Erinnert ihr euch noch an Ende August? Ein Aufmacher des Reparatur-Dienstes iFixit löste damals eine Klage-Welle in den USA aus. Die Seite machte auf einen eigentlich nicht neuen Fehler im iPhone 6 aufmerksam, durch den das Handy zeitweise nicht bedienbar sei. Jetzt steigt der Druck auf Apple: die Kläger warten auf eine Reaktion.
Durch einen Fehler in der Bauweise des Logic Boards ist es offenbar möglich, dass sich der für den Touchscreen verantwortliche Chip durch einen Sturz oder ähnliche Erschütterungen verschiebt. Das Display lässt sich in Folge dessen kaum noch bedienen. Zudem zeichnet sich das Problem durch ein graues Flackern am oberen Ende des Bildschirms ab.
Viele Nutzer betrifft der Baufehler jedoch nicht. Reparatur-Dienstleister sprechen von nur wenigen Usern, etwa zehn von tausenden. Trotzdem hat die Offenbarung des Fehlers im August eine Sammelklage in den USA losgetreten. Zehntausende schlossen sich der Klage mittlerweile an, berichtet der Online-Blog Motherboard. Dabei ist nicht davon auszugehen, dass jeder von ihnen den Fehler im iPhone 6 tatsächlich auch reproduzieren konnte. Den Klägern stößt jedoch sauer auf, dass Apple das Logic Board nicht kostenfrei austauscht, sondern den Betroffenen anstelle dessen den Kauf eines neuen iPhones empfiehlt. Kundenservice sehe anders aus.
Da sich Apple zur ursprünglichen Sammelklage in Kalifornien nicht gemeldet hat, erhöhen die Anwälte nun den Druck erheblich. Zahlreiche neue Kläger und drei neue Anwaltskanzleien werden sich fortan in Kalifornien mit dem Fall beschäftigen, wie aus der Klageschrift hervorgeht. Zudem ist eine seperate, deutlich kleinere Sammelklage im US-Bundesstaat Utah gestartet.
Apple braucht Zeit
Auf letztere Klage hat Apple sogar reagiert. Das Unternehmen fordert zunächst mehr Zeit für die Bearbeitung des Falls. Zudem möchte Apple, dass beide Sammelklagen als eine gemeinsame vor Gericht laufen:
“Given the similarity between the [Utah] and [California] actions, it would unnecessarily tax judicial resources if these actions were to proceed in separate class action lawsuits—especially where the [Utah] and [California] Plaintiffs purport to represent the same putative class of all consumers who purchased an iPhone 6 or 6 Plus,” Apple’s lawyers wrote in the filing.
Der Druck auf Apple steigt also und so leicht wird der Konzern die Touchscreen-Probleme im iPhone 6 nicht mehr los. Die Zeit wird ergeben, wie Apple auf den Druck reagieren wird und welche Maßnahmen das Unternehmen einleitet.
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