Zwei Jahre ist es her, da präsentierte Apple im Zuge der iPhone 4S-Keynote den Sprachassistenten Siri. Ob Restaurants finden, Facebook-Posts veröffentlichen oder Ergebnisse der Fußball-Bundesliga abrufen: Siri hat mit der Zeit viel dazugelernt. Mit iOS 7 brachte Apple erstmals eine finale Version von Siri auf den Markt. Zwar ist in der Produktbezeichnung von nun an nicht mehr der Zusatz „Beta“ zu finden, Siri-Mitgründer Adam Cheyer betonte aber im Gespräch mit dem WebStandard, dass der Assistent noch lange nicht am Ende der Entwicklung sei. Im Gegenteil: „Es ist wie das Web im Jahr 1994.“
Siri Inc. wurde 2007 von Cheyer und drei weiteren Personen gegründet. Später, Im Jahre 2010, kaufte Apple dann die Firma. Wunschlos glücklich kann der Mitgründer jedoch nicht sein. Er vergleicht Siri mit dem Aussehen der Internetseiten von 1994.
Damals waren die Websites statisch und hässlich. Man wusste nicht in welche Richtung sich das Ganze entwickeln würde. Und jetzt, 15 Jahre später, gibt es Dinge wie Youtube und Onlineshopping. Auch Siri sei eine neue Art der Computernutzung, befinde sich aber noch in einer sehr frühen Phase.
Während man früher für Spracherkennungen Nachrichtensprecher herangezogen hatte, und dadurch „Eingaben vom Nutzer nicht wirklich verstanden wurden“, besitzt Siri weltweite Sprachprofile mit verschiedenen Sprachen und Stimmlagen. So können beispielsweise auch Dialekte erkannt werden.
Virtuelle Maschine als Ersatz?
Mit dem Assistenten irgendwann einmal eine ganz natürliche Diskussion anzufangen, wie mit einem Menschen, hält Cheyer für eher unwahrscheinlich:
Die Software werde sich entwickeln und weiterwachsen, Siri werde mit viel mehr Datenbanken verknüpft sein. Es ist eine Anwendung, die es den Nutzer ermöglicht Aufgaben leichter durchzuführen. Eine Konversationen zu starten, darauf ist sie nicht ausgelegt.
Manchmal könnte der eine oder andere aber genau das glauben. Mittlerweile gibt Siri auf die verschiedensten Fragen Antworten und hat so mit der Zeit eine eigene Persönlichkeit entwickelt. Fragen wie „Willst du mich heiraten?“ haben schließlich nichts mit der Aufgabenverwaltung oder der Terminübersicht für den anstehenden Tag zu tun. Mit solchen Fragen hatten die Entwickler nun mal nicht gerechnet und dachten sich, um Fehlermeldungen zu vermeiden, derartige Spaßantworten aus.
Obwohl Adam Cheyer – wie auch der zweite Mitbegründer Luc Julia – nicht mehr bei Apple arbeitet, hält er an dem Erfolg des Sprachassistenten fest. Er schätzt, dass etwa 200 Personen mit der Entwicklung von Siri beschäftigt sind. Mit regelmäßigen Berichten über Fehlerquellen hält er diese Entwickler weiter auf dem Laufenden.
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