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Japan möchte Apples App Store-Zahlungen zwangsweise öffnen

App Store von Apple

Apple soll den App Store in Japan etwas offener gestalten: Nutzer müssten die Wahl haben, auch Zahlungsdienste von Drittparteien zu nutzen, fordern die Aufsichtsbehörden. Neu ist das nicht. In vielen Ländern stoßen sich die Regulierungsbehörden an Apples Art, mit dem App Store Geld zu verdienen.

Apple muss in Japan mit schärferen Auflagen für den App Store rechnen. Die dortigen Regulierungsbehörden fordern, dass die Nutzer von App Store und Play Store die Zahlungsmethode für Apps und Dienste frei wählen können. Google geht auf dieses Verlangen bereits ein, Apple stellt sich weiter quer und tut dies nur, wo das Unternehmen im Verlauf teils monatelanger Rechtsstreitigkeiten letztinstanzlich dazu gezwungen wird.

Exkurs

Apple verdient mit dem Betrieb des App Stores mehr, als zum Betrieb des Softwarekaufhauses nötig ist. Das Unternehmen kassiert die 30% Provision von größeren Anbietern mithin nicht als eine Art Wartungs- und Entwicklungspauschale, der App Store ist eine profitorientierte Einrichtung, die zum Nachteil der Verbraucher und Entwickler ausgestaltet ist, so sehen es vielerorts Politik, Verbraucherschützer, Entwickler und unabhängige Beobachter.

Da Apple sich seit Jahren zum Services-Hub wandelt, ist man in Cupertino sehr daran interessiert, die Einnahmen durch Nicht-Hardwareverkäufe hoch zu halten, doch die Erlöse aus neuen Diensten wie Apple TV+, Apple Arcade oder dem im Koma liegenden Apple News+ sind noch nicht zukunftsweisend. So erklärt sich Apples Klammern an den App Store-Einnahmen, die als einer der älteren Eckpfeiler des Services-Geschäfts nach wie vor kräftig sprudeln.

Japan bereitet Verschärfungen vor

Die Japan Fair Trade Commission sieht das Duopol aus App Store und Play Store in Japan kritisch und erkennt in den Provisionen zwischen 15% und 30% einen Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung, wie japanische Wirtschaftsmedien berichten. Man werde sich mit den zuständigen Regierungsstellen beraten, um sicherzustellen, dass Apple und Google nicht fortgesetzt gegen japanisches Kartellrecht verstoßen.

Neben den zu hohen Provisionen steht auch der Vorwurf einer Bevorzugung eigener Apps in der Suche im App Store im Raum. In anderen Märkten wie Südkorea oder Holland haben die Behörden Apple bereits Konzessionen abgerungen, in Europa bereitet die EU den Digital Markets Act vor. Er dürfte die Öffnung des App Stores für Sideloading erzwingen.

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Roman van Genabith
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