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Kinderarbeit im Kongo: Licht und Schatten um Apples Streben nach konfliktfreien Mineralien

Apple Campus bei Sonnenuntergang | Matthew Roberts

Es ist kaum möglich Smartphones und Computer zu bauen, ohne dabei auf Ressourcen zurückzugreifen, die in der dritten Welt unter fraglichen Bedingungen abgebaut werden, aber man kann es versuchen. Apple gibt sich hier besonders viel mühe, mit einigem Erfolg.

Wer behauptet, Hightech-Produkte des Alltags aus fairen Rohstoffen gewinnen zu können, verkennt die realwirtschaftlichen und vor allem technischen Herausforderungen ganz und gar. Auf absehbare Zeit sind Tech-Produkte ohne Konfliktrohstoffe nicht denkbar, auch Projekte wie das Fair Phone ändern daran nichts und erzeugen allenfalls ein falsches Gefühl der Rechtschaffenheit bei den Käufern. Es ist aber möglich gegen die schlimmsten Auswüchse dieser Rohstoffgewinnung vorzugehen. Einige große Tech-Konzerne leisten hier beachtliches, Apple ist ganz vorn mit dabei

Wie es in einer Mitteilung des Enough Project heißt, die auch unserer Redaktion zugesandt wurde, ist Apple auf diesem Feld momentan der klare Führer. Apple hebe sich vor allem dadurch von anderen Branchengrößen ab, dass es Meldungen über Missstände in der Lieferkette konsequent verfolgt und aktiv versucht die Bedingungen vor Ort zu verbessern.

Apple emerged as the clear leader with its consistent fulfillment of the rankings criteria indicating that the company has committed substantial resources to developing processes for sourcing minerals from mines that benefit Congolese communities.

Foxconn-Mitarbeiter

Foxconn-Mitarbeiter

Häufig delegieren Unternehmen die Beschaffung benötigter Materialien in die Eigenverantwortung der Zulieferer und beschränken ihr eigenes Engagement auf Absichtserklärungen.

Walmart ist am schlimmsten

Dass konfliktfreie Rohstoffe kaum zu erlangen sind, verdeutlicht ein früherer Bericht von Amnesty International. Dieser lobt zwar ebenfalls Apples Bemühungen um konfliktfrei geschürftes Kobalt, Apple hatte hier seine Zulieferer offengelegt, merkt aber gleichzeitig an, dass noch immer Kobalt aus dem Kongo bezogen werde, wo es vielerorts durch Kinderarbeiter geschürft wird. Allein 40.000 Minenarbeiter sind dort Kinder ab sieben Jahren. Neben Kobalt zählen auch Gold, Zinn, Wolfram oder Tantal zur Gruppe der Konfliktmineralien, dies vor allem, weil sie oft in Krisengebieten oder extrem gering entwickelten Regionen abgebaut werden, wo weder Bezahlung, noch die rechtliche Situation der Beschäftigten sonderlich erbaulich ist.

Hinter Apple können sich unter anderem Microsoft, HP und Intel einreihen.

Schlusslicht ist die US-Handelskette Walmart, die quasi das Gegenteil dessen darstellt, was an der Spitze des Rankings demonstriert wird: Fehlende Transparenz und kaum Engagement hinsichtlich einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

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Roman van Genabith
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15 Kommentare zu dem Artikel "Kinderarbeit im Kongo: Licht und Schatten um Apples Streben nach konfliktfreien Mineralien"

