Auf der traditionellen Telefonkonferenz nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen hat Apple-CEO Tim Cook auf diverse Fragen geantwortet. Eine große Rolle spielte dabei das Thema KI und Apple Intelligence. Doch auch über die Zukunft des iPhone äußerte sich Cook.
Vor wenigen Monaten spekulierte Eddy Cue, in Apples Vorstand verantwortlich für Services, dass er sich nicht sicher sei, ob das iPhone 2035 noch relevant ist. Angesichts der nach wie vor großen finanziellen Abhängigkeit vom Erfolg seines Top-Sellers eine für Apple gewagte Aussage, die Tim Cook gestern versuchte zu entkräftigen.
Macht KI das iPhone überflüssig?
In einer sich schnell wandelnden und zunehmend von künstlicher Intelligenz bestimmten Tech-Welt ist die Frage nach der Hardware der Zukunft durchaus berechtigt. Auch wenn der Humane AI Pin als neuer Formfaktor scheiterte, ist die Abkehr vom Smartphone nicht unwahrscheinliche. Meta-Chef Mark Zuckerberg etwa sieht Brillen als ideale Hardware für KI, was OpenAI und Jony Ive gemeinsam auf die Beine stellen werden, wird mit Spannung erwartet.
Auf die Frage, ob die aktuellen KI-Entwicklungen eine Bedrohung für das iPhone wären, antwortet Tim Cook wie folgt: „Wenn man bedenkt, was ein iPhone alles kann – von der Verbindung von Menschen über die Erweckung von App- und Spielerlebnissen bis hin zum Aufnehmen von Fotos und Videos, bis hin zur Unterstützung der Benutzer bei der Erkundung der Welt, der Verwaltung ihrer Finanzen, der Bezahlung von Dingen und vielem mehr – dann weiß man … es ist schwer, sich eine Welt ohne das iPhone vorzustellen.“
Cook schließt Übernahmen im KI-Rennen nicht aus
Apple selbst hat den Start des KI-Rennens verschlafen. Apple Intelligence kommt zwar langsam in die Gänge, die zugrunde liegenden Modelle sind allerdings bei weitem nicht so potent wie die der Konkurrenz von Google und OpenAI. Tim Cook äußerte sich gestern dahingehend, ob Apple Übernahmen als probates Mittel in Erwägung ziehe, um den Rückstand aufzuholen.
Apple sei „offen für Fusionen und Übernahmen, die unsere Roadmap beschleunigen“, gibt Cook an. Außerdem habe man in diesem Jahr bereits sieben Unternehmen übernommen, aber nicht alle aufgrund derer KI-Erfolge. Aufhorchen lässt die abschließende Aussage: „Wir sind nicht auf eine bestimmte Unternehmensgröße festgelegt. (…) Wir fragen uns grundsätzlich, ob ein Unternehmen uns helfen kann, unsere Roadmap zu beschleunigen. Wenn ja, sind wir interessiert. Aber wir können heute noch nichts Konkretes mitteilen.“
In den vergangenen Wochen war heftig über eine Übernahme von Perplexity spekuliert worden. Das KI-Such-Startup ist um die 18 Milliarden US-Dollar wert und wäre bei weitem Apples größte Übernahme.