Vor dem Start von iOS 10 in den nächsten Tagen liegt der Anteil der Nutzer von iOS 9 bei beeindruckenden 88 Prozent. Apple rühmt sich sehr häufig mit solchen Zahlen. Die Nutzer können dadurch nicht nur die neusten Funktionen der Betriebssysteme ausprobieren, sondern sind auch gut gerüstet, wenn es um die Sicherheit geht. Mit jedem Update schließt Apple mehrere Duzend Sicherheitslücken.
Aus diesem Grund ist es erfreulich, dass die großen Aktualisierungen so gut angenommen werden. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass Apple immer wieder kleinere Updates dazwischen schieben muss. Das wohl wichtigste in diesem Jahr war das Ende August ausgeteilte iOS 9.3.5. Damit fixte Apple eine der größten Schwachstellen, die ein iPhone je hatte. Einzig mit einer Nachricht konnten Sicherheitsdienste oder Hacker eine Spionage-Software auf das iPhone legen, die alles aufnimmt und verfolgt, was der User macht. Die Spähsoftware trägt den Namen Pegasus. In unserem Beitrag „iOS 9.3.5: Die Spionage-Software, von der niemand wusste“ schrieben wir damals:
Die Spähsoftware nutzte drei Schwachstellen im iOS-Betriebssystem. Dadurch konnte sie unter anderem Nachrichten und E-Mails mitlesen, Anrufe verfolgen, Passwörter abfragen, Tonaufnahmen machen und den Aufenthaltsort des Nutzers verfolgen.
iOS 9.3.5 bei 52 Prozent
Nun ist es zwar erfreulich, dass große Updates von iOS-Nutzern schnell angenommen werden. Ebenso unerfreulich ist es jedoch, dass die kleinen, häufig wichtigeren Aktualisierungen oft links liegen bleiben. Nur jeder zweite Nutzer hat bis heute iOS 9.3.5 geladen, wie aus Daten des Analyse-Dienstes Mixpanel hervorgeht. Das ist nicht schlecht, sollte bei solchen Sicherheitsrisiken aber wesentlich schneller voran gehen.
Apple könnte sich überlegen, derartige Updates prominenter zu platzieren oder gar automatisch über Nacht zu laden. Das wäre sicherlich die beste Möglichkeit, seine Nutzer vor Hacks und Angriffen zu schützen.
25 Gedanken zu „Pegasus: Jedes zweite iPhone noch immer anfällig“
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