Apples früherer Marketingboss Phil Schiller regte sich einst fürchterlich über eine zunehmende Flut an Fake- und Müll-Apps im App Store. An das App Store-Team und verschiedene Kollegen in Apples Führungsebene hatte Schiller 2012 eine Reihe gepfefferter E-Mails geschrieben. Langfristig lösen konnten diese Wutausbrüche das grundsätzliche Problem allerdings nicht.
Der App Store hatte spätestens einige Jahre nach der Vorstellung des iPads und einer immer weiter ansteigenden Zahl an eingestellten Apps auch ein zunehmendes Problem mit schlechten Apps – Apps, die auf verschiedene Weisen dem Nutzer oder dem Entwickler oder schließlich auch Apple schadeten.
Dabei handelte und handelt es sich entweder um schlicht schlecht funktionierende Apps, die nicht das halten, was sie versprechen oder deren Funktionalität schlecht umgesetzt ist. Daneben gibt es aber auch Apps, mit denen sich Personen am Erfolg einer anderen Anwendung bereichern möchten. Diese Apps sind einem erfolgreichen Spiel oder einem Dienstprogramm nachempfunden, wobei sie dessen Funktionsumfang je nach Können des Betrügers entweder mehr oder weniger gelungen nachbilden oder hierbei kläglich scheitern. Anders als die Originale, versuchen diese Apps den Nutzer oft stärker zur Kasse zu bitten, das Geld fließt dann in die Taschen der Betrüger.
Von einigen besonders populären Apps wurden zu manchen Zeiten hunderte Fälschungen im App Store verzeichnet, sehr zum Unmut ihrer Entwickler. Dieses Problem ist auch an Apple nicht vorbei gegangen.
Phil Schiller kriegte 2012 einen Wutausbruch
Das kann man eindrucksvoll an einigen E-Mails erkennen, die Apples früheres Marketing-Brain Phil Schiller im Jahr 2012 an den Chef der Services-Sparte und eine ganze Reihe mittlerer Manager im App Store geschickt hatte und die jetzt im Rahmen des Apple vs. Epik-Prozesses aufgetaucht sind: Darin fragt Schiller etwa: „Was zur Hölle ist das? Schaut sich niemand diese Apps an?“ Stein des Anstoßes für ihn war, dass eine Flut an Kopien des damals auf dem iPhone extrem populären Games Temple Run in den App Store eingefallen war und teilweise Spitzenpositionen in den App Store-Charts eroberten, obwohl sie mit schlechten Bewertungen mit einem Stern gespickt waren.
Phil Schiller in 2012, after a rip-off app hit #1: "What the hell is this?????
…. Is no one reviewing these Apps? Is no one minding the store?" pic.twitter.com/pNaozl6hv1
— Patrick McGee (@PatrickMcGee_) May 3, 2021
2015 erregte Schiller sich erneut über dieses Problem und fluchte, er könne nicht glauben, dass Apple keine automatischen Tools gegen solche Betrügereien habe. Geändert hat sein Unmut nichts: Der App Store und die Entwicklergemeinschaft hat nach wie vor mit Betrüger-Apps zu kämpfen.
7 Gedanken zu „„Was zur Hölle ist das?“ Phil Schiller fluchte immer wieder über Fake-Apps“
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