Apples Arbeiten an einer runderneuerten Siri mit KI-Basis kommen bekanntermaßen nur schleppend voran: ChatGPT muss derzeit schon immer dann ran, wenn Siri nicht weiter weiß, was ziemlich oft der Fall ist. Zukünftig muss auch noch Googles Gemini helfen, Apples Sprachassistentin in der Spur zu halten, wenigstens ein bisschen und auch eher heimlich.
Apple hat seine Strategie für das große Siri-Update festgelegt, das voraussichtlich mit iOS 26.4 im Frühjahr kommenden Jahres erscheinen soll. Wie Bloomberg-Reporter Mark Gurman berichtet, setzt der Konzern dabei hinter den Kulissen in erheblichem Umfang auf Googles Gemini-KI-Modelle.
Die neuen Gemini-Modelle sollen auf Apples Private-Cloud-Compute-Servern laufen und dort Nutzeranfragen verarbeiten. Ziel ist es, Siri deutlich intelligenter und kontextbewusster zu machen. So soll die Sprachassistentin künftig in der Lage sein, persönliche Fragen zu beantworten – etwa „Finde die Buchempfehlung von Mama“ und zwar, indem sie lokal gespeicherte Informationen auf dem Gerät durchsucht und eine Antwort in Echtzeit generiert.
So soll Siri Googles Gemini nutzen
Die neue Siri-Architektur basiert laut Gurman auf drei Komponenten: einem sogenannten Query Planner, einem Knowledge Search System und einem Summarizer. Die Google-Gemini-Modelle sollen dabei insbesondere für die Planung und Zusammenfassung von Informationen eingesetzt werden.
Datenschutzniveau soll weiter hoch bleiben
Apple betont, dass der Datenschutz weiterhin oberste Priorität hat. Die Gemini-Modelle laufen ausschließlich auf Apples Serverinfrastruktur, ohne dass Daten an Google weitergegeben werden. Persönliche Informationen auf den Geräten werden durch Apples eigene Foundation-Modelle verarbeitet.
Das neue Wissenssystem, das Siri künftig mehr Weltwissen und Kontextverständnis verleihen soll, könnte ebenfalls auf Gemini basieren. Dadurch soll Siri künftig in der Lage sein, allgemeine Wissensfragen direkt zu beantworten – ohne auf externe Integrationen oder simple Web-Suchergebnisse zurückgreifen zu müssen.
Gemini-Abhängigkeit ist nicht Apples Lieblingsthema
Trotz der tiefgreifenden Integration will Apple die Partnerschaft mit Google nicht öffentlich bewerben. Nach außen werde das System als reine Apple-Technologie präsentiert: Mit Apple-Branding, Apple-Oberfläche und Apple-Servern. Die Zusammenarbeit mit Google soll lediglich dazu dienen, technische Lücken in Apples eigenen Sprachmodellen zu schließen.
Das Vorgehen erinnert an Samsungs Ansatz bei den „Galaxy AI“-Funktionen, die ebenfalls teilweise auf Google-Gemini-Technologie basieren. Ob damit die Würfel in Sachen Siri-Weiterentwicklung endgültig gefallen sind, muss sich noch zeigen. Strategisch wäre es für Apple schmerzlich, sich bei einem so vitalen Thema in eine de facto-Abhängigkeit von Google zu begeben.


4 Gedanken zu „Heimlich, aber umfassend: Siri setzt bald im Hintergrund auf Gemini“