Spotify macht trotz steigender Umsätze bislang nur Verluste. Der Grund: Je mehr der Konzern verdient, desto mehr Lizenzen muss er für die Musik bezahlen. Nun plant das Unternehmen einen Strategiewandel.
Jeff Levick ist beim schwedischen Startup verantwortlich für die Umsätze. Ein undankbarer Job. Denn bislang hat Spotify nicht einen Cent verdient – und dies wird sich auch nicht ändern, sollte Spotify bei seinem Geschäftsmodell bleiben.
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Daher will Levick nun einen Wandel. Statt vermehrt Arbeit in den Premium-Dienst zu stecken, soll insbesondere der werbefinanzierte Teil des Services die notwendigen Einnahmen erzielen. Dass dies kein schlechter Plan ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Rund 100 Millionen aktive Nutzer hat Spotify laut eigenen Angaben insgesamt. Jedoch zahlen nur 30 Millionen davon auch Geld dafür, berichtet das WSJ.
Mehr Werbepartner und gesponserte Playlisten
Der Plan: Spotify will in Zukunft noch größere Werbepartner auf seine Seite holen, die mehr zahlen können. Dazu wird der Konzern auch auf dem Werbefestivel in Cannes am Mittwoch unterwegs sein. Ein klares Signal dafür, wie ernst Spotify die Werbeindustrie nun nimmt.
Neben Audio- und gewinnbringenden Videoanzeigen soll es auch native Werbung geben. Darunter versteht Spotify zum Beispiel hervorgehobene Playlisten wie diese hier, die von Künstlern gesponsert werden. Auch der kürzlich gestartete Videobereich wird zeitnah mit Werbung gefüllt.
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Mitarbeiter sollen neuen Fokus setzen
Um all dies zu ermöglichen, sollen insbesondere die Mitarbeiter einen neuen Fokus setzen. Vor fünf Jahren galt der kostenlose Bereich bei Spotify intern lediglich als Rampe für den Premium-Dienst. Doch diese Auffassung hat sich geändert. Mittlerweile sieht man in Spotify Free wesentlich mehr Potenzial. Um dies auch innerhalb der Firma zu verbreiten, hat Spotify nahezu alle Angestellten dazu aufgefordert, fünf Tage lang Spotify Free zu nutzen. Dadurch sollen sich die Mitarbeiter besser in den Nutzer hineinversetzen können:
That follows an internal push a few weeks ago. During a five-day period, all of Spotify’s tech and product employees were required to use the free product over the ad-free subscription version to make sure they fully understood the user experience.
In den vergangenen zwei Jahren verdoppelte das Werbebusiness von Spotify die Umsätze stetig. Durch den neuen Fokus wird die Sparte weiter wachsen – und vor allem die Verluste beim Premium-Dienst ausgleichen.
30 Gedanken zu „Spotify: Die Werbung soll es nun richten“
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