc. bei iOS anbieten wenn die Gebühren zu hoch erscheinen 🤷‍♂️.
  3. Ich verstehe das Problem nicht. Ein Hersteller entwickelt ein Betriebssystem für seine Geräte. Und wenn der Hersteller der Meinung ist X an Provisionen in seinem App Store zu nehmen und auf dem System keine andere Software zuzulassen, dann ist das doch sein gutes Recht. Wenn jetzt ein Entwickler kommt und meint es sein ihm zu viel oder die Regeln passen ihm nicht dann ist das eben so auch sein gutes Recht. Entweder denkt der Hersteller um, da es ja vielleicht sein kann das zu viele Kunden eben genau diese Software nutzen wollen und dann eben keine Gerät mehr bei dem Hersteller kaufen. Oder es bleibt so und der Entwickler hat halt Pech gehabt wenn er seinerseits die Kunden für die Software verliert.
    • Du vergisst dabei aber eines: so wäre es normalerweise in einem funktionierenden Markt. Einen solchen hatten wir vor einigen Jahrzehnten, den haben wir heute aber nicht. Neben Android und iOS gibt es keine weiteren Plattformen, was Bedeutet, dass man nicht ignorieren kann, wenn einer von zwei Akteurin ein solches kritisches Wettbewerbsklima schafft.
      • Nein. Das Problem lässt sich so ohne weiteres gar nicht lösen. Man kann einen florierenden Systemwettbewerb nicht per Gesetz vorschreiben. Aber man kann per Gesetz vorschreiben, dass ein bereits fast zu Grunde gerichteter Wettbewerb nicht völlig abstirbt.
  4. Ich schätze, du würdest es anders sehen, wenn du als junger Vollzeitentwickler arbeiten würdest und zuzüglich zu den regulären Steuern noch 15 % des Erlöses abtreten müsstest. In dem Fall möchte ich dich einladen, dass wir uns dann noch mal unterhalten. Man muss doch immer auch die konkreten Anwendungsfälle sehen, auf die sich so eine Praxis auswirkt. auf der anderen Seite haben wir Angebote, die für den Endkunden einfach 30 % teurer werden, was in diesen Zeiten sicherlich nichts ist, was irgendjemand möchte.
    • Ich bin Entwickler und die 15-30% sind Peanuts im Vergleich zu den Kosten, die Du sonst im freien Markt für Hosting, Uploading, Inkasso, Marketing investieren müsstest. Kleinere Entwickler beschweren sich auch gar nicht darüber, es sind ausschließlich die großen Firmen, die sich durch einen eigenen App-Store Wettbewerbsvorteile versprechen und so den kleineren Entwickler das Leben schwerer machen wollen. Für uns hieße das deutlich mehr Aufwand und höhere Kosten.

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