Auf seinem persönlichen Blog äußert sich der ehemalige WSJ-Journalist Jörgen Camrath betont kritisch zu der Zukunft von Nachrichten-Applikationen für Smartphones. Denn seiner Meinung nach sind Apps, zumindest im Journalismus, ein Auslaufmodell.
Um die These zu begründen, holt er erstmal bis zurück ins Jahr 2007 aus, um dann festzustellen, dass sich heute in den Top-Charts des App Stores kaum ein Nachrichten-Programm tummelt. Stattdessen genießen offenbar Spiele, soziale Netzwerke und Messenger die Gunst der Nutzer.
Camrath begründet den Umstand zunächst mit einer „gewissen Sättigung“, die zu spüren sei. Neue Apps werden von längeren Bestandskunden kaum mehr geladen, als Neukunde ist das anders. News konsumiert der Journalist vornehmlich im Browser, nicht in den einzelnen Apps. Denn dieser habe alle Portale gebündelt auf einem Fleck – das sei die Zukunft, so der Tenor des Beitrags. Ein Vergleich mit der Musik-Industrie zeigt, was nämlich drohen könnte:
Auch dort hatten Labels und Studios lange versucht, mit eigenen Diensten Kunden zu gewinnen und an sich zu binden. Den Konsumenten gefiel das überhaupt nicht. Sie wandten sich stattdessen Firmen wie Apple, Amazon, Spotify und Netflix zu, die es verstanden hatten, ein großes Angebot an Inhalten plattformübergreifend bereitzustellen.
Und genau das große Unternehmen könnte der Ansicht von Camrath nach Facebook sein, das mit einer zentralen Sammelstelle für Nachrichten-Inhalte die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Paper war da schon ein erster Ansatz.
Den gesamten Artikel „Wollen Sie diese News-App wirklich löschen?“ wollen wir euch als Lesetipp mit auf den Weg geben. Dort finden sich auch Zahlen in Bezug auf die Nutzungsanteile der App bei deutschen Medien.
28 Gedanken zu „Journalist fragt: „Wollen Sie diese News-App wirklich löschen?““
Die Kommentare sind geschlossen.