1. September 2016

Philipp Tusch

Verbraucherschutz zum Dash Button: „Kein wirksamer Kaufvertrag“

Shortnews: Nach der Einführung des Amazon Dash Buttons in Deutschland schlagen Verbraucherschützer Alarm. Wie hätte es anders auch sein können.

Die Verbraucherzentrale Niedersachen führt in einem aktuellen Bericht aus:

Amazon weist darauf hin, das sich „Produktdetails bei späteren Nachbestellungen eventuell … (zum Beispiel Preis, Steuern, Verfügbarkeit, Lieferkosten und Anbieter)“ ändern können. Jede Bestellung unterliegt zum jeweiligen Zeitpunkt geltenden Angebotsdetails, diese sollen Sie „jederzeit vor dem Kauf in der Amazon Shopping App“ einsehen können. Das reicht nicht! – Der Preis muss VOR Abgabe der Bestellung, d.h. direkt beim Klick, angegeben werden – nämlich auf dem Button.

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Aus rechtlicher Perspektive sind noch einige weitere Punkte zu beachten, wie neben der Verbraucherzentrale auch Martin Rätze zusammenfasst. Dort wird unter anderem kritisiert, dass an dem Button wesentliche Angaben fehlen, die beim Online-Kauf eigentlich gesetzlich vorgeschrieben sind. Neben dem Preis sind das beispielsweise Grundpreise (pro Einheit), der Liefertermin, die Widerrufsbelehrung und eine Zusammenfassung vor der Bestellung.

Außerdem ist Amazon gesetzlich verpflichtet, so schreibt die Verbraucherzentrale, den Bestellbutton so zu gestalten, dass der Kunde ausdrücklich bestätigt, das Produkt zu „kaufen“ oder „zahlungspflichtig zu bestellen“. Da auch diese rechtlich zwingende Voraussetzung nicht erfüllt ist, kommt so jedenfalls kein wirksamer Kaufvertrag zustande.

