Die EU-Kommission verhängt eine milliardenschwere Wettbewerbsstrafe gegen Google. Der Vorwurf: Der Suchmaschinenbetreiber benachteiligt Konkurrenten bei der Online-Produktsuche.
Die EU-Kommission hat eine Rekordstrafe gegen Google verhängt. Die Wettbewerbsstrafe in Höhe von 2,42 Milliarden Euro wird fällig, weil Google mit seinem Shopping-Preisvergleicher in 13 Ländern eine marktbeherrschende Stellung aufgebaut habe, so EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
Google habe seine eigenen Preisvergleiche immer ganz oben positioniert und Vergleichsdienste von Mitbewerbern weiter unten in den Suchergebnissen gezeigt. Zu diesem Schluss kommt die Kommission nach Auswertung von rund 1,7 Milliarden Suchanfragen, das entspreche einem Datenvolumen von 5,2 TB.
Googles Verhalten ist nach den EU-Kartellvorschriften unzulässig. Google hat anderen Unternehmen die Möglichkeit genommen, im Wettbewerb durch Leistung zu überzeugen. Vor allem aber hat es verhindert, dass die europäischen Verbraucher wirklich zwischen verschiedenen Diensten wählen und die Vorteile der Innovation voll nutzen können.
Es ist die höchste Strafe, die die Kommission bislang verhängt hat. Bis heute waren die 1,06 Milliarden Euro, die die Kommission im Verfahren gegen Intel aufrief, Spitzenreiter. Ihre Untersuchungen laufen schon seit Jahren, eine erhebliche Wettbewerbsstrafe stand bereits länger im Raum, wir berichteten erst kürzlich.
Binnen 90 Tagen soll Google das beanstandete Verhalten abstellen, andernfalls drohen zusätzlich Strafzahlungen von bis zu 5% der Tagesumsätze der Konzernmutter Alphabet. Google soll eine Berufung prüfen. Das Verfahren könnte sich noch Jahre hinziehen. Neben Googles Suchmaschinengeschäft steht auch die Mobilplattform Android unter Beobachtung der EU-Kommission.
Nachtrag: Zitat und Link zur Pressemitteilung ergänzt.
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