Bisher sind SIM-Karten stets an Provider gebunden. Doch das könnte sich bald ändern. Die Niederlande öffnet dafür die Türen – und große Technikkonzerne hoffen, dass auch andere Länder nachziehen.
In den Niederlanden ist es nun erlaubt, providerunabhängige SIM-Karten anzubieten, die erst nach der Aktivierung einem bestimmten Mobilfunker zugeordnet werden. Vor allem für Hardwarehersteller hätte dies große Vorteile. Sie könnten ihrerseits Großkundenverträge mit den Providern schließen, die Karten beim Kauf neuer Smartphones mitliefern und die Verträge dann billig den Kunden anbieten. Damit obliegt dem Käufer bei der Aktivierung weiterhin die Wahl des Providers – jetzt jedoch mit dem Umweg über die Hardwarehersteller, die selbst davon profitieren.
Auch bei Auslandsreisen könnte sich die sogenannte „Soft-SIM“ rechnen. Statt Roaming zu bezahlen oder beim Anbieter teure Auslandsverträge abzuschließen, müsste man einfach den Provider vom Handy aus wechseln und zum dortigen Netzbetreiber umsteigen.
Noch ist die Soft-SIM ein Pilotprojekt und illegal in Deutschland. Doch sollten auch andere Länder nachziehen, könnte sie den relativ verspannten Markt ordentlich durchmischen. Eine Vision, die Hardwarhersteller und Kunden gleichermaßen erfreuen dürfte.
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