Für das Weglassen des Kopfhörer-Anschlusses beim iPhone 7 musste Apple viel Kritik einstecken. Zwar lässt sich Zubehör wie Kopfhörer auch direkt (oder via Adapter) mit dem digitalen Lightning-Anschluss verbinden, doch das Bild von der Zukunft, welches uns Apple gemalt hat, ist kabellos: Mit den AirPods wurden noch in der gleichen Präsentation Bluetooth-Kopfhörer mit eingebautem Mikrofon vorgestellt, die beim Öffnen der Ladeschale automatisch anbieten, sich mit dem iPhone zu verbinden. Konsequenter Weise hat man auch auf ein Nackenkabel verzichtet, was einigen Kunden Sorge bereitete, sie könnten die kleinen Stöpsel schnell verlieren. Die Zubehörindustrie reagierte blitzschnell und brachte mit den AirPod Straps ein entsprechendes Verbindungsstück auf den Markt, noch bevor die AirPods selbst auf dem Markt waren. Und Apple vertröstet seine Kunden noch immer. Zwar soll es „in den nächsten Tagen“ endlich so weit sein, aber auch dann werden die kleinen weißen Zwillinge voraussichtlich nur in begrenzter Stückzahl verfügbar sein.
Doch die AirPods sind nicht die einzigen Vertreter ihrer Art – andere Hersteller haben zum Teil schon längere Zeit ähnliche Modelle im Sortiment. Hier eine Auswahl:
SAVFY: Mini Wireless Earbuds
- Preis: 82,99 Euro (inkl. Versand)
SAVFY ist ein Hersteller von Handyhüllen mit integrierten Akku, Ladestecker und
Bluetooth-Lautsprecher. Da liegt es nahe, auch einen Bluetooth-Kopfhörer zu entwicklen. Der In-Ear-Stereo-Kopfhörer mit eingebautem Mikrofon ist vermutlich der kleinste Vertreter seiner Art: Er misst nur 1,4 cm im Durchmesser und 2,11 cm in der Länge. Das Ladecase ist mit 9,1 * 4,1 * 2,3 Zentimetern ebenfalls sehr handlich. Zusammen wiegt das Ganze laut Hersteller nur 86 Gramm.
Entsprechend klein sind die Akkus, zu deren Laufzeit verchiedene Werte zwischen einer und 4,5 Stunden zu finden sind. In der Produktgrafik wirbt der Hersteller mit 2,5 bis 3 Stunden, die mit dem Induktions-Ladecase auf insgesamt bis zu 60 Stunden ausgeweitet werden können soll. Im Standby sollen die Ohrhörer dank Bluetooth 4.1 immerhin 140 Sunden durchhalten. Der Ladevorgang dauert rund zwei Stunden.
Kunden loben die gute Verarbeitung sowie ein schnelles Pairing. Die Verbindung soll jedoch nicht immer stabil bleiben und manchmal nur einer der beiden Kopfhörer funktionieren. Der Ton soll akzeptabel sein, aber Bässe vermissen lassen. Das CSV 6.0 Noise-Cancelling soll jedoch sehr gut funktionieren. Zum Annehmen von Gesprächen muss ein schwergängigen Knopf gedrückt werden, was im Ohr sehr unangenehm sein kann. Einmal angenommen kann sich das Gegenüber über Echo- und Rauschunterdrückung freuen.
Neben dem Ladecase und einem Ladekabel gehören Silikonaufzätze in verschiedenen Größen zum Lieferumfang, die optimalen Halt gewährleisten sollen. Die Kopfhörer (und das Case) gibt es in grau sowie in einem Mint-blau-Ton.
