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Genug ist genug: Werbeverbände protestieren gegen Datenschutz in iOS 14

Apple hat erneut Ärger mit der Werbebranche. Auch Google ist indirekt darin verstrickt. Hintergrund ist der nochmals ausgeweitete Schutz der Privatsphäre unter iOS 14. Eine Reihe europäischer Werbeverbände fürchtet zurückgehende Akzeptanz für Nutzer-Tracking.

Apple sieht sich aktuell deutlicher Kritik aus Teilen der Werbewirtschaft ausgesetzt. Diese hat ihren Ursprung in Europa. Eine Allianz aus insgesamt 16 Werbeverbänden- und Netzwerken bemängelt Apples Ansatz, die Privatsphäre der Nutzer unter iOS 14 weiter zu stärken. Ironischerweise stützt sich die Kritik argumentativ ausgerechnet auf die europäische Datenschutzgrundverordnung. Apple habe seine Anfrage-Dialoge zur Einhaltung des Einverständnisses für ein Tracking durch Apps nicht DSGVO-konform gestaltet. Die App-Entwickler müssten ebenfalls ein Einverständnis der Nutzer abfragen, somit würde dieser zweimal behelligt werden. In der Folge komme es zu einem Durcheinander, das den Nutzer verwirren könnte.

iOS 14 könnte Akzeptanz von Tracking der Nutzer schwächen

Hintergrund ist eine neue Abfrage, die unter iOS 14 von Apple eingeführt wurde. Darin müssen Apps, die das Verhalten des Nutzers tracken möchten, die Erlaubnis des Anwenders einholen. Außerdem müssen sie für die Aktion eine Erklärung anzeigen, wie das aktuell etwa schon für die Anfrage nach Zugriff auf die Standortdienste der Fall ist. Darin muss auch erklärt werden, dass das Verhalten der Nutzer App-übergreifend beobachtet wird. Die Werbeverbände sehen die Gefahr, dass viele Nutzer ob dieser neuen Anfrage nicht mehr bereit sein könnten, ein Tracking ihrer Aktivitäten zuzulassen, worin sich drastische geschäftliche Nachteile für die Branche manifestieren können. Wie aus Agenturmeldungen hervorgeht, sind Facebook und die Google-Mutter Alphabet in einigen dieser Werbeverbände organisiert.

Diese Kritik ist nicht der erste Vorstoß der Branche, der sich mit dem Datenschutzansatz von Apple beißt.

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Roman van Genabith
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12 Kommentare zu dem Artikel "Genug ist genug: Werbeverbände protestieren gegen Datenschutz in iOS 14"

