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Artwizz WatchBand Leather und Silicone im Test | REVIEW

Titelbilld Artwizz WatchBand
**Im Vornherein wieder ein kleiner Disclaimer: Ich bin mir der Kontroverse im Hinblick auf Lederprodukte bewusst und will mit diesem Artikel niemand von deren Kauf überzeugen. Jedem steht es frei, diese Produktkategorie zu unterstützen oder eben andere Materialien zu benutzen. Es ist das Hauptziel des Beitrages, die Produkte von ArtWizz vorzustellen.**

Wer öfter in den deutschen Elektronikmärkten unterwegs ist und sich im Zubehör-Bereich umsieht, ist vielleicht schon auf das deutsche Unternehmen Artwizz aufmerksam geworden. Die Berliner bieten ein breites Portfolio an Zubehör für Technik-Gadgets an, darunter auch Armbänder für die Apple Watch. Heute stelle ich Euch die beiden verfügbaren Modelle vor, welche auch für andere Smartwatches verwendet werden könnten. Dafür habe ich mehrere Exemplare zur Verfügung gestellt bekommen, um diese zu testen. 

Verpackung & Inhalt

Die Armbänder von Artwizz kommen zu Euch in einem dünnen Karton, der auf der Vorderseite eine Produktabbildung und die wichtigsten Informationen zu Farbe, Kompatibilität und Größe hat. Die Front kann aufgeklappt werden, um durch ein Plastik-Sichtfenster die Bänder im Inneren zu sehen. Zusätzlich befinden sich dort noch Anweisungen zum Anbringen und Wechseln der Bänder sowie einige Produkt-Features.

Auf der Rückseite der Verpackung kann eine Lasche abgerissen werden, wodurch das Plastikfenster angehoben und die Armbänder entnommen werden können. Auf den Bildern seht Ihr das schwarze WatchBand Silicone und das hellbraune WatchBand Leather (in Verwendung mit meiner Apple Watch Series 5 (44 mm) in Titan).

Viel Text auf den Verpackungen beschreiben die Besonderheiten der Armbänder.

Viel Text auf den Verpackungen beschreiben die Besonderheiten der Armbänder.

Insgesamt ist die Verpackung zwar nett gestaltet und die Idee des Sichtfensters macht Sinn. Dennoch erinnert mich der Karton an das 0815-No-Name-Ladekabel, welches ich für eine schmale Mark im Media Markt shoppen kann. Das liegt aber eben daran, dass die Hauptzielgruppe eben jene Elektronikmärkte sind.

Trotzdem liebe ich als Apple-User das Thema Unboxing und würde mir etwas mehr ‚Besonderheit“ wünschen. Außerdem bin ich kein Fan von unnötigem Plastik-Packaging.

Das Packaging ist leider nicht sehr originell und etwas überladen.

Das Packaging ist aufgrund der lokalen Distribution leider nicht sehr originell und etwas überladen.

Design

Das Aussehen der beiden Bänder ist schlicht gehalten, was ich durchaus mag.
Es gibt einige kleine Unterschiede im Stil der beiden Modelle, auf die ich eingehen werde.

Das Design der beiden WatchBand-Modelle

Das Design der beiden WatchBand-Modelle

Das WatchBand Silicone besteht aus vergleichsweise festem Kunststoff und ist durchgehend schwarz gehalten. Die Löcher am längeren Teil des Bandes sind oval und das Ende ist gerade abgeschnitten. Das gibt dem Modell eine sportlich-frische Optik. Die Schlaufe (Ringhalterung zum Fixieren des langen Bandteiles) hat eine Erhöhung, wodurch sie in einem der Bandlöcher fixiert werden kann. Das halte ich für eine wirklich smarte Idee.
Die Verarbeitung ist grundsätzlich in Ordnung. Jedoch finden sich überall die für Kunststoffteile typischen ‚Gussabschlüsse‘, welche zwar nicht stören, dafür aber unschön aussehen.

Die ‚Gusskanten‘ des Silikonbandes

Die ‚Gusskanten‘ des Silikonbandes

Beim braunen WatchBand Leather, das laut Artwizz in Italien aus Nappa- und Kalbsleder hergestellt wird, ist noch etwas mehr los beim Design. Hier haben wir zusätzlich farblich passende Randbeschichtungen und Stichprägungen, was dem Band etwas mehr Schwung verleiht. Das Oberleder ist außerdem farblich von der Unterseite abgegrenzt. Das ist auch bei den vielen anderen erhältlichen Lederfarben der Fall. Bei diesem Band haben wir zwei Schlaufen, wobei eine fest vernäht und die andere frei ist. Im Gegensatz zum Silikon-Modell sind es kleine Rundlöcher und ein spitz zulaufendes Ende. Das entspricht eher dem eleganten Business-Style. Leider zeigen sich auch bei dem Modell einige Schwächen in der Verarbeitung. Die Beschichtung ist nicht immer zu 100% passgenau, was aber der Handfertigung geschuldet sein kann. Ein anderes Ding ist die Materialelastizität, worauf ich im nächsten Kapitel noch eingehen werde.