40 Gedanken zu „Verbraucherschutz zum Dash Button: „Kein wirksamer Kaufvertrag““

  1. Langsam gehen mir diese „Verbraucherschützer“ auf die nerven!! ? kritisieren alles und jeden obwohl jeder der sich den Vertrag auch Mal ansatzweise durchgelesen hat auch Bescheid weiß. Wem das nicht passt kauft das Teil einfach nicht und fertig!?
    • Im Prinzip haben die Verbraucherschützer recht. Der praktische Sinn geht natürlich dabei verloren. Der Button soll ja einfach sein. Ich glaube bei all den deutschen Gesetzmäßigkeiten kann sich Amazon den Button klemmen
    • Ich möchte mal sehen, wie Du reagierst, wenn Du unabsichtlich fen Button drückst, ider hemand Dir eine Streich spielt, derbei Dir zu Besuch ist…
    • Nutzt du Internet via Smartphone, oder machst du all deine Online-Dinge vom betrieblichen/privaten Rechner? Und ja, Rechner. NICHT Laptop, denn die gab es damals noch nicht. Oh Moment, Internet gab es auch nicht. Schreibst du deine Posts in ein Heft und ein Bekannter stellt es dann online? ?
  2. Da hat der Verbraucherschutz vollkommen recht! Hier ist es richtig und wichtig, dass sich die Verbraucherschutzzentralen einschalten.
  3. Vorallem wäre es eine Katastrophe für Familien, wenn plötzlich 50 Packungen Waschmittel geliefert wird, weil das Kleinkind die ganze Zeit drauf drückt.
    • Erst informieren, dann posten. Dein Szenario ist so nicht möglich. Und wenn Eltern es in Reichweite der Kinder platzieren…selbst Schuld. Aufsichtspflicht!
      • Erst informieren, dann posten. Eltern verletzten nicht mal ihre Aufsichtspflicht, wenn sie ihr Kind ALLEINE im Garten spielen lassen und dieses dann etwas kaputt macht!
      • Ich spreche nicht von gesetzlicher Aufsichtspflicht sondern von der der normalen elterlichen, die der gesunde Menschenverstand so mit sich bringt (bei den meisten zumindest) Wer so blöd ist, und den Knopf in Reichweite der Kinder anbringt, ist selbst Schuld.
      • Und im Übrigen bezog sich mein Kommentar „erst denken…“ auf die Bestellung von 50x Waschmittel. Hättest du dich informiert, wüsstest du, dass das nicht möglich ist.
    • Das wird ja nicht passieren weil man einmal drauf drückt und der Knopf erst dann wieder funktioniert wenn die Bestellung da ist.
      • Bei mir sind die Bestellungen von Amazon immer am nächsten Tag da Das würde für diesen Fall bedeuten es könnte theoretisch jeden Tag eine Lieferung Waschmittel bei mir eintreffen Oder verstehe ich da was falsch?
      • Spätestens bei der zweiten Lieferung die DU nicht bestellt hast solltest du merken das etwas nicht stimmt… Wenn du es Wochenlang so weiterlaufen lässt bist du wohl selber schuld… :D
  4. Was ein Unsinn. Wer sich das Knöpfchen kauft, weiß genau, was er tut. Es ersetzt lediglich den „verbindlich bestellen“-Knopf in der Amazon-app. Ich kann auch telefonisch Flüssiggas bestellen, ohne mich nach dem Preis zu erkundigen. Da gibt es auch keine Nachfrage, ob ich denn auch verbindlich bestellen möchte oder doch lieber nur ein bisschen unverbindlich. Außerdem habe ich bei Amazon jederzeit die Möglichkeit, etwas zurück zu senden, wenn was nicht stimmt. Schade nur, dass keine Produkte dabei sind, die mich interessieren. Sonst hingen die Knöpkes schon an der Kaffemaschine, am Kühlschrank oder sonstwo.
  5. Die Verbraucherschützer spinnen. Wie oft renne ich beim Discounter durch den Laden, um zu fragen, was für nen Preis ne bestimmte Ware hat!!! An dem Regal müsste ein Preis sein, tut es aber nicht immer… Wie wäre es, wenn die mal abgemahnt werden???
  6. Freude, wenn die Kleinkinder im Bad den Dash-Button mit nem Klingelknopf verwechseln und im Sekundentakt Waschmittel bestellen…..ich denke, die Verbraucherschützer haben schon zu Recht bedenken!
  7. Ich finde es gut, dass unsere Verbraucherschützer so aufpassen und uns auf Widrigkeiten hinweisen – und das auch noch kostenlos!
  8. Das heißt, wenn kein wirksamer Kaufvertrag zustande kommt und Amazon mir die Ware trotzdem schickt, hat Amazon mir die Ware dann praktisch geschenkt und ich muss sie nicht zahlen? Würde man damit dann durchkommen?
    • Das verstehe ich auch so. Also her mit den Drückern. Die ‚unverbindlichen‘ Bestellungen weiter auf eBay verscherbeln :) NEIN…. hier müsste eine Verbindung mit einer App her, wo man dann die ‚rechtlichen‘ Bestimmungen per Kaufbutton bestätigt.
  9. Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist ist das Geschrei wieder groß… Der Verbraucherschutz weißt nur auf die gültige Rechtslage in DE hin. Und dafür ist er auch da! Außerdem war in anderen Publikationen schon die Rede davon das in den USA Verbraucher unzufrieden sind weil unerklärliche Preissteigerungen zwischen zwei Bestellungen da waren. Mir persönlich ist noch keine sinnvolle Anwendung eingefallen. Ich gehe häufig durch den Supermarkt und Wechsel auch Mal die Hersteller. Außer einem Müsli das ich tatsächlich bei Amazon im Abo habe wäre da nix. Aber selbst das kann ich im lokalen Supermarkt mittlerweile zum gleichen Preis bekommen und kann dann auch Mal die Sorte wechseln.
  10. Mir erschließt sich das Problem der Verbraucherschützer nicht. Wenn der Button gedrückt wird, dann erscheint auf dem Smartphone die Bestellbestätigung. Diese kann ich jederzeit einsehen und auch sofort widerrufen wenn mir der Preis nicht gefällt. Wo ist also das große Problem?
  11. Wieso eigentlich über den Button? Das Internet der Dinge wird dafür sorgen, dass die Waschmittelpackung selbständig bestellt wenn sie merkt, dass das Pulver bald alle ist. Automatisch. Geil. So wie der Kühlschrank. Und mein Auto fährt automatisch die nächste Tanke an … … Moment mal, es klingelt. Der Paketdienst liefert gerade Waschmittel ;-)
    • Grosspackung Kondome mit bananenges…ruch täglich…. Weil das Kleinkind dauernd draufdrückt. Warum sollte es das tun? Weil es den Postboten so gerne klingeln hört?
  12. Ich verzichte auf diese Buttons und kaufe meinen Täglichen Bedarf im Geschäft. Da fahre ich sowieso vorbei ? so ein System kann auch nur funktionieren wenn die Angestellten weiterhin Sklavenlöhne bekommen.

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