  1. Maci 4. Juli 2020 um 19:15 Uhr ·
    Wenn man Ärger mit der Werbebranche hat, macht man vieles richtig.
    iLike 162
  2. Kulfi 4. Juli 2020 um 19:25 Uhr ·
    Wie konnte die arme Werbeindustrie nur früher ohne Smartphones und Nutzertracking leben? Waren das alles Sozialhilfeempfänger? Ich gebe ne Runde Taschentücher aus!
    iLike 64
  3. rreuhl 4. Juli 2020 um 19:27 Uhr ·
    Sehr gute Nachrichten. Apple ist auf dem richtigen Weg
    iLike 88
  4. uwestanger 4. Juli 2020 um 19:29 Uhr ·
    Hmmm Deutschland hat denn schlechtes Daten Schutz .!!
    iLike 1
    • baumhaus 4. Juli 2020 um 19:53 Uhr ·
      Nein. Einfach nein.
      iLike 18
    • Tino 5. Juli 2020 um 10:37 Uhr ·
      Und eine Lese- und Schreibschwäche.
      iLike 9
  5. Bambusradler 4. Juli 2020 um 19:40 Uhr ·
    Akzeptanz von Tracking ist schon lange bei vielen Nutzern nicht mehr da. In der Regel passiert das nur völlig unauffällig im Hintergrund, aber das ganze Ausmaß ist den wenigsten klar. Wenn ab Herbst bei jeder zweiten App (oder vermutlich noch öfter) ein entsprechender Hinweis aufpoppt, dann wird manchem hoffentlich das ganze Elend erst richtig bewusst. Die ganze Industrie rund um Onlinewerbung, Profilbildung, Datensammeln – und weiterverkaufen hat eine Dimension erreicht, die einfach nur noch krank und pervers ist. Es wird Zeit, das da endlich wesentlich mehr dagegen unternommen wird. Ob das jetzt Apple macht, Regierungen, oder jeder einzelne, jede Gegenmaßnahme ist willkommen. Davon kann es gar nicht genug geben.
    iLike 77
  6. mööp 4. Juli 2020 um 20:01 Uhr ·
    Mich nervt die ganze Werbung schon immer und mehr oder andere Dinge kaufe ich dadurch auch nicht. Das Tracking erlaube ich nur Apps die es für die Zeit der Nutzung brauchen Navi und so weiter. Der Rest ist deaktiviert.
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  7. Burhan 4. Juli 2020 um 21:50 Uhr ·
    Werbung ist die Pest des Internet.
    iLike 32
  8. ralfch 4. Juli 2020 um 23:59 Uhr ·
    Diese Scheinargumentation ist einfach nur dreist, hat nichts mit der DSGVO zu tun und soll nur verschleiern, mit welchen unlauteren Methoden diese Branche jahrelang versucht hat Schutzmechanismen der Browserhersteller zu ignorieren bzw. zu umgehen, um Anweder im Internet ohne jede Erlaubnis zu tracken. Das ist Verlogenheit pur!
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  9. Ti Mo 5. Juli 2020 um 10:03 Uhr ·
    Als ob sich die Nutzer ihre tollen und teuren Geräte kaufen um Werbung zu erhalten. Ich glaube, kaum jemand will Werbung oder anders: intensiver und zielgerichteter beeinflusst werden was man begehren soll. Mimimi … SELBER SCHULD! Zudem tut die jammernde Branche auch so gar nichts dafür Vertrauen oder Verständnis im Umgang mit den gesammelten Daten zu schaffen. Sie bleiben lieber im Hintergrund, möglichst anonym beinahe mystisch, lassen nur „in eine Richtung“ durchblicken wie schlau und raffiniert sie sind um Daten zu sammeln und zu benutzen. Nämlich in die Richtung, deren Werbung sie verkaufen wollen. Die andere Seite(/Richtung) soll davon möglichst nichts erfahren, weil sie das kaum gut heißen kann! Ich habe jedenfalls noch nie einen Artikel in den allgemeinen Medien (also gerichtet an die die das „Futter“ bilden) darüber gelesen, dass Firmen wie z. B. facelift & Co. auch deren (UNSERE) Interessen berücksichtigt und die Systeme dahingehend verbessert oder transparent macht. Im Gegenteil, ich kenne Spezialisten, die für Firmen aus dieser Branche arbeiten und genau wissen, was da passiert und welche Möglichkeiten genutzt werden. Was meint ihr, wie die mit Smartphones, Socialmedia und Internet umgehen? Ganz ganz reduziert, aufwendig anonymisiert, dass es schon fasst paranoid wirkt. Sie wissen warum.
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  10. Gast 6. Juli 2020 um 12:45 Uhr ·
    Warum müssen wir Nutzer eigentlich zustimmen ob wir den Werbewahnsinn wollen oder nicht. Die ganze Thematik ist sowas von verschleiert das ich meistens schon vorher abbreche. Ist doch ähnlich dem „ Kleingedruckten „ Irrsinn in Deutschland. Liest auch kein Mensch richtig durch. Die für den Kunden wichtigen Daten gehören auf die erste Seite des Vertrages und nicht in der kleinsten sondern leserlichen Schriftgroße. Auch wer meine Daten auf einer Webseite bekommt und mit einem FETTEN BUTTON „ will ich nicht „. Apple ich warte auf iOS14. Mittlerweile verdienen sich die Webseiten mit Werbung dumm und dusselig deshalb auch der mega Aufschrei. Die Qualität der Werbung ist dabei so erschreckend schlecht das man schon Seiten meidet die ständig damit nerven. Ein Negaivbeispiel ist die Mac Seite „ Giga , Macnews“ die mit haarsträubenden Überschriften und völlig überzogenen Werbeeinblendungen sogar ihr Forum und Meinungenchat ( Kommentare ) komplett abgestellt haben. Da war es dann doch zu negativ was einige zu Recht geschrieben haben. Wenn sich hier durch Apple was verbessert , nur zu.
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