6. April 2016

Philipp Tusch

iOS 9.3.1: Apple behebt PIN-Umgehung via Siri

Der gestern Presse machende Trick zur Umgehung der PIN-Eingabe auf neueren iPhone-Geräten ist nun nicht mehr möglich. Apple hat noch in der Nacht eine serverseitige Lösung auf alle Geräte gespielt.

So schnell hat Cupertino wohl noch nie auf eine solche Sicherheitslücke reagiert – war doch sonst immer ein iOS-Update vonnöten.

Über den Umweg der Siri-Suche ließ sich bis gestern das Adressbuch und die eigenen Fotos auch ohne Eingabe der PIN ansehen. Dazu musste man das iPhone im gesperrten Zustand einfach auf Twitter nach Mailadressen suchen lassen. Durch einen 3D Touch auf die gefundenen eMails in den Tweets konnte diese dann über das Kontextmenü zu vorhandenen oder neuen Kontakten hinzufügen. Wer an dieser Stelle „Zu vorhandenen Kontakt“ wählt, erhielt ohne Eingabe eines PIN-Codes eine Liste der verfügbaren Personen. Tippt man stattdessen auf „Neuen Kontakt erstellen“, so ließen sich dort über die Auswahl des Kontaktbildes die letzten Fotos auf dem Gerät anschauen.

Apple hat dieser Schwachstelle nun den Riegel vorgeschoben. Ab sofort ist es nicht mehr möglich, über Siri eine Twitter-Suche im gesperrten Zustand anzustoßen, wie Apple über die Washington Post mitteilen lässt.

23 Gedanken zu „iOS 9.3.1: Apple behebt PIN-Umgehung via Siri“

    • Normal bei Apple das es fix ging. Leider wird das hier bloß immer sehr oft vergessen und stattdessen gejammert.
    • mir kam gerade ein Anflug von Kritisierung, so in Richtung: „Hat Apple jetzt doch einen Weg zum ’stillen‘ updaten gefunden, womit Geräte schnell geknackt werden können?“ Wenn man diese Möglichkeit mit der Anpassung von Siri herumdreht, könnte Apple dann nicht auch in der Lage sein serverseitig den Zugang zu Daten (SanBernadino Fall) via Siri freizugeben?
      • … mir ist schon klar, dass es bei dem sichergestellten iPhone um ein 5c handelt und ForceTouch nicht vorhanden ist, aber meine Frage ist rein hypothetisch.
  1. Muss ich jetzt die ganze Zeit updaten, nur weil die da die ganze Zeit irgendwelche Fehler ins system bringen ? :(
  2. Guten Morgen ! Kann mir jemand in kurzen einfachen Worten erklären wie ein Update Serverseitig funktioniert? Dachte es wäre nicht möglich so was durchzuführen ohne dass der User es selbst anstößt. Vielen Dank und liebe Grüße
    • Apple hat etwas an den Daten geändert, die der Siri-Server bei einer Anfrage nach Twitter zurückgibt, sodass jetzt keine Informationen zur Siri-Anfrage vom Server zurückkommen sondern eine Art Meldung, dass man diese Anfrage nicht machen kann, wenn das Gerät gesperrt ist. Diese Antwort könnte das iPhone schon vorher händeln, jetzt macht es das auch bei einer Twitter-Anfrage. Das ist jetzt ziemlich vereinfacht, ich hoffe es ist trotzdem noch verständlich ;)
  3. Das geht ja, weil Siri noch am Device gespeichert ist, sonder nur die Sprachdateien. Aber die KI ist auf Apples Servern zu finden. Man muss nur eine Anfrage ablehnen. Ohne Internet ist Siri wie eine Frau nach einer Lobotomie.
    • Du sprichst mir aus der Seele. Aber leider wird das hier immer mehr und immer öfters vergessen denn jammern, ist einfacher.
    • Natürlich wird es sowas bei Android auch geben… Ich besitze kein Android Device, aber Google kann genau so einfach etwas in der Bearbeitung der Google Now Anfragen ändern, das ist nichts wirklich besonderes. Trotzdem ist es sehr schön, dass Apple so schnell reagiert hat.
  4. Bei mir ging das gestern schon gar nicht. Bei mir öffnete sich im Kontextmenü nur ‚öffnen‘ Link öffnen‘ oder Abrechen. Und mit Betätigung auf ‚öffnen, wollte das Phone den 6stelligen Pin. Anscheinend musste man bei Twitter angemeldet sein, damit diese ‚Schwachstelle‘ funzt
  5. Das Fixen des Fehlers mittels Hintergrundeinstellungen serverseitig für Siri wirft doch eigentlich mehr Sicherheitsfragen auf als es beantwortet. Was auf den ersten Blick als tolle Reaktion von Apple wahrgenommen wird, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als großes Sicherheitsrisiko für alle (außer den Fanboys natürlich).
    • Und worin soll dieses Risiko bestehen? Es wird halt eine bestimmte Anfrage von Siri ignoriert, das ist alles. Als ob sie offline wäre. Das größte Risiko sind noch immer die unwissenden oder gar depperten User, die ein Smartphone der Luxusklasse besitzen, aber all die Sicherheitsvorrichtungen nicht nutzen, die es gibt. Und auch noch alle Ratschläge bezüglich Sicherheit in den Wind schlagen. Manchen muss man noch die Nase putzen.

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