Apple muss den Anbietern von Dating-Apps im App Store in den Niederlanden die Nutzung alternativer Zahlungsweisen abseits von iTunes erlauben, andernfalls riskiert das Unternehmen wöchentliche Strafzahlungen in Millionenhöhe. Der App Store erzeuge eine klare wirtschaftliche Abhängigkeit, stellte die niederländische Wettbewerbsaufsicht fest, nachdem sie bereits vor Monaten eine Expertise in diese Richtung formuliert hatte.
Apple wird es den Anbietern bestimmter Apps im App Store in Zukunft erlauben müssen, Zahlungen auch außerhalb des App Stores und iTunes entgegenzunehmen und damit die 30%-Provision zu umgehen. Dating-Anwendungen wie Tinder der Match-Group, Candidate oder Lovoo können also bald auch über Zahlungsweisen der Dienstanbieter abgerechnet werden, das ordnete die niederländische Marktaufsicht ACM an.
Zur Begründung erklärte die Behörde in einer entsprechenden Ankündigung, Apple habe mit dem App Store ein Umfeld der wirtschaftlichen Abhängigkeit geschaffen. Apple sei ein dominanter Akteur und ziehe einen direkten Vorteil aus dieser Abhängigkeit einiger Anbieter von den eigenen Schritten. Daher trage Apple auch besondere Verantwortung, so Behördenchef Martijn Snoep.
Empfindliche Strafen bei Missachtung
Die Behörde gibt Apple zwei Monate Zeit, wenn die Anordnung dann aber nicht umgesetzt wird, hat sie Strafen angedroht, die selbst Apple nicht kalt lassen dürften. Pro Woche, in der die Vorgabe unerfüllt bleibt, kann sie eine Strafzahlung von fünf Millionen Euro verhängen, die maximale Strafe kann 50 Millionen Euro erreichen.
Eine Entscheidung dieser Art war bereits absehbar gewesen, da die Behörde schon vor einigen Monaten eine erste Einschätzung über ihre Rechtsauffassung vorgelegt hatte. Wie Apple mit der Anordnung umgehen wird, bleibt noch abzuwarten.
6 Gedanken zu „Sonst wöchentlich fünf Millionen Euro Strafe: Dating-Apps in Holland müssen von App Store-Provision befreit werden“
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