Seit Jony Ive weg ist, entwirft Apple wieder produktivere Geräte: Sein Weggang habe den Weg frei gemacht für einen Philosophiewechsel im Unternehmen, der mit Ive wohl noch deutlich länger gedauert hätte, analysiert Alex Web die letzten Jahre der Produktentwicklung bei Apple.
Jony Ive war bekannt für seine ikonischen Designs verschiedener Apple-Produkte. Allerdings folgte seine Designsprache nicht immer rein zweckmäßigen Gesichtspunkten, was manchmal zu problematischen Produktdesigns führen konnte. Seit Ive nicht mehr maßgeblich an der Gestaltung von Apple-Produkten beteiligt ist, wurden diese wieder praxistauglicher und für bestimmte Zielgruppen interessanter, analysiert Alex Web die Produktentwicklung der letzten Jahre bei Apple.
Für Bloomberg skizziert er dies unter anderem am Beispiel des MacBook Pro: Professionelle Anwender wie Architekten oder Musiker schätzen ein Produkt nicht, das sie nicht unkompliziert mit externen Monitoren verbinden können, andererseits können sich Profi-Nutzer auch die teureren Apple-Geräte leisten und diese seien dadurch für Apple profitabel. Dass das neue MacBook Pro und auch das iPhone 13 Pro etwas dicker und schwerer ausfallen als ihre Vorgänger, sei vor dem Hintergrund einer auf Funktionalität und Leistung ausgerichtete Produktgestaltung kein Nachteil und werde von den Zielgruppen, die für den Erfolg der Produkte entscheidend sind, auch nicht so wahrgenommen.
Funktion über Form
Dieses Schema ziehe sich durch verschiedene Produktentwürfe, so Web. Die neue Siri Remote sei etwa mit dem Fokus auf eine bessere Handhabbarkeit und Bedienbarkeit des Apple TV entworfen worden, das iPhone 13 gehe bei Stürzen auf die Seitenkannten weniger leicht kaputt, als frühere, gewölbtere Modelle. Allgemein konstatiert Web, habe Apple eine wichtige Lektion gelernt: Es schade grundsätzlich nie, den Kunden zuzuhören.
Unter Ive als Chefdesigner wären einige dieser konzeptionellen Neuausrichtungen wohl auch erfolgt aber wohl zögerlicher und insgesamt später.
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