4. März 2014

Philipp Tusch

Vorsicht, bissig: Puffchat glänzt mit Unsicherheit

Wer nach den Sicherheitsproblemen bei Snapchat zur Alternative mit dem griffigen Namen Puffchat gewechselt ist, sollte diese Entscheidung nochmal überdenken. Denn, wie sich jetzt herausstellte, ist der Messenger in Sachen Sicherheit anfällig, wie ein offenes Scheunentor.

Puffchat ist ein Messenger, mit dem der Nutzer Bilder versenden kann, die sich nach wenigen Sekunden selbst zerstören. In der App-Beschreibung versprechen die Macher lauthals "ultimativen Schutz". Beim Lesen der Tweets vom Sicherheitsexperten Thomas Hedderwick müssen wir uns da aber die Augen reiben – und das nicht vor Müdigkeit.

Die Fotos, die eigentlich schnell wieder gelöscht sein sollten, werden von Puffchat auf den eigenen Servern als einfache JPG-Datei gespeichert. Nicht versteckt, nicht geschützt. Ein Witz, der nicht witzig ist.

Denn: Die Nutzer vertrauen in einen angemessenen Schutz. Puffchat lädt im App Store dazu ein, Schnappschüsse jeglicher Art zu versenden. Dabei sind sie auch danach über eine Webadresse einfach von jedem Browser aus erreichbar. Privatsphäre? Fehlanzeige.

Slingshot Chat
Slingshot Chat
Developer: James McNeilly
Price: Free

Entwickler gibt sich sturr.

Doch es kommt noch schlimmer: Angesprochen über Twitter auf das gravierende Sicherheitsleck, ignorierte der Macher wochenlang die eigentlich ernstzunehmenden Hinweise. Bis ihm jüngst eine Klage angedroht wurde. Nun hat er ein Update angekündigt, fordert aber gleichzeitig alle negativen Berichte über seine App zu löschen… Wir behalten die Sache im Auge.

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