  1. inuli 16. November 2017 um 21:35 Uhr ·
    Ihr vorliegender Artikel, Herr von Genabith, verdeutlicht auf krasse Weise einen wesentlichen Aspekt der völligen Überteuerung der Apple-Produkte. Die Suche nach sogenannten konfliktfreien Rohstoffen und deren Verwendung kostet nämlich ((relativ) viel) Geld – letztlich das Geld der (hiesigen) Käufer. Warenverteuerung (auf diese Weise) mag ich überhaupt nicht, und werde das mit meinem (künftigen) Kaufverhalten berücksichtigen.
    iLike 0
    • gast22 16. November 2017 um 22:59 Uhr ·
      Woraus begründet sich denn die völlige Überteuerung? Wahrscheinlich kennen Sie die Preise der Konkurrenzprodukte der Firma Microsoft nicht.
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      • inuli 17. November 2017 um 05:38 Uhr ·
        gast22, die völlige Überteuerung begründet sich u. a. aus dem Aufwand, den Apple für seine Produktion betreibt und selbstverständlich an seine Kunden weitergibt – Lesen hilft. Konkurrenzprodukte der Fa. Microsoft (Surface Pro 2017) -so man diese überhaupt für eine Vergleichsbasis heranziehen wollte/könnte, angesichts völlig anderer Plattform- sind erheblich leistungsfähiger, haben u. a. bis zu 16 gb RAM (iPad Pro 10.5: 4 GB RAM), bieten ein offenes Betriebssystem mit mehr als einer einzigen Anschlußmöglichkeit, … – und Microsoft „rühmt“ sich nicht mit der Suche nach konfliktfreien Rohstoffen. Schließlich verkauft MS auch keine Handies àla iPhone X, welche in der billigsten Version bereits über 1.000,– € kosten, bis hin zu 1.319,– zur teuersten Version, im Gegensatz zu Apple. Ganz hiervon abgesehen, bleibt auszuloten, ob die Verwendung „konfliktfreier“ Rohstoffe keine negativen Auswirkungen auf Leistungsfähigkeit und Lebensdauer der hiermit gefertigten Produkte zeitigt.
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      • ipadminilover 17. November 2017 um 09:44 Uhr ·
        Du machst dir echt viel Arbeit damit, hier nur ein paar User zu trollen 😂
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      • inuli 17. November 2017 um 19:05 Uhr ·
        ipadminilover, zunächst könnte ich mir hier nur echt viel Arbeit damit machen, hier nur ein paar User zu trollen. Zutreffend ist vorliegend indes nur, daß Du mir hier -mit dem Trollen anderer- etwas Unzutreffendes unterstellst. Unterlasse das gefälligst.😑
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      • Imah Andas 17. November 2017 um 19:54 Uhr ·
        Trollen oder nicht, Fakt ist, das ist nonsense!
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      • inuli 17. November 2017 um 21:49 Uhr ·
        Deine Antwort ganz sicher, Imah Andas.
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    • Carl 16. November 2017 um 23:00 Uhr ·
      Kein Problem Herr inuli, dafür kaufe ich 2.
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      • inuli 17. November 2017 um 05:45 Uhr ·
        Herr Carl, das können Sie halten wie ein Dachdecker. Die Einteilung Ihrer (finanziellen) Mittel ist so wenig MEIN Problem, wie diese meine Entscheidung(en) tangieren könnte/tangiert.
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    • aui-wurm 17. November 2017 um 06:23 Uhr ·
      Hahaha lol 😂 du hast schon wieder was geraucht!!!!
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      • inuli 17. November 2017 um 06:34 Uhr ·
        aui-wurm, ich rauche nur das, was ich von Dir gedealt bekam – hahahahahaha lol 🤣🤣
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  2. gast22 16. November 2017 um 23:02 Uhr ·
    „Apple hatte hier seine Zulieferer offengelegt, merkt aber gleichzeitig an, dass noch immer Kobalt aus dem Kongo bezogen werde, wo es vielerorts durch Kinderarbeiter geschürft wird.“ Wenn Apple die Zulieferkette offenlegt weiß jeder wo es her kommt. „Vielerorts“ muss damit nichts zu tun haben. Auch Amnesty Int. kann nicht alle „Vielerorts“ überprüft haben und eine Verbindung mit Apple nachweisen, sonst wäre die Aussage konkret. Ich halte von solch umkonkreten Berichten (oder Schlussfolgerungen der hiesigen Schreiberlinge) gar nichts. Fakten, nicht Wischi-Waschi.
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  3. appinator 17. November 2017 um 18:15 Uhr ·
    Die Grundlage für den Artikel war mit Sicherheit PR Material von Apple selbst. Und ich finde es sehr hilfreich und gut das in Deutsch lesen zu können. Vielen Dank dafür. Ich finde es grundsätzlich sehr lobenswert wenn sich große Firmen um ihre Verantwortungsbereiche kümmern und versuchen sie zu verbessern. Also aktive Weltverbesserung betreiben statt die Welt noch schlimmer zu machen. Natürlich kann man immer mehr machen aber es ist doch besser etwas zu bewirken als gar nichts zu tun oder so zu verhalten wie Walmart… Das ändert allerdings überhaupt nichts daran dass Apple die größten Gewinnspannen der Branche hat, was man vorallem daran erkennen kann das sie mit großem Abstand die meisten Barreserven aller Firmen weltweit besitzen. Dafür gibt es nur einen Grund: Investoren-Beglückung. Das hat NICHTS mit Kundenservice oder Konfliktfreien Rohstoffen zu tun, diese Kosten fallen unter Betriebskosten und ändert überhaupt nichts an den exorbitanten Gewinnen die Apple einfährt. Ich persönlich finde das auch überhaupt nicht in Ordnung, aber wenn man Geräte haben will die funktionieren, dann sind iPhones und Apple Produkte leider einfach alternativlos.
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  4. moeKonpyuta 18. November 2017 um 17:23 Uhr ·
    Ich geh mal davon aus dass man die Kommentar-Sektion bedauerlicherweise nicht mehr ernst nehmen kann. :‘)
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    • Roman van Genabith 18. November 2017 um 20:24 Uhr ·
      :(
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