Zum ersten Mal in der Geschichte des MacBooks bekam das in diesem Jahr vorgestellte MacBook Pro keine Kaufempfehlung des amerikanischen Testportals „Consumer Reports“. Der Grund: Die Akkulaufzeit des neuen Modells varriierte in den wissenschaftlichen Tests der Labors so stark, dass sich kein klarer Wert aus den Ergebnissen herausziehen ließ.
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Apfelpage berichtete am 23. Dezember:
Während das Magazin allen Modellen Bestnoten in der Displayqualität und Rechenleistung bescheinigte, variierte die Akkulaufzeit während der Tests „dramatisch“: Beim 13-Zoll-Modell ohne Touch Bar lag die Akkulaufzeit zwischen 4,5 und 19,5 Stunden, mit Touch Bar sogar nur 3,75 bis 16 Stunden und das 15-Zoll-MBP mit Touch Bar schwankte zwischen 8 und 18,5 Stunden.
Die ungewöhnlichen Testergebnisse ließen die Vermutung nah, dass das Testverfahren des Portals fehlerhaft war und sich die Werte dadurch verfälschten. Für die Tests mussten die voll aufgeladenen Laptops bei einer typischen Bildschirmhelligkeit von 100 nits immer wieder zehn vorgegebene Websites über eine WLAN-Verbindung laden, bis sie sich schließlich abschalteten. Sowohl unter der ausgelieferten Version von macOS Sierra, als auch nach einem Update auf Version 10.2.2 lieferten die Tests dabei vergleichbare Ergebnisse.
Die Webseite 9to5Mac forderte daraufhin eine neue Durchführung der Tests, stieß beim Chef des Instituts aber auf eine kalte Schulter. In der jetzt veröffentlichten Antwort heißt es:
In this case, we don’t believe re-running the tests are warranted for several reasons. First, as we point out in our original article, experiencing very high battery life on MacBooks is not unusual for us – in fact we had a model in our comparative tests that got 19 hours. Second, we confirmed our brightness with three different meters, so we feel confident in our findings using this equipment. Finally, we monitor our tests very closely. There is an entry logged every minute, so we know from these entries that the app worked correctly.
Kurzum: Das Testverfahren sei so ausgelegt, dass es keine Fehler zuließe.
Auch Apple wunderte sich über die Ergebnisse. Hardware-Chef Phil Schiller sagte, sie entsprechen nicht den eigenen Tests in Bezug auf die Akkulaufzeit. Apple selbst gibt eine Nutzzngsdauer von konstanten 10 Stunden an.
Apple kooperiert, um Fehler zu finden
Die Bewertung von Consumer Reports genießt in den USA eine hohe Stellung, vergleichbar mit der deutschen Stiftung Warentest. Dass das Portal die MacBooks aufgrund der Akkulaufzeit nicht empfehlen kann, kratzt am Image des Konzerns.
Consumer Reports wird in den nächsten Wochen mit Apple die Ergebnisse noch einmal überprüfen. Ob sich dann andere Laufzeiten ergeben, bleibt aber fraglich:
We are working collaboratively to understand the lower battery life findings and will report back to our readers if and when there is an update.
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