Beide Bänder haben eine klassische Lochschließe, auf der das Logo des Unternehmens eingeprägt ist. Der Verschluss – wie auch der Watch-Connector – besteht aus Edelstahl und ist je nach ausgewähltem Armbandmodell in der Farbe Silber, Space Grau oder Gold angebracht. Das bedeutet, dass die Farbe des Adapters vordefiniert ist und nicht geändert werden kann. Hier wurden die gängigsten Farbkombinationen der Kunden eruiert und die Modelle dementsprechend produziert. So gibt es für die 42/44mm-Modelle kein Gold und auch keine separaten Farben für die Edelstahl- und Titangehäuse.
Im Großen und Ganzen sind die verschiedenen Varianten also eingeschränkt und der Auswahlprozess beim Bestellvorgang etwas verwirrend. Allerdings ist festzuhalten, dass Apple genau dasselbe Problem in Bezug auf die farbliche Anpassung der Edelstahlarmbänder hat.

Einen kleinen Ausweg könnte der Schiebemechanismus bieten, der sich am Umschlag der Bänder befindet. Dadurch kann der Connector durch separat gekaufte Adapter gewechselt werden (z. B. in einer anderen Farbe oder für eine andere Smartwatch). Artwizz listet hierfür auch entsprechende Ersatz-Adapter. Die Schließe kann dagegen nicht so einfach ausgetauscht werden, da sie vernäht ist.

Das Entfernen des Connectors ist simpel

Das Entfernen des Connectors ist simpel.

Den Geruchstest hat das Lederarmband auf jeden Fall bestanden. Ich konnte einen markanten Lederduft feststellen, der mich etwas an das Opening des Duftes Midnight in Paris von Van Cleef & Arpels (ein geiles Teil!) erinnert. Das Silikonband roch die ersten zwei Tage undefinierbar nach Kunststoff, aber in keiner Weise störend oder aufdringlich.

Haptik und Tragekomfort

Typisch für Lederarmbänder ist die sich anfangs bemerkbar machende Starre des Materials. Auch beim WatchBand Leather bleibt das nicht aus, was aber auch nicht weiter schlimm ist. Nach bereits zwei Tagen wurde das Band viel weicher, wodurch das Tragegefühl durchaus aufgewertet wurde. Andererseits sorgte die eintretende Flexibilität dafür, dass das Armband recht schnell von Gebrauchsspuren gezeichnet war. Für Vintage-Fans ist das möglicherweise ganz nett, ich würde mir doch etwas mehr Stabilität wünschen.

Ansonsten fühlen sich beide Materialien sehr gut an und sind angenehm zu tragen. Lediglich sind sie beide für meine Handgelenke zu lang, wodurch ziemlich viel vom Band übersteht. Das machte mir persönlich Schwierigkeiten, den gelochten Teil des Ledermodells durch die festgenähte Schlaufe zu führen. Vielleicht wäre es sinnvoller, die Ausmaße der Armbänder etwas einzudämmen, da der Spielraum des möglichen Handgelenkumfangs ziemlich groß ist (Leder: 147-207 mm; Silikon: 135-215 mm).
Kurze Notiz: Wer Bilder von mir gesehen hat, weiß, dass ich kein Hänfling mit Baby-Handgelenken bin.

An das etwas festere Silikon im Zusammenspiel mit der Lochschließe muss man sich erst gewöhnen, wenn ansonsten die Apple-Bänder getragen werden. Das klappt aber ohne Probleme und im Nachhinein finde ich es eine durchaus nette Abwechslung. Vor allem für diejenigen mit Bärenbehaarung unter uns ist eine klassische Schließe schmerzfreier anzulegen als die ‚Unten-durch-Quetsch‘-Methode der Sportbänder aus Cupertino. Letztlich erlaubt der Look des Silikonbandes einen alltagstauglicheren Einsatz, da er mehr einem typischen (Leder-) Uhrenarmband gleicht. Beim Sport trage ich das Armband inzwischen sehr gerne.

