18. Mai 2018

Lukas Gehrer

Elon Musk baut Raketen-Taxi: „In weniger als 1 Stunde überall auf der Welt“

Dreht er jetzt völlig durch? Tesla und SpaceX CEO Elon Musk hat vor Kurzem die Pläne einer Zusammenarbeit seines privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX und seiner Tunnelbau-Firma „The Boring Company“ bestätigt. Das Ziel: Ein Flugtaxi, das seine Kunden binnen weniger als einer Stunde überall auf der Welt hinbringen kann.

Die Pläne dafür sind nicht neu. Schon im letzten Jahr, als SpaceX seine „Big F*cking Rocket“ (heißt wirklich so) für seine bemannten Missionen zum Mars angekündigt hat, sprach Elon Musk von der Idee, daraus zudem eine Art Flugtaxi zu lancieren, das in etwas mehr als 30 Minuten jeden Punkt der Welt erreichen könnte. Es klang gleichermaßen nach Teleportation wie nach Traum. Ist es auch irgendwie.

Doch jetzt hat SpaceX Gwynne Shotwell auf einem TED Talk bekannt gegeben, dass diese Pläne definitiv umgesetzt werden. Elon Musk hat es wenig später wie immer über Twitter aufgegriffen und bestätigt.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Taxi mit 27.000 km/h

Mit rund 27.000 km/h wären diese Raketen, die Menschen transportieren könnten, unterwegs. Dies reduziert die Reisezeit natürlich dramatisch, sodass nicht einmal mehr ein Flugzeug als Vergleich herhalten kann. Zusätzlich soll der Hyperloop – Musks Idee eines Zuges in einer Vakuum-Röhre – als Transportmittel am Boden verwendet werden, um die Zeit bis zur Rakete zu reduzieren.

Rechnet man dann ein bisschen nach, so könnte man von absolut jeder Stadt der Welt auf die andere Seite der Welt in unter einer Stunde „geschossen“ werden.

Wie realistisch ist das Ganze?

Bevor einige Kommentatoren jetzt gleich austicken und nutzlose Meldungen ablassen: Nein, wir werden nicht morgen schon alle in derartige Gefährte einsteigen. Das hat Elon Musk auch nicht gesagt.

Dennoch ist die Idee nicht unrealistisch, zumal SpaceX Raketen heute schon starten und wieder ganz zurückkommen, die Hyperloop Teststrecken erfolgreich verliefen und The Boring Company in wenigen Tagen seinen ersten Tunnel fertig gegraben hat. Die Konzepte sind also keine Konzepte mehr, sondern wurden allesamt bereits umgesetzt.

Wie schnell man die Technologien jetzt vernetzen, vermarkten und überdies zulassen kann, ist eine ganz andere Frage. Das wird noch Jahre dauern. Doch wir finden alleine die Vorstellung, was mit dem heutigen Wissensstand möglich ist, einfach beeindruckend. Ebenso die Tatsache, dass etwas verrückte Leute an solchen Dingen arbeiten.

Seid ihr eher auf der euphorischen oder der kritischen Seite? Ist das die Zukunft oder vielleicht nur ein Traum, während wir ganz andere globale Probleme zu lösen hätten?

16 Gedanken zu „Elon Musk baut Raketen-Taxi: „In weniger als 1 Stunde überall auf der Welt““

    • @Kalle Das ist wieder einer dieser Kommentare, der ohne Wissen verfasst wurde. Mit Sicherheit hat Elon Musk ein Problem mit Frauen, bzw. mit dem Sinn der Ehe. Aber im beruflichen kann Elon Musk erhebliche Erfolge nachweisen. Auch wenn seine Methoden freundlich ausgedrückt manchmal etwas unkonventionell sind; lügen und betrügen gehören ganz und gar nicht zu seinen Repertoire.
  1. Schöne Idee, wenn er die Kosten und Umweltverschmutzung niedrig hält. Im Video sah es ja so aus als würden die Treibstoffraketen wieder zum Ursprungspunkt zurückkehren.
  2. Also, mal eine andere Frage, warum kann ich bei Twitter keine Kommentare mehr lesen bzw. schreiben? Eure App werd ich wieder löschen, Twitter ist eine app für alles, warum sollte ich diese dann hier extra nutzen?
  3. Warum muss heutzutage eigentlich jeder Heinz tausende Kilometer auf irgendeine Insel fliegen, nur um dann 14 Tage am Pool zu liegen? Wenn das der Anspruch unserer Gesellschaft ist, werden wir unsere Probleme niemals lösen!
    • Die Heinze dieser Welt werden aus der Idee kein tragfähiges Unternehmenskonzept machen. Historisch haben sich neue Mobilitätskonzepte immer dann durchgesetzt, wenn entweder größere Massen von Gütern (oder auch Informationen) transportiert wurden oder kürzere Transportzeiten möglich waren oder idealerweise beides zusammentraf. Das ist übrigens auch der Grund, warum E-Mobilität immer noch keinen wirklichen Durchbruch erlebt hat. Wenn das Raketentaxi-Konzept wirklich nur auf HEINZ ausgelegt ist, wird es scheitern. Ich denke aber, es ist gerade für den Güter- und Businesstransport, wo Zeit eine größere Bedeutung als beim Tourismus hat, ein erheblicher Gewinn, den man heute noch gar nicht wertschätzen könnte.
  4. Wenn man sich die Ideen von Herrn Musk mal wissenschaftlich betrachtet, kommt man schnell auf die Idee, ein kleiner Junge hätte seine Träume aufgeschrieben. Die grundsätzlichen physikalischen Grenzen, die Allem, was er tut, zugrunde liegen, scheint er nicht richtig zu verstehen. Bsp. Rakete: Die Probleme: Gefährlichkeit einer Rakete (extrem hohe Energiedichte; Fehler sind fast immer tätlich), die hohen G-Kräfte, die Betriebskosten, usw. können auch durch einzelne erfolgreiche Testflüge nicht ausgeräumt werden. Herr Musk beherrscht die Kategorie Marketing perfekt. Die wissenschaftlichen Hintergründe und Grenzen, die eine rentable Umsetzung der Ideen ausschließen, bleiben derweil unbeachtet. Und ich meine nicht die Grenzen der (gegenwärtigen) Technik. So gern ich als Technikbegeisterter die Ideen realisiert sehen würde – die Naturgesetze kann auch Herr Musk nicht überwinden. Wer mehr dazu wissen will, schaue sich einfach die Analysen echter Wissenschaftler zB. bei YouTube an. Use your brain – Don‘t drink the Kool-Aid
    • Auch wenn‘ der Post schon ein paar Tage her ist: Die 27.000 Km/h ist keine willkürliche Zahl, sondern die Geschwindigkeit, die jede Rakete erreichen muss, um die Erde zu verlassen.

Die Kommentare sind geschlossen.