Auf seiner überraschenden Tour quer durch Europa landete Apples CEO Tim Cook gestern in Schottland. Auf den Feierlichkeiten zur Verleihung der Ehrendoktorwürde an der Universität Glasgow sprach er darüber, was die Absolventen motivieren sollte, Trumps Einwanderungspolitik und wie sehr ihn Steve Jobs inspiriert hat.
Die richtige Motivation
.@tim_cook is officially an honorary grad! Does this mean we all need to switch to @Apple? ? pic.twitter.com/v89lJydDCH
— Uni of Glasgow (@UofGlasgow) 8. Februar 2017
Als CEO leitete Cook die Einführung mehrerer innovativer Produkte und Services wie dem iPhone 7, dem iPad Pro, der Apple Watch oder Apple Music. Er setzt sich außerdem für das Ziel des Unternehmens ein, zu 100 Prozent erneuerbare Energien zu nutzen (derzeit sei man bei 93 Prozent), motiviert seine Mitarbeiter zum Spenden und startete selbst ein großzügiges Spendenprogramm bei Apple. Im Jahr 2015 wurde er vom Fortune Magazin zur größten Führungskraft der Welt gewählt und erhielt mehrere Auszeichnungen von Menschenrechtsorganisationen. Darüber hinaus war Apple unter Cook als CEO (ab 2011) beziehungsweise zuvor als COO in den vergangenen neun Jahren laut Fortune Magazin das meist bewunderte Unternehmen der Welt. Für seine Leistungen verlieh ihm die Universität von Glasgow gestern die Ehrendoktorwürde.
Cook nutzte das folgende „Kamingespräch“ unter anderem dazu, den Studenten ein paar Ratschläge mit auf den Weg zu geben: „Arbeitet nicht für Geld – es ist schnell verbraucht und niemals genug.“ Seinem jüngeren Ich würde er außerdem gern sagen, „dass es einen großen Unterschied macht, ob man DIE (spezielle) Arbeit liebt, oder es (allgemein) liebt, ZU arbeiten.“
Grab them by the Queen
First audience question to @tim_cook – can I have a job? And Apple's future as an activist! pic.twitter.com/29lCUSHGst
— Uni of Glasgow (@UofGlasgow) 8. Februar 2017
Außerdem ergriff er die Gelegenheit, um sich klar von dem Einreise-Stopp zu distanzieren, den Präsident Trump vor kurzem beschlossen hatte: „Ich unterstütze den Einreisestopp nicht.“ Er betonte, dass er weder sich noch Apple als Aktivist bezeichnen würde. Er spreche nur an, wenn etwas die Interessen der Firma als Ganzes gefährdet: „Wenn wir nur da stehen und nicht sagen, werden wir ein Teil davon.“
Ein cleverer Schachzug: Die Briten waren zuletzt besonders schlecht auf den neuen US-Präsidenten zu sprechen. Einen Besuch bei der Queen wollen sie sich nicht einmal vorstellen: Eine Million Menschen demonstrierten gegen einen seinen Staatsbesuch.
Steve Jobs als Inspiration
.@tim_cook looked up to and was inspired by Steve Jobs. pic.twitter.com/TGMwtmvBZh
— Uni of Glasgow (@UofGlasgow) 8. Februar 2017
Auf ihrem Twitter-Profil wirbt die Universität von Glasgow damit, bereits seit 1451 Menschen zu inspirieren, die Welt zu verändern. Da blieb Cook eigentlich gar nichts anderes übrig, als auch ein paar Worte über den verblichenen Steve Jobs zu verlieren: „Er ging ein Risiko mit mir ein, als ich 36 war. Ich bemerkte, dass ich auf dem falschen Weg und vollkommen richtungslos war.“ Diese Richtung gab ihm Steve Jobs schließlich: „Wir waren eine Zeit lang wie Brüder,“ betonte Cook und lobte den Charakter seines Vorbilds: „Er hatte eine Orientierung, wie kein anderer. Seine Gedanken waren so klar – er hat nicht einfach versucht, seinen Wohlstand oder sonst etwas zu maximieren.“ Jobs habe außerdem klare Prioritäten im Leben gesetzt: „Familie, Apple und Pixar – in dieser Reihenfolge – und daneben nur wenig anderes.“ So sei Jobs beispielsweise nicht verreist, um mehr bei der Familie zu sein.
Am Ende der Feierlichkeiten nahm sich Cook die Zeit, um Selfies mit den Studenten zu schießen. Viele betonten, welche Ehre es für sie sei. Einer fragte Cook sogar nach einem Job und wurde darauf verwiesen, sich gern zu bewerben.
10 Gedanken zu „Tim Cook wird Ehrendoktor der Universität in Glasgow“
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