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Produktvorstellung: Padmate und der PaMu Slider 2

Apple hat mit den AirPods 2016 einen Trend geschaffen: Komplett kabellose In-Ears waren angesagt wie nie. Das stellte den Markt komplett auf den Kopf und sorgte zudem 2018 für eine der meist finanziertesten Kampagnen im Bereich Audio Gear auf der Kickstarter-Plattform Indiegogo – die Rede ist von der chinesischen Audiomarke Padmate. Hier werden wir einen kleinen Blick auf den Hersteller und nehmen die neuen PaMu Slide 2 unter die Lupe.

Padmate

Padmate ist ein Unternehmen für Audio aus China, welches bereits 20ß10 gegründet wurde und sich zum Ziel gesetzt hat, hochwertiges Audio-Erlebnis zum Bestpreis anzubieten. Dafür ging man 2018 ungewöhnliche Wege für ein Unternehmen aus China und stellte insgesamt drei Kopfhörer auf der Finanzierungsplattform Indiegogo zum Crowdfunding vor:

  • Padmate PaMu X13 als TWS Sport-Kopfhörer mit fast einer Mio. US-Dollar
  • Padmate PaMu Scroll, die den begehrten iF Design Award
  • Padmate PaMu Slide, die den Red Dot Design Award gewannen und fast 6,5 Mio US-Dollar erlösen konnten

Padmate will bestmögliche Audioqualität zum absoluten Bestpreis mit einem modischen Design verbinden. Um das zu beurteilen, hat uns der Hersteller die neuen Padmate PaMu Slide 2 zur Verfügung gestellt.

Verpackung und Inhalt

Bei der Verpackung kann Padmate das Versprechen schon einmal einlösen, ein hochwertiges Produkt abzuliefern. Schlichte Kartonage mit dem Schriftzug sowie einigen wenigen Details.

PaMu Slide 2 Verpackung Front

Auf der Rückseite gibt es zusätzliche technische Informationen, die allerdings nicht in Deutsch verfügbar sind.

Rückseite der Verpackung

Der Inhalt der Verpackung ist recht schnell erzählt: Die PaMu Slide 2 mitsamt vier weiteren Sätzen Silikon-Tips, eine Aufbewahrungstasche, ein Schnellstart-Guide sowie ein USB-A-auf-USB-C-Kabel

PaMu Slide 2 Lieferumfang

Design, Haptik und Verarbeitung

Beim ersten Auspacken der Slide 2 fallen uns zwei Dinge direkt ins Auge: Das Design des Case ist einer Kamera nachempfunden, das ist irgendwie speziell und hat jedenfalls etwas für sich.

Größenvergleich: AirPods Pro PaMu Slide 2 und Nothing ear(1)

Über den USB-C-Anschluss auf der Oberseite sowie die LED-Leiste auf der Unterseite sind wir verwundert. Für den Preis kann man sich jedoch bei dem Case nicht beschweren. Wir haben es schließlich mit einem Fokus auf Preis-Leistung zu tun hier. Die eigenen In-Ears kommen im gleichen Farbton daher, hier gibt es aber nichts zu meckern.

Ein paar technische Details

Doch der Blick auf das Datenblatt versöhnt uns etwas, denn die Ausstattung liest sich vielversprechend. Anbei einmal die wichtigsten Daten:

  • tws In-Ears
  • Bluetooth 5.2 LE
  • gegen Schweiß geschützt
  • 6 Stunden Akkulaufzeit
  • Case bietet zusätzliche 20 Stunden Akkulaufzeit
  • 10-mm Treiber mit PEN & Titanium-Verbundmembran
  • Hybrid ANC
  • AI Smart Call Noise Cancelling

Einrichtung

Dank Bluetooth 5.2 LE lassen sich die Slide 2 ind er Theorie recht schnell mit dem iPhone koppeln, für die Konfiguration und Steuerung wird allerdings die Pamu-App vorausgesetzt. Irritierend ist dabei, dass in den Bluetooth-Einstellungen die Kopfhörer als PaMu Slide 2 angezeigt werden, die App hingegen die PaMu Slide 2 LE anzeigt. Um Musik abspielen zu können, muss das iPhone also mit beiden Einträgen gekoppelt sein.

Die App von Padmate

Die ist recht lieblos zusammengeschustert und interessanterweise werden die Slide 2 gar nicht angezeigt. Hier lassen sich verschiedene Einstellungen wie das ANC, ein Equalizer oder die Latenz vornehmen.

Der Klang

Die ambivalente Vorstellung des PaMu Slide 2 setzt sich beim Hören von Musik fort. Grundsätzlich ist der Klang mit einer wärmeren Tendenz abgestimmt. Bässe kommen knackig und präzise, Mitten und Höhen sind klar definiert. Und das bei fast allen Lautstärkegraden bis 70 %. Nun könnte man mit den Equalizer-Presets arbeiten. Doch wir haben selten einen Equalizer gehabt, der in der jeweiligen Einstufung den Klang so fundamental ändert. Für unseren Geschmack etwas zu heftig. Padmate koppelt seinen Equalizer also direkt an das ANC, auch hier dem Preis geschuldet. Noch ein Wort zum ANC: Padmate setzt hier auf Digital Hybrid ANC und verspricht, dank einer Bandbreite von 20 bis 2000 Hz die Umgebungsgeräusche um bis zu 45 dB zu senken. Im Gegensatz zur Musikwiedergabe gibt es hier nichts zu meckern. Das ANC ist wirklich gelungen! Tolle Sache.

Abschließend noch ein paar Worte zur Gesprächsqualität und Akkulaufzeit. Die Stimmqualität bei den wenigen Anrufen war auf beiden Seiten klar und verständlich, könnte aber minimal lauter sein. Die Akkulaufzeit ist mit insgesamt 26 Stunden selbst für lange Tage mehr als ausreichend. Das Case selbst lässt sich neben USB-C auch drahtlos aufladen.

Fazit

Wir sind sehr zwiegespalten: Die Optik und die Verarbeitung des Case ist bestenfalls Durchschnitt. Wir wollen kein Einheitsbrei und finden es gut, dass Hersteller hier andere Wege gehen. Wenn das Design des Vorgängers aber deutlich gefälliger und dank schlankerer Abmessungen praxistauglicher ist, spricht das nicht für den Designprozess. Klanglich ist Potenzial vorhanden, doch man muss viel mit den Presets des Equalizers herumspielen. Ohne jede Verfehlung ist das ANC, was für uns das Highlight ist. In Summe hat uns selten ein Kopfhörer so uninspiriert zurückgelassen.

Bald schon soll ein Nachfolger des Pamu Slide 2 auf den Markt kommen, der hoffentlich einige der Funktionen nochmals deutlich toppen kann. Vermutlich können wir dann mit einer echt guten Preis-Leistung rechnen. Bis dahin würden wir Interessenten empfehlen: Abwarten.

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Patrick Bergmann
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