Syllable: D900MINI
- Preis: 39,99 Euro (inkl. Versand)
Syllable ist ein eher unbekannter asiatischer Hersteller, der mit dem D900MINI einen mit nur 2 cm Durchmesser ebenfalls sehr kleinen und mit 5 Gramm ebenfalls sehr leichten Konkurrenten zum Kaumpfpreis in den Ring schickt. Die geringen Erwartungen werden laut Kundenbewertung leider erfüllt. Verschiedene Aufsätze sollen auch hier den stabilen Halt im Ohr gewährleisten. Die Stöpsel sind vor Schweiß- und Spritzwasser geschützt und lassen sich mit nur einem einzigen Knopf bedienen. Die Akkulaufzeit beträgt nur zwei Stunden – mit dem beiligenden Ladecase lassensich die Ohrhörer aber bis zu zwei Mal wieder aufladen. Jedoch dürften sich eh die wenigsten von euch für dieses Modell entscheiden. Laut Kundenbewertung wird die versprochene Reichweite von bis zu 10 Metern nähmlich nicht erreicht. Eine Schlechte Verbindung und Abbrüche sind die Folge. Kunden bemängeln außerdem den miesen Klang, der jeglichen Bass vermissen lässt, und die viel zu geringe Lautstärke. Zudem soll beim Telefonieren ein unangenehmes Brummen auftreten.
FisherMo: Q29 / QCY
- Preis: 59,99 Euro (inkl. Versand)
Den Hersteller FisherMo findet man kurioser Weise nur auf Amazon. Dort ist er mit zwei Modellen vertreten, die je zwei Betriebsmodi bieten: entweder werden beide Ohrhörer einzeln verbunden oder einer als Hauptgerät definiert, an dem der andere angemeldet wird. Das passiert durch synchrones Drücken der Knöpfe an beiden Ohrhörern und funktioniert laut Kundenbewertung nicht immer. Beim Telefonieren funktioniert ohnehin nur das Hauptgerät. Um beide besser auseinanderhalten zu können, sind auf der Innenseite farbliche Markierungen angebracht.
Für sehr kleine Ohren sollen die In-Ear-Ohrhörer aber zu groß sein und sehr weit aus dem Ohr herausstehen, sodass sie sehr wackelig im Ohr sitzen. Mit 5,3 Gramm sind sie auch etwas schwerer als die Konkurrenz. Beim Fixieren der Ohrhörer kann es dann vorkommen, dass man ungewollt die Funktion umschaltet, was im täglichen Berieb sehr stören könnte. Im Allgemeinen weren der Halt und die klangliche Qualität der günstigen Alternative jedoch von den Käufern gelobt. Der Hersteller wirbt mit drei Stunden Akkulaufzeit, die je nach Lautstärke sogar länger ausfallen kann. Im Standby schafft das Paar 50 Stunden. In zwei Stunden sind die Ohrhörer dann wieder voll aufgeladen – ein Akku steckt jedoch nicht im mitgelieferten Ladedock. Die Q29-Bluetooth-Ohrhörer setzen ebenfalls auf Bluetooth 4.1 und sind in den Farben Grau und Silber erhältlich.
FisherMo: Q5s Mini
- Preis: 99,99 Euro (inkl. Versand)
Die Q5s setzten auf Bluetooth 4.1 mit EDR (enhanced data rate) für eine verbesserte Datenrate. Mit nur 4,4 Gramm pro Ohrhörer fallen sie leichter aus, als das günstigere Modell von FisherMo. Gleichzeitig bieten sie mit bis zu 4,5 Stunden Musikgenuss bzw. 5 Stunden Telefonie aber eine deutlich längere Akkulaufzeit. Nach 5 Minute ohne Verbindung schalten sie sich automatisch aus, sodass eine Standby-Dauer von bis zu 8 Tagen erreicht wird. Sie sind ebenfalls in nur zwei Stunden wieder vollständig aufgeladen. Der Sound soll ebenfalls überzeugen können. Dank CVC 7.0 werden Störgeräusche herausgefiltert und die Echo- und Rauschunterdrückung dürfte wiederum das Gegenüber beim Telefonieren erfreuen. Zudem sind die beiden Ohrhörer vor Schweiß und Spritzwasser geschützt.
