Schweiz, Flagge, Berge

9. Mai 2025

Fabian Schwarzenbach

Ende der Anonymität: Schweizer Internet-Nutzer müssen sich wohl bald ausweisen

In der Schweiz gibt es aktuell eine Debatte über die Ausweispflicht im Internet. Ein Verordnungsentwurf schlägt vor, dass Online-Nutzer sich mittels Ausweisdokument oder Telefonnummer identifizieren müssen. Kritiker melden deutliche Bedenken an.

Ziel der Schweizer Regierung sei es, die Internetüberwachung zu intensivieren. Online-Dienste mit mindestens 5.000 Nutzern sollen Metadaten bis zu sechs Monate speichern können. Zudem müssen sie dem Vorschlag nach Ermittlern bei der Entschlüsselung von Inhalten helfen, sollte es strafrechtlich relevant sein. Davon ausgenommen ist ausdrücklich die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Gläserne Online-User und erheblicher Aufwand?

Hinzu kommt die Idee, Internetnutzer müssten sich mit einem Personalausweis, Führerschein oder einer Telefonnummer identifizieren. Ähnliche Vorgaben gibt es beispielsweise in Australien, wo sich TikTok-Nutzer wohl bald hinsichtlich ihres Alters verifizieren müssen. Damit soll verhindert werden, dass Jugendliche unter 16 Jahren auf die Plattform zugreifen. Auch in Deutschland und der EU gibt es Debatten um entsprechende Maßnahmen.

In der Schweiz rufen Kritiker indes zum Widerstand gegen die geplante Reform auf. Der Verein „Digitale Gesellschaft“ etwa gibt an, dass es sich dabei um einen „Frontalangriff auf Grundrechte“ und kleine/mittlere Unternehmen handle. Neben des Risikos des gläsernen Bürgers, sobald er eine größere App, Software oder Plattform nutze, gibt es auch Kritik am Mehraufwand für kleine und mittlere Unternehmen, die für eine Umsetzung verantwortlich wären.

10 Gedanken zu „Ende der Anonymität: Schweizer Internet-Nutzer müssen sich wohl bald ausweisen“

    • Bitte keine Fake News verbreiten. Das Internet war noch nie ein rechtsfreier Raum. Ich wünschen den Schweizern, dass sie bald wieder zur Vernunft zurückkehren und den irrationalen Unfug schnell abschaffen. In demokratischen Rechtsstaaten haben solche Gesetze absolut keine Existenzberechtigung.
      • Und das Belehren anderer dafür deine besondere Stärke, gell? Aber du bist ein ganz ein Feiner 😘… (fühl dich gestreichelt)… mein Gott, es war EIN Schreibfehler, EIN Buchstabe. Und deshalb musst du dich gleich so wichtig machen? Typisch Deutsch
  1. Wir Schweizer haben keine grossartige Demokratie. Bei Abstimmungen wird so lange bequatscht bis das Resultat so ist wie die Grossen und Reichen es sich wünschen. Es gibt weder einen Arbeitnehmer, noch Patientenschutz, Behinderte arbeiten für einen Hungerlohn voll produktiv und Alte und Arme werden vom Staat ignoriert. Was die Medien immer schönes erzählen stimmt nur zur Hälfte. Und die andere Hälfte wird unter den Teppich gekehrt.
  2. Richtig. Das Internet ist und war noch nie ein rechtsfreier Raum. Aber der politische Staat war auch nie unser Freund. Die Menschen können sehr wohl alleine zwischen Recht und Unrecht unterscheiden. Dazu braucht es weder einen Staat noch eine EU. Die Menschen haben genug davon. Ziviler Ungehorsam kann und sollte durch ein klares „Nein“ gelebt werden.

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