Apple muss seit iOS 17.4 Nutzern eine Liste verschiedener Browser vorschlagen, aus der er einen Standardbrowser wählen kann. Dies hat zu deutlich steigenden Nutzerzahlen vieler eher unbekannter Browserprojekte am iPhone geführt, dennoch sind die Entwickler der meisten großen und kleinen Browser mit Apples Umsetzung der Änderungen nicht zufrieden.
Apple bietet seit iOS 17.4 den Nutzern nach der Installation die Möglichkeit, ihren Standardbrowser zu wählen, dies passiert beim ersten Öffnen von Safari und Apple führte diese Änderung nicht freiwillig ein, der Digital Markets Act in der EU zwingt das Unternehmen dazu.
Drittbrowser erleben Nutzeransturm
Der Effekt ist deutlich: Viele seit je her eher unbedeutenden Browser mit speziellen Zielsetzungen und Nischenprofilen rutschen ins Rampenlicht, so explodierten etwa die Nutzerzahlen der auf Datenschutz und Privatsphäre getrimmten Browser Aloha oder Brave.
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Die Entwickler der großen und kleinen Browser sind aber mit der Umsetzung nicht zufrieden.
Wie lauten die Vorwürfe?
Die Kritik ist dabei vielseitig: Einerseits wird verschiedentlich behauptet, Apple liefere das Update auf iOS 17.4 deutlich langsamer aus als üblich. Wenn Nutzer nicht aktiv nach der Installation suchen, bekommen sie die Aktualisierung deutlich später angeboten, so die Behauptung, angeblich haben bislang nur 20% der Nutzer in der EU das Update erhalten, so Mozilla.
Wir können diesbezüglich keine Beobachtungen beisteuern.
Die Entwickler von Vivaldi monieren, Apple liefere in der Auswahlliste keine zusätzlichen Informationen über die Hintergründe und mögliche Schwerpunkte einzelner Browser und trage somit nicht zu einer informierten Entscheidung bei.
Das kann man so sehen, allerdings bliebe auch die Frage, wie ein Dialog gestaltet sein müsste, um die relevanten Aspekte gut zu treffen und dabei Nutzer nicht zu verwirren. Die Auswahlseite von Microsoft nach der Entbündelung des Internet Explorers vor Jahrzehnten war hier auch nicht unbedingt erhellend.
Um in Apples Auswahlliste aufzutauchen, muss ein Browser über die Berechtigung verfügen, als Standardbrowser eingesetzt zu werden, diese lässt sich bei Apple beantragen, zudem muss der Browser im letzten Jahr auf mindestens 5.000 Downloads in allen 27 EU-Ländern kommen, diese Vorgabe ist angemessen.
18 Gedanken zu „Kritik an Apple: Browserentwickler am iPhone weiter im Nachteil“
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