Bragi: The Headphone
Der deutsche Hersteller Bragi hat ebenfalls zwei Modelle im Angebot, von denen das neuere The Headphone erst vorbestellbar ist. Optisch ähneln sich die beiden Modelle sehr. The Headphone weist auf dem rechten Ohrhörer jedoch drei Hardware-Knöpfe auf, während sich das ältere The Dash über eine Touch-Oberfläche bedienen lässt. The Headphone ist nicht wassergeschützt und hat auch nur eine Aufbewahrungsbox ohne Akku sowie Aufsätze in zwei verschiedenen Größen im Lieferumfang. Die Akkulafzeit liegt dafür aber bei ganzen 6 Stunden, was den meisten Nutzern über den ganzen Tag reichen dürfte.
Bragi: The Dash
The Dash hat da schon deutlich mehr zu bieten. In dem kleinen Gerät steckt ein Mikrocomputer und etliche Sensoren zum Beispiel für die Herzrate, die einen Activity Tracker ermöglichen. Damit keiner der wasserdichten Ohrhörer beim Schwimmen oder Joggen verloren geht, bietet der Hersteller ebenfalls ein Verbindungsband an. Die Musikwiedergabe über Bluetooth hält ganze 4 Stunden durch. The Dash hat aber auch 4 GB internen Speicher, der via USB-Kabel mit Musik bestückt werden kann. Ohne Bluetooth-Verbindung sind somit ganze 15 Stunden Musikwiedergabe drin. Mit dem mitgelieferten Ladecase sind die Ohrhörer in zwei Stunden bis zu fünf Mal wieder aufgeladen. Vier verschiedene Aufsätze sorgen dabei für den idealen Sitz im Ohr. The Dash gibt es in schwarz und weiß. Der hohe Preis weckt hohe Ansprüche an die Soundqualität der Bragi-Geräte, die zwar erwartungsgemäß gut ausfällt, aber nicht jeden Nutzer überzeugen konnte. Nach einem Software-Update beklagten sich einige Kunden außerdem über Verbindungsabbrüche.
Erato Audio: Apollo 7
- Preis: 299,00 Euro (inkl. Versand)
Der Hersteller Erato hat seinen Namen von der gleichnamigen Figur der griechischen Mythologie entliehen: Erato ist die Muse des Gesanges und Tanzes. Das weckt hohe Erwartungen an den Klang und die Qualität, die laut dem ausführlichen Test von Mathias auch erfüllt werden. Die jeweils nur 4 Gramm leichten Stöpsel sind wasserabweisend und sitzen dank sechs unterschiedlicher Einsätze sicher im Ohr. Je ein Knopf pro Seite ermöglicht die einfache Bedienung. Dank Mikrofon kann man mit dem Erato Apollo 7 auch Siri-Befehle absetzten oder bis zu 4 Stunden lang Telefonate führen. Auf 60% der Maximal-Lautstärke bringen die Stöpsel drei Stunden – bei voller Lautstärke immerhin noch zwei Stunden Musikgenuss. Mit dem Ladecase lassen sie sich jedoch bis zu drei Mal wieder aufladen. Passend zum iPhone gibt es die Apollo 7 in den Farben Silber, Grau, Gold und Roségold.
Die Rezensionen der verschiedenen Produkte zeigt, dass es selbst im hochpreisigen Segment gar nicht so einfach zu sein scheint, fehlerfreie kabellosen Ohrhörer herzustellen. Auch bei Apples AirPods vermutet man Verbindungsprobleme als Ursache für die Lieferverzögerungen. Wenn ihr weitere empfehlenswerte Alternativen kennt, schreibt es uns in die Kommentare!
31 Gedanken zu „Sieben erhältliche Alternativen zu Apples Airpods“
Die Kommentare sind geschlossen.