WhatsApp hat, wie vor ein paar Tagen angekündigt, nun seine neue Funktion weltweit ausgerollt. Auch hierzulande werden Nutzer in der App den neuen Status zu Gesicht bekommen. Doch wollen WhatsApp-Nutzer wirklich ein Snapchat Lite?
Seit gestern Abend lässt sich WhatsApp dafür feiern, „zu den Ursprüngen zurückgekehrt“ zu sein. Was viele gar nicht wissen: Eigentlich wurde der Dienst lediglich dazu gegründet, seinen aktuellen Status mit Freunden und Bekannten zu teilen. Erst später kamen die Chats hinzu, über die WhatsApp bekannt geworden ist. Und jetzt: Alles zu den Anfängen? Mitnichten. Die neue „WhatsApp Status“-Funktion, die sich nun ganz links in der App eingenistet hat, ist weder die nostalgische Rückkehr zur Wurzel noch der revolutionäre Sprung nach vorne. Es ist ein abgespecktes Snapchat an einer Stelle, wo es wohl die wenigsten erwartet hätten.
Wie funktioniert das?
Ihr könnt Bilder, Videos und GIFs über die integrierte Kamera aufnehmen und mt Emojis, Text oder Zeichnungen schmücken. Das wird dann ein Teil eures Status. Es ist möglich, mehrere Sachen am Tag aufzunehmen. Sobald ein Medium 24 Stunden lang sichtbar war, verschwindet es. Damit will WhatsApp das Ganze lebendiger machen.
Nun ist es so, dass man bei WhatsApp viele Kontakte hat, die eventuell nicht privat sind. Schließlich ist das ganze Telefonbuch dort angemeldet. Daher gibt es Datenschutzeinstellungen, in denen ihr bestimmte Personen ausschließen könnt oder den Status nur mit bestimmten Kontakten teilt.
Die können sich dann euren Status anschauen und auch darauf reagieren. Dafür landet man wieder im Einzelchat.
Überflüssiger Snapchat-Abklatsch?
Genau aus diesem Prinzip besteht auch Snapchat. Ich teile alles, was ich sehe, mache oder was mir auffällt mit Freunden – und die können es kurzzeitig anschauen. Der Unterschied? Bei Snapchat lasse ich mich explizit auf so etwas ein. Wer WhatsApp nutzt, erwartet diese Funktion aktuell eher nicht. Insbesondere etwas ältere Nutzer werden darüber verwirrt sein.
Es wirkt im Moment wie ein laienhafter Schnell-Schuss, um irgendwie zu versuchen, den gelben Geist vom Markt zu entfernen. Aber warum sollte ein Nutzer aktuell seinen Status bei WhatsApp aktualisieren statt bei Snapchat oder auch Instagram? Müssen Digital Natives jetzt ihr Essen immer drei Mal fotografieren, um es bei allen drei Plattformen zu haben?
Die ersten Reaktionen sind gemischt. Die einen sehen die neue Funktion als willkommende Alternative zum alten Status, den ja vorher ohnehin kaum jemand aktualisierte. Die anderen halten den Tab für endlos überflüssig.
Was ist da jetzt genau der Unterschied? Ich verstehe das nicht, das nutzt doch keiner, oder? (Amir, Facebook)
Ein hilfloser Versuch, Snapchat zu ersetzen. Ich werde da nichh mitmachen! (Johanna, Mail)
Wie seht ihr das?
44 Gedanken zu „Snapchat Lite: Der neue WhatsApp Status erreicht Deutschland“
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