Preise

Der aufgerufene Preis des WatchBand Leather liegt bei EUR 69,99 und kostet damit rund 30% weniger als das günstigste Lederarmband von Apple. Dieses hat aber einen faltbaren Schlaufenverschluss und ist magnetisch (meiner Meinung nach kein Zeichen von guter Lederqualität). Wird eine Dornschließe bevorzugt, verlangt Apple ordentliche EUR 149,- oder sogar EUR 369,- für das Einstiegsmodell von Hermès.

Das WatchBand Silicone schlägt mit EUR 29,99 zu Buche, ist also knapp EUR 20,- günstiger als Apples Sportarmbänder oder Sport Loops. Allerdings finde ich bei Apple eine Vielzahl an unterschiedlichen Farben und Designs, welche ich wild mischen kann.

Fazit

Die Armbänder von Artwizz haben im Allgemeinen eine gute Performance hingelegt. Die Pluspunkte sind vor allem das ansprechende Design, das elegant und trotzdem legere wirkt, sowie die stabilen Dornschließen. Bei Bedarf kann auch die Möglichkeit, die Watch-Adapter zu tauschen, positiv sein. Nicht zuletzt bieten sie einen wirklich tollen Tragekomfort.

Kleine Probleme zeigten sich leider in Details der Verarbeitung und Haptik sowie der geringen Farbvarianten. Das betrifft auch die etwas undurchsichtige Mischung der einzelnen Modellvarianten.

Vergleiche ich das Lederband mit Konkurrenzprodukten, reiht sich Artwizz preislich in der unteren Mittelklasse ein. Das spiegelt sich dann natürlich auch in der Qualität wider, bei der wie oben erwähnt auf jeden Fall Luft nach oben ist. Schlecht ist sie auf keinen Fall, doch kann sie mit Bändern in höheren Preissegmenten nicht mithalten. Dennoch ist das WatchBand Leather einen Blick wert, wenn Euch die unterschiedlichen Farben und das Design ansprechen. Habt Ihr außerdem ein etwas größeres Handgelenk und entscheidet Euch für Artwizz: Way to go!

Wollt Ihr eine günstige Silikon-Alternative seid Ihr mit dem WatchBand Silicone an sich ganz gut bedient. Selbstverständlich gibt es beim Kunststoff günstigere Produkte (v. a. aus Fernost und von shady Amazon-Händlern), doch würde ich davon aufgrund der möglichen Schadstoffe im Gummi und der ggf. fehlenden Passgenauigkeit abraten. Außerdem ist der Trage- und Bedienkomfort gut und übersteigt den einiger Konkurrenten.

Alles in allem ergaben die Bänder ein passables Ergebnis. Es gibt Potential, um die Qualität und Haptik in Zukunft noch weiter verbessern zu können.
Blickt man auf den Preis, dann bietet Artwizz doch ein nettes Mittelmaß! Das Preis-Leistungsverhältnis ist gerade beim WatchBand Silicone in Ordnung. Das WatchBand Leather kann hauptsächlich durch das große Farbensortiment überzeugen.

Aber am besten schaut Ihr Euch das Sortiment selbst einmal an, um Euch ein eigenes Bild zu verschaffen.

ONE MORE THING

Auch in diesem Review zeige ich Euch ein paar Shots, die die Bänder im Alltag zeigen.

Viel Freude beim Ansehen :)

Das WatchBand Leather

Das WatchBand Leather

Das WatchBand Silicone

Das WatchBand Silicone

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Valentin Heisler
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4 Kommentare zu dem Artikel "Artwizz WatchBand Leather und Silicone im Test | REVIEW"

  1. Kenneth Blow 19. Dezember 2019 um 19:31 Uhr ·
    10000000 Buchstaben über ein langweiliges Armband. Ganz doll
    iLike 8
    • Valentin Heisler 20. Dezember 2019 um 00:43 Uhr ·
      Danke für‘s Lesen und Nachzählen. Das ist wie bei der wundersamen Vermehrung: aus wenig mach viel ;) In diesem Sinne frohe Weihnachten. PS: waren nur 9889 Zeichen.
      iLike 7
  2. Loftus Cheek 19. Dezember 2019 um 21:48 Uhr ·
    Ziemlich hässlich
    iLike 2
  3. walbri 20. Dezember 2019 um 13:36 Uhr ·
    Wer Lederarmbänder sucht, dem sei ein Besuch bei Bandwerk.de empfohlen. Die besten Armbänder ever…habe drei davon :-)
    iLike 2

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