Samsungs De-facto-Chef Lee Jae Yong ist im Zuge der Korruptionaffäre um Südkoreas Präsidentin Park nun doch inhaftiert worden. Neue Beweise hätten dies rechtfertigt. Der Vorwurf: Samsung soll spezielle Stiftungen einer Freundin der Präsidentin finanziert haben, um sich Vorteile bei einer umstrittenen Fusion zu beschaffen.
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Wie ein Justizsprecher in Seoul bekannt gab, sitzt Samsungs Konzernchef in einer rund sieben Quadratmeter kleinen Zelle in der Hauptstadt. Eine Sonderbehandlung gebe es für den Milliardär nicht; der Kontakt mit Häftlingen sei ihm verboten.
Worum geht es genau? Konkret ermittelten die Behörden zu einer Übernahme des Bauunternehmens Samsung C&T durch Cheil Industries im Jahr 2015. Beides sind Tochterfirmen von Samsung. Die Fusion galt als wichtiger Schritt, um die Führungsnachfolge bei Samsung zu sichern. Die Übernahme war daher umstritten. Um dennoch eine Zustimmung der Pensionskasse zu erhalten, habe Lee Jae Yong Stiftungen einer Freundin der Präsidentin Park finanziell unterstützt. Die Präsidentin habe den Ermittlern zufolge daher positiv auf die Pensionskasse eingewirkt, damit die Übernahme bewilligt wird.
Samsung soll daher tief in der Korruptionsaffäre der mittlerweile entmachteten Präsidentin Park stecken.
Lee Jae Yong ist zwar noch Vize-Chef bei Samsung, soll den bisherigen Chef und Vater Lee Kun-hee aber beerben. Dieser hatte im Mai 2014 einen Herzinfarkt erlitten und ist seither bettlägerig. Seitdem gilt Lee als Kopf des Konzerns.
Samsung äußerte sich zur Inhaftierung und beteuere, man werde alles tun, um den Fall gerichtlich aufzuarbeiten. Bei einer ersten Anhörung im Januar hatte das Gericht den Antrag der Staatsanwaltschaft auf einen Haftbefehl gegen Lee noch abgelehnt. Anfang der Woche hatte die Staatsanwaltschaft jedoch einen neuen Antrag gestellt, der nun vollzogen wurde.
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