Apple Pippin

9. September 2015

Michael Kammler

Pippin: Apple-Konsole von 1995 war der Zeit zu weit voraus

Apple lädt heute Abend erneut zur Keynote und die Gerüchteküche brodelt nahezu über. Unter anderem wurde bereits unter vorgehaltener Hand auch ein neues Apple TV Update in Aussicht gestellt, das mehr Spielspaß mitbringen soll. Wagt Apple erneut den Versuch die Spiele-Szene zu erobern?

Bereits vor zwanzig Jahren stellte das Unternehmen mit Pippin eine Spielekonsole vor, in die zunächst große Hoffnungen gehegt wurden. Es kristalliserte sich jedoch recht schnell heraus, dass Pippin wohl nichts weiter als eine kleine Fußnote in Apples Produktgeschichte einnehmen wird. Das Blog Polygon hat sich die Entwicklungen einmal genauer angeschaut und hinterfragt, warum eigentlich Pippin floppte?

Apple Pippin

Pippin war im Grunde genommen ein Macintosh in Konsolenformat, der durchaus zu den damaligen Verhältnissen ordentliche Parameter mit sich brachte. An Bord war ein 4X CD-ROM Laufwerk und ein erweiterbarer Speicher. Zudem wurden 8 und 16 Bit Grafiken unterstützt. Pippin konnte zudem nicht nur mit einem gekrümmten Controller bedient werden, sondern verstand sich auch mit zusätzlicher Peripherie wie Maus und Tastatur ganz gut. Trotz der positiven Eigenschaften floppte das Gerät. War Apple vielleicht zu früh? Durchaus möglich. Die Konsole verfügte auch schon über ein Modem um sich mit dem Internet verbinden zu können, ein Browser war ebenfalls mit an Bord.

Problematisch war wohl damals, dass die Nutzer mit den neuen Funktionen förmlich überfordert waren. Der Nutzen erschloss sich noch nicht in der Gänze, so dass sich der Absatz der Konsole in Grenzen hielt. Ende März 1995 wurde der Verkauf gestartet. Stolze 620 US-Dollar mussten die Käufer für Apple Pippin hinblättern. Im Vergleich dazu, schlug Sonys Playstation mit 299 US-Dollar als wahres Schnäppchen auf. Als Steve Jobs 1997 zu Apple zurückkehrte, sorgte er dafür, dass alle Macintosh-Klone verbannt werden. Das bedeutete gleichzeitig auch das Aus für Pippin deren Produktion 1998 gänzlich eingestellt wurde. Bei Ebay können einige Geräte noch für knapp 700 US-Dollar erworben werben. Sammler haben dabei ihren Spaß dran.

Pippin im Video erklärt

https://www.youtube.com/watch?v=3zmub4R1bGE

Mit einem neuen Apple TV Update könnte Apple am Potential der Pippin-Konsole anknüpfen und nun zur richtigen Zeit einen weiteren Versuch starten, den Gaming-Markt neu zu erschließen. Die Nutzer dürften nun bereit sein.

26 Gedanken zu „Pippin: Apple-Konsole von 1995 war der Zeit zu weit voraus“

  1. Der Sega Saturn war auch seiner Zeit voraus (Dualcore CPU). Trotzdem waren beide zu Teuer und Spieleentwicklung unnötig aufwendig, im Vergleich zur PlayStation. Von dem einzig waren Grund für den Erfolg der PlayStation will ich garnicht erst sprechen.
  2. Danke, wusste gar nicht das es die mal gab! Da wünsche ich mir wirklich eine Neuauflage, auch wenn sie dann nicht unbedingt „Pippi“ heißen muss…Lach :-))
  3. So ein Schmarrn. Der Pippin hinkte dem technischen Stand um Meilen hinterher. Schon 2 Jahre früher brachte Atari mit dem Jaguar ein 64bit-Konsole raus. Und selbst die floppte, obwohl sie nicht mal teuer war. Die haben allerdings damals den Fehler gemacht, den Apple mit dem Pippin wiederholt hat. Eine Konsole verkauft sich über die vorhandenen Spiele und die beiden Konsolen wurden ohne nennenswerte Zugpferde auf den Markt geschmissen. Atari hat sich zwar echt bemüht, konnte aber fast keine größeren Publisher mit ins Boot holen. In wie weit sich Apple bemüht hat, kann ich nicht sagen. Aber welcher große Publisher will schon Spiele für völlig überteuerte und zudem veraltete Hardware auf den Markt bringen. Das kann doch nur nach hinten los gehen.
  4. Ninento und Microschrott? Liegen diese Hersteller dann neben der Polystation und Goophone i6plus am Flohmarkt-Tisch mit den bunten Lichtern?
  5. Apple hat zu dieser Zeit ein sehr guten ruf, denn sie jetzt sehr gut ausspielen können. Wäre damals vor dem iPhone eine Apple watch rausgekommen hätte sich keine Sau dafür interessiert. Heute sieht es ganz anderst aus und sie könnten mit sowas sogar Erfolg haben.

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