Symbolbild China | MaoNo / Pixabay

21. Dezember 2018

Roman van Genabith

iPhone-Verkäufe in China könnten durch Huawei-Affäre in Kanada leiden

Wird Apple seine iPhone-Produktion abermals reduzieren? Der Grund könnte diesmal aber eine völlig unerwartete Entwicklung in China sein, die mit dem Marktgeschehen zunächst gar nichts zu tun hat.

Apples iPhone-Verkäufe in China könnten sich in nächster Zeit noch weiter abschwächen, das zumindest befürchtet der Analyst Jun Zhang von Rosenblatt Securities. Er hat dafür allerdings eine ungewöhnliche Erklärung geliefert: Danach wirke sich die Verhaftung von Meng Wanzhou negativ auf westliche Firmen in China aus. Meng Wanzhou ist Finanzvorstand bei Huawei und wurde kürzlich auf Betreiben der USA in Kanada verhaftet, wo nun über eine Auslieferung verhandelt wird. Die chinesische Regierung hat bereits vehement gegen die Festnahme protestiert.

Jun Zhang von Rosenblatt Securities sieht nun negative Folgen für Apple und co., denn viele Kunden zeigten sich nach der Festnahme solidarisch mit Huawei und neigten dazu, vermehrt dessen Geräte zu kaufen.

iPhone-Verkäufe könnten um vier Millionen Einheiten einbrechen

Auch würden aktuell verschiedene chinesische Firmen ihre Mitarbeiter belohnen, wenn sie Huawei-Smartphones statt iPhones kaufen, so der Analyst. Das könnte dazu führen, dass Apple seine Produktion im neuen Jahr deutlich einschränkt: So könnte vom iPhone XR im ersten Quartal 2019 rund 2,5 Millionen Einheiten weniger verkauft werden, vom iPhone Xs könnte Apple etwa eine Million weniger Geräte verkaufen. Schließlich könnte das iPhone Xs Max eine halbe Million mal weniger gebaut werden.

Das wären insgesamt rund vier Millionen verkaufte iPhones weniger als erwartet. Ob die Huawei-Affäre wirklich diese längerfristigen Auswirkungen haben wird, ist natürlich völlig offen, aber allein die bloße Möglichkeit, dass es so ist, hat dem Börsenwert von Apple nicht gut getan. Er fiel inzwischen unter den von microsoft.

5 Gedanken zu „iPhone-Verkäufe in China könnten durch Huawei-Affäre in Kanada leiden“

  1. Lange nichts mehr von schlechten Arbeitsbedingungen gehört, ich finde auf diesen Zug könnten sie auch nochmal aufspringen…
  2. Das ist nicht ungewöhnlich für China. Westliche Firmen werden, bei jeglichen Verwerfungen politischer oder wirtschaftlicher Art, boykottiert. Das ist eine besondere Form des Nationalismus. Das hat nichts mit Apple zu tun: da könnte man jeden anderen beliebigen Hersteller einsetzen – die Konsequenzen sind immer die gleichen. Deswegen agieren westliche Unternehmen auch sehr vorsichtig. Zuletzt hat Mercedes mit dem Dalai-Lama geworben: darauf folgte ein Shitstorm der chinesischen Regierung. Die Verkäufe brachen spürbar ein.

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