Apple hat eine Sammelklage von Aktionären durch eine Vergleichszahlung beigelegt. Auslöser der Klage war eine unbedachte Aussage von Tim Cook während einer Quartalskonferenz. Diese suggerierte eine günstigere Geschäftsentwicklung in China, als sie tatsächlich eintreten sollte.
Apples Quartalskonferenzen sind nicht für ihren übersprudelnden Enthusiasmus bekannt. Tatsächlich laufen die Conference Calls in der Regel sehr abgeklärt und sachlich ab, wenig zu spüren vom sonst bei Apple üblichen Superlativ aller Produktvorstellungen, im Gegenteil: Meist sind Cook und Co. bei Ausblicken eher vorsichtiger, als zu viel zu versprechen, doch an diesem einen Tag war Tim Cook etwas zu optimistisch.
Anleger klagen wegen irreführender Ausblicke
Es ist November 2018: Apple legt Quartalszahlen vor. Tim Cook erklärt im Conference Call, die Geschäfte in China liefen gut. Es stellte sich heraus: Das taten sie nicht. Anfang des neuen Jahres gab Apple eine Umsatzwarnung heraus, in der man explizit das schwache Chinageschäft als auslösenden Faktor nannte. Um bis zu neun Milliarden Dollar sollten die Erlöse zurückgehen, die Aktie gab nach, Anleger fühlten sich getäuscht.
Apple legt Klage mit Vergleich bei
Cook hatte Anfang November von herausfordernden Umständen in einigen Schwellenländern wie Brasilien oder Indien gesprochen, China sei aber damit ausdrücklich nicht gemeint. Dort seien die Verkäufe zuletzt stark gewesen.
Die vor Gericht gezogenen Anleger sahen eine Täuschung durch den Apple-CEO, der bestritt das. Apple habe zu keiner Zeit falsche Aussagen getätigt, dennoch zahlt das Unternehmen jetzt. 490 Millionen Dollar lässt Apple sich die Beilegung der Klage kosten, damit die Angelegenheit aus der Welt ist. Andernfalls hätten die Kläger weiter prozessieren können, das wäre ein unangenehmes Störfeuer, das Apple vermeiden möchte.
5 Gedanken zu „Tim Cook bei Quartalszahlen zu optimistisch: Apple zahlt klagende Anleger aus“
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