16. März 2014

Robert Tusch

Niederlande macht’s vor: SIM-Karten ohne Provider-Bindung

Bisher sind SIM-Karten stets an Provider gebunden. Doch das könnte sich bald ändern. Die Niederlande öffnet dafür die Türen – und große Technikkonzerne hoffen, dass auch andere Länder nachziehen.

In den Niederlanden ist es nun erlaubt, providerunabhängige SIM-Karten anzubieten, die erst nach der Aktivierung einem bestimmten Mobilfunker zugeordnet werden. Vor allem für Hardwarehersteller hätte dies große Vorteile. Sie könnten ihrerseits Großkundenverträge mit den Providern schließen, die Karten beim Kauf neuer Smartphones mitliefern und die Verträge dann billig den Kunden anbieten. Damit obliegt dem Käufer bei der Aktivierung weiterhin die Wahl des Providers – jetzt jedoch mit dem Umweg über die Hardwarehersteller, die selbst davon profitieren.

Auch bei Auslandsreisen könnte sich die sogenannte „Soft-SIM“ rechnen. Statt Roaming zu bezahlen oder beim Anbieter teure Auslandsverträge abzuschließen, müsste man einfach den Provider vom Handy aus wechseln und zum dortigen Netzbetreiber umsteigen.

Noch ist die Soft-SIM ein Pilotprojekt und illegal in Deutschland. Doch sollten auch andere Länder nachziehen, könnte sie den relativ verspannten Markt ordentlich durchmischen. Eine Vision, die Hardwarhersteller und Kunden gleichermaßen erfreuen dürfte.

[Bild: Shutterstock / Constantine Pankin]

17 Gedanken zu „Niederlande macht’s vor: SIM-Karten ohne Provider-Bindung“

      • In Deutschland haben mehr als 23 Millionen Menschen eine ehrenamtliche Tätigkeit. Ohne Bezahlung trainieren sie zum Beispiel Kinder in Sportvereinen, versorgen alte und kranke Menschen in Pflegeheimen und arbeiten als Feuerwehrleute oder in Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz. – alumniportal-deutschland.org/deutschland/land-leute/artikel/ehrenamt-deutschland.html
  1. Ich warte noch auf die SIM Karte, die nicht Provider-, aber Netzunabhängig ist. Eine Karte der Firma XY die sich in das jeweils stärkste Netz einwählt. So wie das auch geschieht, wenn ich mit meiner Karte im Ausland unterwegs bin…
  2. Kann man eine solche Sim-Karte nicht gleich Software basiert in das Handy/OS fest integrieren. Dann müsste man sich nur noch den entsprechenden Vertrag aktivieren. Dadurch könnten dünnere Unibody-Designs umgesetzt werden und neben erspartem Platz (größere Batterie) könnte man die Software auch für zwei Verträge (Dual-SIM) verwenden…
      • Dort gibt es eh nur einen Provider oder? Scherz am Rande. – Aber ist es nicht Apples Ziel eine softwarebasierte SIM ins iPhone zu implementieren? Nur wie kann ich dann mit der selben „SIM“, die ja nicht mehr rein physisch ist, ein iPad betreiben?
      • @Gott Hört sich vernünftig an. Leider bin technisch auf dem Gebiet nicht allzu bewandert, aber ich denke, ich verstehe, was du meinst. Wie identifiziert der Provider heute die SIM? Mittels der IMEI? Und was, wenn ich dann mehrere Anbieter nützen möchte?
      • In America ist das fast so. Dort gibt es allerdings für jeden Provider ein entsprechendes Telefon-Modell. Das liegt an einer anderen Funk-Art. Wir haben hier GSM, die CMDA (oder so). Das funktioniert vergleichsweise mit den IMEIs.
  3. Da braucht man aber überhaupt keine SIM-Karte mehr, wenn eh alles softwareseitig realisiert wird. Apple hatte doch schon mal so einen Vorschlag, wenn ich nicht irre. Die SIM-Karte wird sowieso in naher Zukunft aussterben.
  4. Warum überhaupt noch SIM Karten? Kann man nicht in der Hardware ein Modul integrieren, durch das man dann softwareseitig den Anbieter und Vertrag usw. installieren kann. Dann könnte man auch muli SIMs in einem Handy realisieren. Außerdem fällt wieder ein „Schlitz“ am Gerät weg, was zb für ein dünneres und auch wasserdichtes iPhone praktisch wäre… Des wäre echt innovativ!!! @apfelpage: Gibt’s da nicht sogar schon Patente von Apple?
  5. Apple hat ein Patent über das. Anfang wollte Apple eine Welt-Apple-Sim. Man bezahlte direkt bei Apple seine Abogebühren und konnte weltweit zu den gleichen Konditionen das Telefon nutzen. Technisch hätte die Sim direkt immer das beste und günstigste Netz gesucht und benutzt. Natürlich ist das nicht im Sinne der Mobilanbieter. Für den Kunden wäre das genial gewesen.

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