Nach iOS 7 im letzten Jahr waren die Erwartungen für Apples achtes Betriebssystem nicht mehr ganz so hoch gesteckt. Trotzdem hat sich Apple die eine oder andere sehenswerte Neuerung entlocken lassen. Wir zeigen, was bei iOS 8 neu ist.
Interaktive Mitteilungen. Darauf haben Nutzer lange gewartet. Mitteilungen lassen sich jetzt direkt beantworten oder bei Bedarf löschen. Dazu muss man an der Nachricht leicht ziehen. Im Sperrbildschirm gibt es dazu entsprechende Buttons.
Safari. Hier wurde die mit Yosemite integrierte Tabansicht auf das iPad übertragen. Das soll ein schnelleres Auffinden der Tabs ermöglichen, da sie intelligent geordnet werden.
Mail-App. Auch hier wurde gewerkelt. Es gibt neue Gesten zum Löschen und Markieren der Mails.
Siri. Die Sprachsteuerung kann ab sofort mit „Hey Siri“ gerufen und aktiviert werden, Shazam wird unterstützt (eine Musikerkennung) und iTunes Käufe vermittelt Siri auch – zum Beispiel bei den Liedern, die die Musikerkennung in Siri erkennt.
Multitasking. Am Multitasking direkt wurde nicht gearbeitet, aber in der Ansicht präsentiert iOS 8 nun die meist verwendeten Kontakte. Die kann man direkt anrufen oder anschreiben. Schöne Sache.
Spotlight. Der Funktionsumfang wurde aus Yosemite übernommen, Spotlight kann also sowohl im App Store Suchen, im Internet oder lokale Daten beziehen.
QuickType. Eine Verbesserung für die Tastatur. Kurz beschrieben: Das ist eine auf Kontexterkennung basierende Funktion, die Vorschläge macht, welche Worte im Text als nächstes kommen könnten. Das Ganze ist bekannt aus anderen Betriebssystem. Der Schreibfluss soll dadurch verbessert werden. QuickType versteht die Art und Weise wie kommuniziert wird und schlägt daraufhin Lieblingsphrasen vor, sodass man ganze Sätze mit nur wenigen Fingertipps schreiben könnte. Das, was die Tastatur lernt, ist auf dem Gerät des Nutzers verschlüsselt und wird niemals in die Cloud gesendet.
Health-Kit. Ein Passbook für Gesundheits- und Fitnessdaten. Die App gliedert sich auf den Homescreen ein. Sie sammelt Fitness-Daten von Drittanbietern. Also das, was als „Healthbook“ erwartet wurde. HealthApp überwacht Informationen wie Puls, Gewicht oder Gesamtfitness. iOS 8 gibt Entwicklern die Möglichkeit Gesundheit und Fitness-Apps untereinander kommunizieren zu lassen. Die Einwilligung des Nutzers vorausgesetzt kann jede App spezifische Informationen von anderen Apps nutzen, um eine umfassendere Art des Gesundheits- und Fitnessmanagements zu ermöglichen.
Home-Kit. Passend dazu: Home-Kit. Die App sammelt alle Smarthome Funktionen in einer zentralen Stelle. HomeKit soll iOS-Nutzern also die Möglichkeit bieten, Heimautomatisierungs-Funktionen von einer App aus zu überwachen und zu nutzen. Praktisch.
Family-Sharing. Noch eine Funktion für iOS 8. Familienmitglieder können damit die iTunes-, iBooks- oder App Store-Einkäufe der Angehörigen durchstöbern und herunterladen. Bis zu sechs Mitglieder können daran teilhaben, jedes mit seiner eigenen Apple ID. Eltern können Apple IDs für Kinder erstellen, die Ask to Buy beinhalten, was die Erlaubnis der Eltern für Einkäufe erfordert. Familienfreigabe hält durch das Erstellen geteilter Familien-Fotostreams und geteilter Kalender automatisch jeden auf dem Laufenden und bietet die Möglichkeit Familienangehörige und ihre Geräte zu lokalisieren.
iCloud Drive. Ähnlich wie Dropbox. Mit iCloud Drive können jegliche Dokumenttypen über die Geräte eines Nutzers hinweg sicher gespeichert, abgerufen und bearbeitet werden. Wird auf einem Gerät etwas bearbeitet, steht der aktuellste Stand der selben Dokumentversion auf allen Geräten zur Verfügung, ob iOS-Gerät, Mac, Windows PC oder auf www.icloud.com. iCloud Drive bringt ein völlig neues Niveau an Zusammenarbeit zwischen Apps in dem es einen nahtlosen Zugang und die Möglichkeit an der selben Datei über verschiedene Apps hinweg zu arbeiten, zur Verfügung stellt.
Fotos. Der Online-Speicherplatz für Fotos wurde vergrößert, sodass man mehr Fotos online speichern kann, als das jeweilige Gerät Speicherplatz hat. Außerdem neu bei Fotos: Es gibt weitere Bearbeitungsfunktionen mit Lichtverhältnissen, Tiefen und mehr. Sogar Größenanpassungen lassen sich vornehmen.
Handoff. Die Funktion wurde mit Yosemite eingeführt. Handoff dient dazu, eine Aktivität auf einem Gerät zu beginnen und auf einem anderen zu beenden. Wenn ihr auf dem iPhone eine Mail schreibt, könnt ihr sie auf dem Mac beenden. Der Mac erkennt, dass eure Mail noch nicht fertig ist.
iMessage. Hier hat Apple massive Erweiterungen vorgenommen. So lässt sich fortan der Standort mitteilen, Sprach- oder Videonachrichten verschicken. Hält man den Finger auf das Icon rechts neben dem Textfeld, spricht und wischt dann dann links, so verschickt iMessage die Nachricht (Bild). In Gruppenchats lassen sich nun auch Kontakte hinzufügen, entfernen oder Stumm schalten. Nutzer können darüber hinaus kinderleicht sämtliche Fotos und Videos innerhalb einer Unterhaltung durchstöbern und mehrere Fotos und Videos gleichzeitig teilen
Neuer App Store und Widgets. Es gibt viele neue Möglichkeiten für Entwickler. Wir haben sie hier gelistet. Unter anderem wurde der App Store dahingehend erweitert, dass das Entdecken leichter geworden ist. Im Notification Center können Entwickler nun auch Widgets integrieren, die sich vom Nutzer bei Bedarf einstellen lassen. Eine langersehnte Funktion.
Touch ID Erweiterungen. Login-Daten über Keychain werden jetzt mit dem Fingerabdruck verifiziert.
Externe Tastaturen. Apps können nun eine iOS-weite Tastatur anbieten.
Was wird unterstützt? iOS 8 wird in diesem Herbst als kostenloses Software Update für das iPhone 4s, iPhone 5, iPhone 5c, iPhone 5s, iPod touch (fünfte Generation), iPad 2, iPad mit Retina Display, iPad Air, iPad mini und iPad mini mit Retina Display erhältlich sein.
Noch einmal lesen? Die Nachlese gibt es auf Apples offizieller Seite (Link folgt) oder in unserem Live-Ticker.
Unser Fazit. iOS 8 ist ein gelungenes Rundum-Paket. Auf die Neuerungen, darf man sehr gespannt sein, wenn es in die Testphase geht. Unserer Meinung nach kann sich die Neuschöpfung sehen lassen, mehr hat es nicht gebraucht – die Erwartungen wurden übertroffen.
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